Sicherheitshalber - Spezial MSC2025 mit Constanze Stelzenmüller
Feb 16, 2025
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Constanze Stelzenmüller, Expertin für amerikanische Außen- und Sicherheitspolitik, beleuchtet die ernsthaften Herausforderungen der transatlantischen Beziehungen. Sie analysiert die Auswirkungen populistischer Bewegungen auf die liberale Weltordnung und die Ideologien des Aufstiegs der extremen Rechten in den USA und Europa. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Rolle Chinas, der geopolitischen Spannungen und der Notwendigkeit verstärkter europäischer Sicherheitsstrukturen. Ein Blick auf die aktuelle Sicherheitskonferenz und deren Auswirkungen rundet das Gespräch ab.
Die geopolitische Unsicherheit wird durch eine mögliche Abkehr der USA von traditionellen Sicherheitsgarantien für Europa verstärkt, was tiefgreifende Folgen für transatlantische Beziehungen haben könnte.
US-Vizepräsident J.D. Vance's kontroverse Äußerungen während der Münchner Sicherheitskonferenz zeigen die bestehende Frustration europäischer Politiker über den Einfluss und die Einmischung der USA in innere Angelegenheiten.
Die Notwendigkeit für Europa, eine eigenständige Sicherheitsstrategie zu entwickeln und militärische Selbstständigkeit zu fördern, wird durch die Erosion der liberalen Weltordnung zunehmend dringlicher.
Deep dives
Die aktuelle geopolitische Unsicherheit
Die geopolitische Situation ist derzeit durch erhebliche Unsicherheiten geprägt, die es schwierig machen, zukünftige Entwicklungen vorherzusagen. Diese Unsicherheit wird von den jüngsten Reden und Positionen führender amerikanischer Politiker unterstrichen, die eine Abkehr von traditionellen Sicherheitsgarantien für Europa signalisieren. Insbesondere wurde betont, dass die USA möglicherweise nicht mehr als primärer Sicherheitsgarant für Europa agieren werden, was tiefgreifende Folgen für die transatlantische Beziehung haben könnte. Diese Veränderungen verdeutlichen den Bruch mit der liberalen Weltordnung, wie sie seit dem Ende des Kalten Krieges bestand, und stellen Fragen zur zukünftigen Rolle Europas in globalen Sicherheitsfragen auf.
Deutsch-amerikanische Spannungen
Das deutsch-amerikanische Verhältnis war während der Konferenz ein zentrales Thema, insbesondere durch die kontroverse Rede des US-Vizepräsidenten J.D. Vance. Vance kritisierte offen die Deutschen und machte Wahlempfehlungen für eine spezifische deutsche Partei, was als ungehobelt und als Einmischung in innere Angelegenheiten wahrgenommen wurde. Diese Einmischung wurde als Angriff auf wichtige Werte der transatlantischen Partnerschaft wahrgenommen und verstärkt die bereits bestehenden Spannungen zwischen den USA und Europa. Die Reaktionen der europäischen Politiker auf Vances Rede zeigen die Frustration über den Umgang der US-Politik mit europäischen Sicherheitsinteressen.
Das Ende der liberalen Weltordnung
Ein zentraler Punkt der Diskussion war die Einschätzung, dass das bestehende System der liberalen Weltordnung sich dem Ende zuneigt. Diese Überzeugung wurde gestützt durch die Beobachtungen, dass die USA unter der aktuellen Administration ihre traditionellen Werte und Versprechen aufgeben und stattdessen einen opportunistischen Ansatz verfolgen. Es wird argumentiert, dass die liberale Demokratie in Europa nun sowohl von den USA als auch von Russland unter Druck gesetzt wird, was zu einer neuen geopolitischen Realität führt, in der die alten Allianzen nicht mehr greifen. Das Ende der liberalen Weltordnung wurde als ein Moment gewertet, der tiefgreifende Auswirkungen auf die künftige internationale Ordnung haben wird.
Europäische Autonomie und Verteidigungsnotwendigkeit
Die Diskussion verdeutlichte auch die Notwendigkeit für Europa, unabhängig von den USA zu agieren und eine eigene Sicherheitsstrategie zu entwickeln. Die Europäer müssen sich Herausforderungen stellen, die sie zu häufig auf die USA abgewälzt haben, und sind gefordert, eine eigene militärische Macht zu konsolidieren. Insbesondere die Frage der militärischen Selbstständigkeit wurde hervorgehoben, da die Abhängigkeit von amerikanischer militärischer Unterstützung zunehmend in Frage gestellt wird. Diese Dynamik könnte Europa am Ende zwingen, ernsthaft über die Schaffung eines eigenen, unabhängigen Verteidigungsapparats nachzudenken.
Veränderungen in der internationalen Zusammenarbeit
Die zunehmenden Spannungen in den transatlantischen Beziehungen haben auch Auswirkungen auf die internationale Zusammenarbeit im Bereich Sicherheit und Verteidigung. Es wurde diskutiert, dass die aktuelle Politik der USA nicht nur Europa betrifft, sondern auch die Beziehungen zu anderen globalen Akteuren, insbesondere zu Russland und China, beeinflusst. Diese geopolitischen Veränderungen können dazu führen, dass Länder wie China und Russland versuchen, ihre Positionen in der globalen Ordnung auszubauen, während die traditionelle westliche Zusammenarbeit unter Druck gerät. Dies könnte eine zeitnahe Neubewertung der Sicherheitsarchitektur und der internationalen Allianzen erfordern.
“Sicherheitshalber” ist der Podcast zur sicherheitspolitischen Lage in Deutschland, Europa und der Welt. In dieser Folge von der Münchner Sicherheitskonferenz 2025 analysieren Thomas Wiegold, Ulrike Franke, Frank Sauer und Carlo Masala gemeinsam mit Constanz Stelzenmüller, was bei und vor der MSC2025 passiert ist.
Die Lage ist ernst.
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Komplette Shownotes unter: https://sicherheitspod.de/2025/02/16/sicherheitshalber-spezial-muenchner-sicherheitskonferenz-2025-nachlese-mit-constanze-stelzenmueller/
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