#03 2025 Über den Umgang der FPÖ mit kritischen Medien - mit Colette M. Schmidt
Jan 22, 2025
auto_awesome
Colette M. Schmidt, Journalistin beim Standard und Betriebsratschefin, analysiert den Umgang der FPÖ mit kritischen Medien. Sie thematisiert den öffentlichen Aufruhr um die fragwürdigen Aussagen von FPÖ-Abgeordneten sowie die Reaktionen darauf in Österreich und international. Schmidt diskutiert die Entwicklung rechtsextremer Diskurse und deren Einfluss auf Menschenrechte. Sie hebt die Verantwortung der Medien hervor, um demokratische Werte zu schützen, und beleuchtet die Herausforderungen, die aus einer zunehmenden Normalisierung solcher Ideologien resultieren.
Der Umgang der FPÖ mit kritischen Medien zeigt eine Taktik der Relativierung und Gegenangriffe, die die demokratische Diskussion gefährden kann.
Die Akzeptanz rechtsextremer Äußerungen in der politischen Kultur wird als ernsthafte Bedrohung für die Pressefreiheit und den demokratischen Diskurs identifiziert.
Die Herausforderungen bei der Berichterstattung über extreme politische Positionen erfordern von Journalisten Transparenz und verantwortungsbewusstes Handeln in der Öffentlichkeit.
Deep dives
Neuer Merch-Shop des Podcasts
Ein Merch-Shop wurde eröffnet, um den Fans des Podcasts die Möglichkeit zu geben, Produkte zu kaufen, die mit dem Podcast verbunden sind. Die Fans können Artikel wie Stofftaschen und Tassen erwerben, wodurch sie eine engere Verbindung zu der Podcast-Community aufbauen können. Der Shop ist das Ergebnis des kontinuierlichen Wachstums der Hörerschaft des Podcasts in den letzten Jahren. Mit diesen Merchandise-Produkten wird der Dank an die Fans ausgedrückt, die dem Podcast treu geblieben sind.
Empörungsmüdigkeit und der Kampf für Demokratie
Das Konzept der Empörungsmüdigkeit wird kritisch betrachtet und als ein Zeichen gesehen, dass viele nicht verstanden haben, worum es im Kampf für die Demokratie tatsächlich geht. Es wird betont, dass der Kampf nicht einfach endet, sobald es unbequem wird, sondern dass kontinuierlicher Einsatz notwendig ist, um die demokratischen Werte zu verteidigen. Wenn Menschen schon frühzeitig aufgeben, sei es ein Zeichen für die Gefährdung des demokratischen Prozesses. Der Aufruf dazu, sich aktiv einzusetzen, wird als entscheidend für die zukünftige Entwicklung der Gesellschaft hervorgehoben.
Grenzen des Sagbaren und deren Auswirkungen
Die fortlaufende Verschiebung der Grenzen des Sagbaren durch rechtsextreme politische Äußerungen wird ausführlich thematisiert. Es wird erklärt, dass die Akzeptanz solcher Sprache und Ideen eine ernsthafte Gefährdung für die Pressefreiheit und den demokratischen Diskurs darstellt. Beispiele aus aktuellen politischen Stammtischen zeigen, dass offen rassistische und diskriminierende Aussagen nicht nur geäußert, sondern auch von einem Teil des Publikums in einem positiven Licht gesehen werden. Solche Entwicklungen verdeutlichen ein besorgniserregendes Umdenken in der politischen Kultur.
Der Kontext der Berichterstattung
Die Berichterstattung über bestimmte politische Ereignisse wird als herausfordernd dargestellt, insbesondere wenn es darum geht, die zum Teil extremen Positionen von Politikern zu beleuchten. Ein konkreter Fall beschreibt, wie verstecktes Filmmaterial von Politikern einer bestimmten Partei veröffentlicht wurde, was zu öffentlichen Diskussionen und Empörung führte. Es wird darauf hingewiesen, dass viele Menschen die Hintergründe der Berichterstattung nicht verstehen und die entsprechenden Reaktionen darauf oft versuchen, das Gesagte zu relativieren. Diese Situation zeigt, wie wichtig es ist, als Journalisten transparent und verantwortungsbewusst zu handeln.
Herausforderungen der Pressefreiheit im internationalen Kontext
Die Entwicklung der Pressefreiheit wird nicht nur in Österreich, sondern auch in anderen Ländern wie Ungarn und der Slowakei beobachtet und als besorgniserregend erachtet. Dies wird als Teil eines größeren, globalen Trends angesehen, der unabhängige Medien und kritische Berichterstattung unter Druck setzt. Der Einfluss von populistischen Führern und deren Einfluss auf die Medienlandschaft signalisiert eine ernsthafte Bedrohung für die Demokratie. Es wird betont, dass dieser Trend durch die Verwendung von sozialer Medien und alternativen Medienkanälen verstärkt wird, was die Notwendigkeit für kritische und transparente Berichterstattung umso drängender macht.
Die Journalistin Colette M. Schmidt hat mit einem Artikel über Aussagen zweier FPÖ-Nationalratsabgeordneter beim einem öffentlich zugänglichen Stammtisch für viel Aufregung gesorgt. Anhand dieses Fallbeispiels bespricht Host Stefan Lassnig mit der "Standard"-Journalistin den typischen Umgang der FPÖ mit kritischen Medien: Relativierung, Gegenangriff und Darstellung der eigenen Sichtweise auf den eigenen Medienkanälen. Die beiden diskutieren auch, inwieweit sich das Verhalten rechtsextremer Kräfte in den letzten Jahren verändert hat und wie sich diese Entwicklung in einen internationalen Kontext einordnen lässt.
Nachtrag zur Transparenzpassage: Colette M. Schmidt ist Betriebsratschefin im Standard und als solche auch in der Journalistengewerkschaft in der GPA aktiv, allerdings parteifrei.