

Nato-Beistandspflicht: Wie ernst muss man Trump nehmen?
US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hat die Nato-Beistandspflicht in Frage gestellt. Der "Präsident eines großen Landes" habe ihn einmal gefragt, hat Trump am Samstag in South Carolina gesagt, ob die USA dieses Land auch dann noch vor Russland schützen würden, wenn es für seine Verteidigung nicht genug Geld ausgebe. Er habe das verneint. Und wörtlich gesagt, dass er vielmehr Russland sogar dazu ermutigen würde, "zu tun, was auch immer zur Hölle sie wollen".
Das hat vor allem bei den Nato-Partnern blankes Entsetzen ausgelöst. Stefan Kornelius, Leiter des SZ-Politikressorts, sagt: Dass Trump Russland faktisch auffordert, Verbündete anzugreifen, sei "unerhört". Trump tue dies allein aus "innenpolitischen Gründen" – und schüre die "Angst vor einem unsichtbaren äußeren Feind". Neben Migranten seien das die angeblich so "unberechenbaren Verbündeten, die Amerika auf der Tasche liegen und das Land von den eigentlichen Pflichten abhalten, nämlich die Südgrenze zu schützen".
Trump, sagt Kornelius, sei bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt seiner Wahlkampagne so radikal, "dass man gar nicht weiß, wohin er sich noch entwickeln möchte bis November". Aber diese "Form von Radikalität" könnte noch immer genügend Wähler in den USA abstoßen und trage zur Mobilisierung gegen seine Wiederwahl bei.
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Moderation, Redaktion: Lars Langenau
Redaktion: Franziska von Malsen
Produktion: Imanuel Pedersen
Zusätzliches Audiomaterial über Reuters.
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