Alexandra Berlin, SPIEGEL-Reporterin mit einem Fokus auf den US-Wahlkampf, teilt ihre Eindrücke aus Door County, Wisconsin, einem entscheidenden Wahlbezirk. Sie schildert die leidenschaftliche Unterstützung für Trump unter den Wählern und vergleicht die Enthusiasmus der Anhänger mit denen von Harris. Eine bewegende Geschichte eines älteren Paares, das sich nach der Pensionierung politisch engagiert, verdeutlicht die Herausforderungen des Wahlkampfs. Zudem reflektiert eine Republikanerin über ihren Wandel der politischen Ansichten und die aktuellen Spannungen in der Political Landscape.
Die Enthusiasmusunterschiede zwischen Trump- und Harris-Anhängern in Door County zeigen die gespannte politische Landschaft und die Herausforderungen für die Demokraten.
Die Diskussion über Abtreibung als zentraler Wahlfaktor verdeutlicht, wie wichtige Themen das Wählerverhalten beeinflussen können, insbesondere unter Frauen.
Deep dives
Die Bedeutung von Door County als Wahlorakel
Door County wird häufig als das Wahlorakel der USA betrachtet, da der Landkreis seit 1996 immer den künftigen US-Präsidenten korrekt bestimmt hat. Diese Region im Nordosten von Wisconsin zeigt die Spaltung zwischen Republikanern und Demokraten, exemplifiziert durch die knappen Wahlergebnisse, die mit weniger als 1,5 Prozent entschieden wurden. Der Süden des Landkreises tendiert eher zu Donald Trump aufgrund industrieller Interessen, während der Norden, der touristisch geprägt ist, zu Kamala Harris neigt. Diese geographische und politische Diversität macht Door County zu einem Mikrokosmos für das Wahlsystem und das Stimmverhalten der gesamten USA.
Der Einfluss der Bürgerdialoge auf die Wahlentscheidung
Die Protagonisten Jen und Phil Freistag, ein älteres Ehepaar, engagieren sich aktiv für die Demokraten, indem sie von Tür zu Tür gehen, um Wähler für Kamala Harris zu gewinnen. Ihre Gespräche verdeutlichen die Sorgen der Wähler, wobei viele Frauen das Thema Abtreibung als entscheidend für ihre Wahlentscheidung anführen. Trotz dieser Bedenken zeigen die Gespräche, dass viele Wähler nur zögerlich Kamala Harris unterstützen und oft nicht wissen, wofür sie steht. Dieses zögerliche Verhalten offenbart eine tiefe Unsicherheit und mangelnde Bekanntheit ihrer politischen Positionen.
Enthusiasmus der Trump-Anhänger versus Skepsis der Harris-Unterstützer
Die Interviews mit Anhängern von Trump und Harris zeigen eine klare Differenz in der Begeisterung und Unterstützung für die jeweiligen Kandidaten. Trump-Anhänger, wie die Vorsitzende der Republikaner in Door County, äußern ein starkes Vertrauen in seine Errungenschaften und sehen ihn als Täter, der Ergebnisse liefert, während gleichzeitig Skepsis über Kamala Harris herrscht. Viele Wähler bringen ihre Besorgnis über die zukünftige politische Ausrichtung der USA zum Ausdruck, insbesondere in Bezug auf die Wahrung demokratischer Werte. Die allgemeinere Tendenz bei den Befragten ist ein höherer Enthusiasmus für Trump, was auf mögliche Herausforderungen für Harris in den bevorstehenden Wahlen hindeutet.
Seit 1996 ist der US-Wahlbezirk »Door County« das Wahl-Orakel der USA: Wer hier die Mehrheit erhielt, gewann die US-Wahl. Wer liegt jetzt beim Tür-zu-Tür-Wahlkampf vorn, Trump oder Harris?
In dieser Folge von »Acht Milliarden« berichtet SPIEGEL-Reporterin Alexandra Berlin von ihrer Recherche in Door County, Wisconsin. Sie hat zwei Wahlkampfhelfer der Demokraten begleitet und kommt zu dem Schluss: »Natürlich ist so ein Besuch in einem Ort irgendwo in den USA überhaupt nicht repräsentativ und ich kann mich auch täuschen. Aber nach den paar Tagen in Door County kann ich zumindest mit Sicherheit sagen, dass die Menschen, die für Trump stimmen wollen, enthusiastischer sind. Dass sie mit mehr Elan hinter ihm stehen«.
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