In der Folge wird die musikalische Reise von Lou Reed und John Cale in den 70ern beleuchtet. Reed's Konzeptalbum 'Berlin' wird als düsteres Meisterwerk analysiert und Cales 'Paris 1919' zeigt beeindruckende Kammerpop-Vielfalt. Die Diskussion geht auch auf Reeds wechselhafte Karriere, sein umstrittenes Werk 'Sally Can't Dance' und seine komplexe Beziehung zu David Bowie ein. Zudem wird die lyrische Tiefe von 'Waiting for My Man' thematisiert, die die Herausforderungen des urbanen Lebens schildert.
52:11
forum Ask episode
web_stories AI Snips
view_agenda Chapters
menu_book Books
auto_awesome Transcript
info_circle Episode notes
insights INSIGHT
Konzeptalbum Als radikaler Richtungswechsel
Lou Reed machte mit Berlin bewusst einen Bruch zum kommerziellen Erfolg von Transformer und erzählte eine durchgehende, depressive Geschichte von Jim und Caroline in West-Berlin.
Die Platte war anstrengend und kommerziell ein Flop, wurde aber später als dauerhaftes Werk gewürdigt.
insights INSIGHT
Cales Chamäleonhaftes Meisterwerk
John Cales Paris 1919 zeigt sein musikalisches Wissen als kammerpop-artige Sammlung schöner, präzise gespielter Songs.
Cale nahm in Hollywood mit Musikern aus dem kalifornischen Singer-Songwriter-Umfeld auf und überzeugte damit erneut.
insights INSIGHT
Geteilte Experimentierfreude
Beide, Lou Reed und John Cale, suchten in den 70ern ständig Neues und blieben dabei eigenwillig und wandelbar.
Ihre Wege sind unterschiedlich, aber die Neugier und Wechselhaftigkeit verbinden sie.
Get the Snipd Podcast app to discover more snips from this episode
John Cale und Lou Reed suchten in den 70er Jahren stets neue Formen für ihre Musik. Cale produzierte neben Nicos Alben auch „Horses“ von Patti Smith und das Debütalbum der Stooges. Sein Album „Paris 1919“ stach heraus und ließ sein musikalisches Wissen und Können aufscheinen. Lou Reed lieferte mit „Berlin“ eine durchgehende Erzählung in Liedern, mit „Metal Machine Music“ ein verstörendes Noise- und Industrial-Werk, das sein Publikum eher verschreckte. Danach wechselte er wieder ins leichtere Fach und hatte mit „Coney Island Baby“ Erfolg. Cale etablierte sich mit raffinierten, leicht zugänglichen Balladen Mitte der 1970er Jahre auch als Solo-Popmusiker, ohne jedoch seine Lust an zeitgenössischer klassischer Musik zu vergessen. Lou Reed kehrte mit den Alben „Blue Mask“ oder „New York“ zu seinen typischen Songreportagen zurück, in denen er erneut distanziert Szenen und Originale der Straße musikalisch einfing.
Musikliste: Lou Reed: Lou Reed (1972): I can’t stand it, I love you, Wild child, Ride into the sun Transformer (1972): Vicious, Perfect day, Walk on the wild side, Satellite of love, Goodnight Ladies Berlin (1973): Lady Day, Caroline says II, Sad song Rock ’n‘ Roll Animal (live, 1974) Sally Can’t Dance (1974): Baby face, Sally can’t dance, Billy Coney Island Baby (1975): Crazy feeling, Charley’s girl, Kicks, A gift, Coney Island baby Rock and Roll Heart (1976): I believe in love, Rock and roll heart Street Hassle (1978): Street hassle Live: Take No Prisoners (1978) The Bells (1979): I want to boogie with you Growing Up In Public (1980): How do you speak to an angel, The power of positive drinking The Blue Mask (1982) Legendary Hearts (1983): Legendary hearts, Make up mind, The last shot, Rooftop garden New Sensations (1984) Mistral (1986): Tell it to your heart New York (1989) Songs For Drella (Lou Reed & John Cale, 1990): Style it takes, Nobody but you, Hello it’s me Magic And Loss (1992) Set The Twilight Reeling (1996): NYC man, Set the twighlight reeling Ecstasy (2000): Paranoia key of E, Tatters, Turning time around The Raven (2003): Call on me, Hop frog, Who am I
John Cale: Paris 1919 (1973) Music For A New Society (1982): Taking your life in your hands, Close watch Wrong Way Up (mit Brian Eno, 1990): Spinning away Fragments For A Rainy Season (live, 1992) Mercy (2023): Story of blood
Nico: Chelsea Girl (1967), The Marbel Index (1968), Desertshore (1970), The End…(1974)
Unser Podcast-Tipp in dieser Folge: Das Wissen / https://1.ard.de/swr2_wissen_cp