Ein Impfgegner als Gesundheitsminister und ein Veteran ohne Erfahrung als Verteidigungsminister? Donald Trumps Wunschkabinett wirft Fragen auf. Besonders umstritten: Matt Gaetz, der unter dem Schatten schwerer Vorwürfe als Justizminister nominiert werden soll. Die Gespräche beleuchten auch die Kritik an Robert F. Kennedy und Pete Hegseth, deren Eignung angezweifelt wird. Was sagen diese Personalentscheidungen über Trumps Ziele aus? Zudem wird die Verbindung zwischen Politik und Korruption kritisch beleuchtet.
Trumps bevorstehende Präsidentschaft kündigt eine autoritäre Ausrichtung an, die durch umstrittene Personalentscheidungen unterstützt wird.
Die Nominierung von Matt Gaetz als Generalstaatsanwalt wirft erhebliche Bedenken bezüglich der Unabhängigkeit des Justizministeriums auf.
Mit der Ernennung von Impfgegner Robert F. Kennedy als Gesundheitsminister werden potenziell gefährliche Gesundheitsansichten in Schlüsselpositionen verankert.
Deep dives
Die gewählte Realität unter Trump
Die aktuelle politische Landschaft in den USA wird stark von Donald Trumps bevorstehender Präsidentschaft bestimmt, in der es bereits erste Anzeichen für eine autoritäre Ausrichtung gibt. Trump hat eine Reihe von Personalentscheidungen getroffen, die als Schock für viele gelten, insbesondere die Nominierung von Personen, die in der Vergangenheit umstritten waren oder gegen etablierte politische Standards verstoßen haben. Diese Personalien sollen dazu dienen, eine Agenda voranzutreiben, die auf der Verfolgung politischer Gegner und der Umgestaltung staatlicher Institutionen basiert. Die Diskussion um Trump und seine Absichten zeigt, dass viele Menschen in der Gesellschaft versuchen, das volle Ausmaß seiner Machtergreifung zu verstehen und was dies für die Zukunft der amerikanischen Demokratie bedeutet.
Matt Gaetz als Generalstaatsanwalt: Ein umstrittener Kandidat
Die Nominierung von Matt Gaetz als Generalstaatsanwalt wird als besonders erschreckend wahrgenommen, da seine Nähe zu Trump und seine Vorgeschichte in der Politik viele Fragen aufwerfen. Gaetz, der in der Vergangenheit selbst Gegenstand von Ermittlungen wegen schwerwiegender Vorwürfe war, könnte die Unabhängigkeit des Justizministeriums untergraben und als Werkzeug zur Verfolgung politischer Gegner dienen. Seine angestrebte Position ermöglicht es Trump zudem, seine politischen Ziele durch das Justizministerium voranzutreiben, was als eine Bedrohung für die rechtsstaatlichen Prinzipien in den USA gesehen wird. Viele betrachten Gaetz nicht als die kompetente und respektierte Figur, die das Justizministerium früher typischerweise führte, sondern eher als ein Beispiel für die veränderte Politik unter Trump.
Robert F. Kennedy: Ein umstrittener Gesundheitsminister
Robert F. Kennedy, ein ehemaliger Präsidentschaftskandidat, wird als neuer Gesundheitsminister vorgeschlagen, was ebenfalls Bedenken auslöst, da er als Impfgegner bekannt ist. Während er sich von der Demokratischen Partei distanziert hat, wird seine Ernennung als Teil von Trumps Plan gesehen, kontroverse und potenziell gefährliche politische Ansichten in entscheidenden Positionen zu verankern. Die Besorgnis über seine Einstellung zu Impfungen und Gesundheitspolitik könnte weitreichende Folgen für die öffentliche Gesundheit haben, insbesondere in einem Land, das noch von der COVID-19-Pandemie gezeichnet ist. Kennedys Nominierung stellt Fragen hinsichtlich der zukünftigen Gesundheitspolitik der USA und der möglichen Verbreitung von Fehlinformationen.
Die kontroversen Nominierungen für das Verteidigungsministerium
Die Nominierung von Pete Hexeth als Verteidigungsminister ist als besorgniserregend angesehen worden, da er keine militärische Erfahrung oder eine klare Vision für die Verteidigungspolitik hat. Hexeth, bekannt für seine Präsenz bei Fox News, könnte die traditionell in einem solchen Amt geforderte Kompetenz nicht bieten, was potenziell gefährliche Auswirkungen auf die nationale Sicherheit hat. Seine Position könnte die Beziehung der USA zu ihren internationalen Partnern beeinflussen und das Militär in eine politische Waffe verwandeln. Kritiker befürchten, dass eine solche Ernennung das Risiko birgt, dass Entscheidungen überwiegend auf Loyalität zu Trump basieren, anstatt auf strategischer Planung und Erfahrung.
Tulsi Gabbard: Ein weiteres Symbol für Trumps Strategie
Die Nominierung von Tulsi Gabbard als Direktorin für nationale Intelligenz zeigt, wie sich politische Loyalität über fachliche Qualifikationen stellt. Gabbard hat in der Vergangenheit eine pro-Trump-Agenda übernommen und ihre einmal progressive Haltung aufgegeben, um sich dem neuen politischen Klima anzupassen. Ihre Aussagen über den Krieg in der Ukraine und die NATO repräsentieren eine Abkehr von den etablierten amerikanischen Positionen und werfen Fragen über die zukünftige Sicherheitsstrategie auf. Die Ernennung einer so umstrittenen Figur in eine Schlüsselposition deutet darauf hin, dass Trump darauf abzielt, Machtstrukturen zu destabilisieren und eigene loyale Unterstützer in entscheidende Ämter zu bringen.
Ein Impfgegner als Gesundheitsminister, ein Veteran ohne sicherheitspolitische Erfahrung als Verteidigungsminister und eine Frau an der Spitze der Geheimdienste, die nach der Invasion der Ukraine behauptete, die Vereinigten Staaten und die Nato hätten Wladimir Putins Angriffskrieg provoziert. So formt Donald Trump sein Wunschkabinett weiter.
Was Robert F. Kennedy, Pete Hegseth, Tulsi Gabbard, Matt Gaetz und die anderen Nominierten gemeinsam haben: Sie würden Trump unwidersprochen folgen. Gegen Gaetz, der Justizminister werden soll, wurde jahrelang ermittelt, weil er Sex mit einer Minderjährigen gehabt haben soll. Gegen den designierten Verteidigungsminister Hegseth gibt es Vorwürfe wegen sexueller Nötigung. Nicht nur Demokraten, auch manche Republikaner halten einige aus Trumps Team für unkompetent, ungeeignet und unpassend. Ob die konservativen Senatorinnen und Senatoren die Berufung einzelner Minister verhindern werden? Darüber sprechen wir im US-Podcast.
Und wir diskutieren darüber, was Trumps Personalentscheidungen über die Ausrichtung und die Ziele seiner zweiten Amtszeit schon jetzt aussagen.
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