Braucht jedes Kind ein eigenes Zimmer, Sima Niroumand?
Aug 30, 2022
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Sima Niroumand, Innenarchitektin und Gründerin von Habitiny, teilt ihre inspirierenden Ansätze zur Raumgestaltung für Familien. Sie spricht über die Herausforderungen, die beengte Wohnverhältnisse mit sich bringen, und erläutert, wie ihre maßgeschneiderten Möbel Lösungen bieten können. Niroumand reflektiert auch über den Übergang von einer Kreativdirektorin zur Unternehmerin und den Balanceakt zwischen Beruf und Familie. Zudem thematisiert sie die steigenden Kosten für Möbel und die Kreativität, die notwendig ist, um individuelle Wohnbedürfnisse zu erfüllen.
Sima Niroumand betont die Notwendigkeit multifunktionaler Möbel, um den Platz in kleinen Wohnungen effektiv zu nutzen, besonders mit zunehmender Kinderzahl.
Die Planung von Wohnräumen sollte die zukünftigen Bedürfnisse der Familien berücksichtigen, um langfristige Lösungen anzubieten, die mit den Kindern mitwachsen.
Deep dives
Raumoptimierung für Familien
Die Innenarchitektin Sima Nierumand hilft Familien dabei, den begrenzten Raum in ihren Wohnungen optimal zu nutzen. Oft ziehen Paare in eine Drei-Zimmer-Wohnung, doch mit der Zunahme der Kinder und einer steigenden Immobilienpreisen bleibt ihnen oft keine Alternativen, als bestehende Räume neu zu gestalten. Anstatt in die Ferne zu ziehen, fokussiert sie sich darauf, wie Räume effizienter genutzt werden können, indem zum Beispiel zusätzliche Rückzugsorte innerhalb der bestehenden Struktur geschaffen werden. Hierbei geht es oft nicht nur um Stauraum, sondern um eine grundlegende Umstrukturierung des Wohnraums, um den Bedürfnissen der Familie gerecht zu werden.
Funktionale Möbelgestaltungen
Nierumand betont, dass Möbel mehrere Funktionen übernehmen sollten, um den Platzbedarf zu reduzieren. Beispielsweise plant sie Betten, die übereinander gestapelt werden, sodass in einem Raum mehrere Kinder Platz finden können. Darüber hinaus können modulare Systeme entwickelt werden, die es ermöglichen, die Möbel bei einem Umzug mitzunehmen und an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Diese kreativen Lösungen fördern nicht nur die Platznutzung, sondern unterstützen auch die Flexibilität der Familien, wenn sich ihre Bedürfnisse ändern.
Budgetplanung für Innenraumgestaltung
Ein zentrales Thema in der Planung ist das Budget, das Familien für die Umgestaltung ihrer Räume zur Verfügung haben. Das Bewusstsein über die steigenden Preise hat dazu geführt, dass Nierumand nun bereits bei der Planung eine Untergrenze von rund 10.000 Euro empfiehlt, um sicherzustellen, dass die Umsetzung auch tragbar bleibt. Sie erarbeitet auch alternative Lösungen für Familien mit begrenztem Budget und bietet Unterstützung zur Selbsthilfe an, um die Kosten zu senken. Ein starker Fokus liegt darauf, realistische Preisvorstellungen zu kommunizieren und maßgeschneiderte Lösungen zu finden, die den finanziellen Rahmen respektieren.
Langfristige Planung für sich verändernde Bedürfnisse
Nierumand berücksichtigt bei der Raumplanung auch die zukünftigen Bedürfnisse von Familien, da sich die Anforderungen im Laufe der Jahre erheblich ändern können. Bestimmte Lebensmeilensteine wie der Kindergarten, Schule oder der Übergang zur Jugend fordern unterschiedliche Raumgestaltung. Daher plant sie Räume so, dass sie auch mit den jeweiligen Entwicklungsphasen der Kinder Schritt halten können, indem sie Rückzugsräume und multifunktionale Möbel einbezieht. So entsteht eine langfristige Lösung, die sowohl den aktuellen als auch den zukünftigen Bedürfnissen der Familien gerecht wird.
"Viele Familien merken beim zweiten Kind, dass die Wohnung, in die die Eltern vielleicht noch als Paar gezogen sind, zu klein wird, sie können sich aber keine größere in der Gegend leisten", sagt die Innendesignerin Sima Niroumand aus Köln im Arbeitspodcast von ZEIT ONLINE. Mit ihrem Designbüro Habitiny gestaltet sie für solche Kundinnen und Kunden Möbel, die mehr Platz auf kleinen Flächen bieten sollen.
Als sie mit dem zweiten Kind schwanger war, kam Niroumand, 40, die zuvor als Art-Direktorin in verschiedenen Digitalagenturen gearbeitet hatte, auf die Idee für ihre Firma, die sie 2019 gründete: "Ich dachte: Ich habe ja selbst zu Hause schon so viel gemacht, ich kann das bestimmt für andere Familien."
Mittlerweile beschäftigt sie ein Team aus acht festen und freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und lässt Möbelstücke nach Maß anfertigen. Dafür arbeitet sie mit Handwerkern, beispielsweise mit Schreinern und Tischlern, zusammen. "Wir schauen: Wo fehlt der Raum und wofür?", sagt sie. So entstehen Möbel, die beispielsweise Raumtrenner und gleichzeitig ein Schrank für Waschmaschine und Trockner sind. "Nicht jedes Kind braucht ein eigenes Zimmer", sagt Niroumand. Günstig sei das jedoch nicht. Durch die aktuell höheren Kosten für Rohstoffe seien auch ihre Preise angestiegen, mit bis zu 10.000 Euro pro Zimmer müsse man schon rechnen.
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