GAG420: Harry Anslinger und der erste "War on Drugs"
Oct 11, 2023
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Eine Geschichte über das erste Cannabisverbot in den USA. Harry Anslinger und William Randolph Hearst spielten eine Rolle. Anslinger nutzte Ressentiments gegen Minderheiten, um Cannabis zu diffamieren. Diskussion über die Prohibition, den 'War on Drugs', und die Legalisierung von Cannabis. Auch Bücher zur Geschichte des Verbots und die Komplexität der Legalisierung werden angesprochen.
Harry Anslinger nutzte Zeitungsmagnaten zur Dämonisierung von Cannabis.
Cannabisverbot basierte auf sozialer Kontrolle und Rassismus, nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Pharmaunternehmen und Ärzte unterstützten das Cannabisverbot trotz fehlender schädlicher Wirkungen.
Deep dives
Der Ursprung des Cannabis-Verbots in den USA
Am 2. Oktober 1937 wurde in Denver, Colorado, Samuel R. Caldwell festgenommen, um das erste Verbot von Cannabis einzuleiten, welches als Marijuana Tax Act in Kraft trat. Harry J. Anslinger, ein zentraler Beamter der amerikanischen Drogenbekämpfung, prägte die harte Haltung gegen Cannabis. Diese Gesetze kontrollierten und verboten den Cannabiskonsum und führten zu einem anhaltenden "War on Drugs" mit Folgen bis heute.
Die Entwicklungen und Auswirkungen des Cannabis-Verbots
Trotz des Verbots in den USA wurde der Konsum in den nächsten Jahren immer populärer, hauptsächlich aufgrund sozialer Kontrolle und Rassismus. Das Verbot wurde von Fiorello La Guardia, dem Bürgermeister von New York City, herausgefordert, der eine Untersuchungskommission einsetzte, um die falschen Behauptungen der Regierung zu entlarven. Die Ergebnisse zeigten, dass Cannabis keine schädlichen Auswirkungen hatte und sich für therapeutische Zwecke eignete.
Widerstand gegen das Cannabis-Verbot
Trotz der Erkenntnisse aus der Untersuchungskommission setzten Pharmaunternehmen und die American Medical Association ihre Unterstützung für Anslinger fort. Das Verbot wurde sogar verstärkt, indem 1951 das Box-Gesetz verabschiedet wurde, das drakonische Strafen für Drogenstraftaten, einschließlich Cannabis, einführte. Trotz Anslinger's späterem Rücktritt und der Schließung seines Büros blieben die harten Drogenpolitiken bestehen und wurden weiter ausgebaut.
Entwicklung der Cannabis-Gesetze nach dem Verbot
Es dauerte bis 1970, als der erste US-Bundesstaat, Oregon, Cannabis dekriminalisierte. In den folgenden Jahren wurden weitere Bundesstaaten dem Beispiel folgen. Der Druck für eine Legalisierung wächst, insbesondere in Deutschland und den USA. Die Geschichte des Cannabis-Verbots zeigt die sozialen und rassischen Hintergründe, die die Drogenpolitik bis heute beeinflussen.
Kritische Reflexion über das Cannabis-Verbot
Die Diskussion um das Cannabis-Verbot wirft Fragen auf, warum bestimmte Drogen verboten werden und wie gesellschaftliche Kontrolle und Rassismus in der Drogenpolitik eine Rolle spielen. Die uneinheitliche Durchsetzung des Verbots und die unterschiedlichen Reaktionen der Gesellschaft zeigen die Komplexität und Widersprüche in der Drogenpolitik.
Eine Geschichte über das erste flächendeckende Cannabisverbot der USA
Wir springen in dieser Folge in die USA der 1930er Jahre. Die Alkoholprohibition ist gescheitert, stattdessen fokussiert sich Harry Anslinger, der Leiter des Bundesbüros für Betäubungsmittel, nun auf ein neues Rauschmittel: Cannabis.
Wir sprechen in dieser Folge über seine Kampagne gegen die Droge, die mithilfe des Zeitungszaren William Randolph Hearst bestehende Ressentiments gegen Minderheiten ausnützte, um Cannabis zum "Kraut des Teufels" hochzustilisieren.
Literatur
E. L. Abel. Marihuana: The First Twelve Thousand Years. 1980.
Isaac Campos. Home Grown: Marijuana and the Origins of Mexico’s War on Drugs. 2012.
Johann Hari. Chasing the Scream. 2016.
Martin A. Lee. Smoke Signals: A Social History of Marijuana - Medical, Recreational and Scientific. 2012.
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