Sultan Süleyman I. der Prächtige erobert Bagdad (am 4.12.1534)
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Dec 3, 2024
Die faszinierende Geschichte von Sultan Süleyman I. erstreckt sich über militärische Siege und rechtliche Reformen. Seine Eroberung Bagdads 1534 klärt den Konflikt zwischen sunnitischen Osmanen und schiitischen Safaviden. Süleymans prunkvolle Regentschaft bringt bedeutende Bauwerke hervor und sichert die Stadt als Schlüsselzentrum. Zudem wird seine aufregende Liebesgeschichte mit Roxelane beleuchtet. Der unerwartete Rückzug vor Wien 1529 wirft Fragen über Macht und Strategie auf und lässt die Ängste Europas vor den Osmanen deutlich werden.
14:44
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Proteste gegen die Serie
Tausende demonstrierten in Istanbul gegen die Darstellung Süleymans in einer Fernsehserie.
Sie kritisierten die Darstellung des Sultans als ständig Wein trinkend und Frauen hinterherlaufend.
insights INSIGHT
Süleyman und Karl V.
Süleyman und Karl V. traten fast zeitgleich die Bühne der Weltpolitik.
Beide sahen sich als Erben der römischen universalen Weltherrschaftsidee.
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Belagerung von Wien
1529 standen die osmanischen Heere vor Wien.
Süleyman brach die Belagerung Wiens überraschend ab.
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Nie war das Osmanische Reich größer als unter Süleyman. Im Abendland sorgt er für die Türkenfurcht, der "Schrecken Europas" erhält hier aber auch den Beinamen "der Prächtige".
Er ist ein Mann der Superlative: Süleyman I., Sultan des Osmanischen Reiches, vereint das Schwert eines Feldherrn mit der Feder eines Dichters. Unter seiner Regentschaft erlebt das Reich im 16. Jahrhundert seine größte Ausdehnung – vom Herzen Europas bis in den Nahen Osten.
Die Eroberung Bagdads im Jahr 1534 markiert dabei einen entscheidenden Triumph. Die alte Hauptstadt der Abbasiden wird nach blutigen Kämpfen den schiitischen Safawiden entrissen, die zuvor sunnitische Heiligtümer geschändet hatten. Süleyman, der von seinen Zeitgenossen in Europa "der Prächtige" und in seiner Heimat "der Gesetzgeber" genannt wird, lässt die Stadt wieder aufbauen und sichert sie als eines der wichtigsten Zentren seiner Herrschaft.
Doch sein Erbe reicht weit über militärische Siege hinaus: Süleyman schafft ein Gesetzeswerk, das das Osmanische Reich jahrhundertelang prägt, und verleiht Istanbul mit prächtigen Bauten ein unverwechselbares Antlitz.
In diesem Zeitzeichen erzählt Marfa Heimbach:
warum Süleyman nicht nur als prächtiger Herrscher, sondern auch als strenger Gesetzgeber in die Geschichte eingeht,
wie die Angst vor den Osmanen Europa prägt,
warum Süleymans Heirat mit der Sklavin Roxelane am osmanischen Hof für Aufsehen sorgt,
warum Süleyman 1529 unerwartet vor den Toren Wiens umkehrt,
und wie eine türkische Historiendrama-Serie Süleymans Leben neu interpretiert und für Proteste sorgt.
Das sind unsere wichtigsten Quellen:
Suraya Faroqhi: Geschichte des osmanischen Reiches, München 2010.
Josef Matuz: Das Osmanische Reich, Darmstadt 2012.
Und das sind unsere wichtigsten InterviewpartnerInnen:
Prof. Dr. Suraiya Faroqhi, Osmanistin, Universität München, Istanbul
Prof. Dr. Albrecht Fuess, Islamwissenschaftler, Universität Marburg
Prof. Dr. Heinz Schilling, Historiker, Humboldt-Universität Berlin
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