Sturz des Assad-Regimes – Wie geht es in Syrien jetzt weiter?
Dec 9, 2024
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Das Assad-Regime ist gefallen, und die Rebellengruppen haben Damaskus erobert. Korrespondent Alfred Hackensberger beschreibt die neugierige, aber unsichere Stimmung in Syrien. Die Bevölkerung freut sich über den Wandel, hat aber auch Angst vor islamistischen Gruppierungen. Es gibt komplexe humanitäre Herausforderungen und internationale Reaktionen sind noch unklar. Die zukünftige politische Struktur ist ungewiss, während regionale Interessen gegeneinander konkurrieren.
Der Sturz des Assad-Regimes hat eine ungewisse Zukunft für die Sicherheit der syrischen Bevölkerung im neuen politischen Kontext geschaffen.
Die Uneinheitlichkeit der Oppositionsgruppen führt zu Bedenken über mögliche Machtkämpfe und langfristige Pläne, insbesondere der als terroristisch eingestuften HTS.
Deep dives
Sturz des Assad-Regimes
Der Sturz des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad hat einen dramatischen Wendepunkt im seit über 13 Jahren andauernden Bürgerkrieg markiert. Am Sonntag eroberten Rebellen unter der Führung der islamistischen HTS die Kontrolle über Damaskus ohne nennenswerten Widerstand von Assads Truppen. Diese rasante Entwicklung erfolgte, nachdem sich mehrere geopolitische Faktoren, einschließlich der Schwächung von Russlands Unterstützung für Assad, vereinigten, was den Rebellen eine Gelegenheit bot. Die Bevölkerung, die unter dem Regime gelitten hatte, reagierte mit Freude auf die Nachricht, auch wenn ihre zukünftige Sicherheit in einem neuen politischen Kontext unsicher bleibt.
Komplexe Opposition und Zukunft Syriens
Die Opposition, die zum Fall des Assad-Regimes beitrug, ist jedoch alles andere als einheitlich, mit verschiedenen Gruppen, die unterschiedliche Ziele verfolgen. Während viele Menschen im Land den Sturz tatsächlich feiern, gibt es Bedenken über die langfristigen Pläne der HTS, die als terroristische Organisation eingestuft wird und möglicherweise eine islamistische Agenda verfolgt. Die Unsicherheit über die nächsten Schritte in der syrischen Politik und welche Gruppen die Oberhand gewinnen könnten, verstärkt die Komplexität der Situation. Die internationale Gemeinschaft beobachtet besorgt, wie sich diese Dynamiken auf die Stabilität in der Region auswirken werden.
Flüchtlingspolitik und geopolitische Folgen
Mit dem Sturz des Assad-Regimes wird auch die Flüchtlingspolitik neu bewertet, insbesondere im Kontext europäischer Staaten, die vor Herausforderungen bei der Aufnahme syrischer Flüchtlinge stehen. Stimmen aus Deutschland fordern restriktivere Maßnahmen, während andere Experten vor voreiligen Schlüssen warnen, da die künftigen Verhaltensweisen der neuartigen Rebellengruppen unklar sind. In Anbetracht der geopolitischen Spannungen ist auch ungewiss, wie sich die USA, Russland und andere Akteure positionieren werden und welche Auswirkungen dies auf den Bürgerkrieg und die Region insgesamt haben könnte. Der politische Umbruch könnte nicht nur eine neue Welle von Flüchtlingen verursachen, sondern auch die bestehenden Spannungen zwischen verschiedenen ethnischen und religiösen Gruppen in Syrien verstärken.
Das Assad-Regime in Syrien ist zusammengebrochen. Am Sonntagmorgen haben Rebellengruppen die Hauptstadt Damaskus eingenommen. Korrespondent Alfred Hackensberger ist in Syrien und schildert, was er erlebt. Außenpolitik-Chefin Caroline Turzer ordnet das Geschehen im Studio ein.
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