Crack, Fentanyl & Co – Hat die Drogenpolitik versagt?
Jan 22, 2025
auto_awesome
Sarah David, Projektleiterin bei der GIZ, Jochen Koppelke, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei, und Prof. Dr. Heino Stöver, Suchtexperte, diskutieren die dramatische Zunahme des Drogenkonsums in Deutschland. Sie beleuchten die gesellschaftlichen Auswirkungen und die steigende Zahl von Drogentoten, die mit synthetischen Opioiden zusammenhängt. Auch die gescheiterten internationalen Strategien zur Bekämpfung von Drogenhandel und die Herausforderungen für die Polizei stehen im Fokus. Notwendige Reformen der Drogenpolitik werden gefordert.
Der Anstieg des Crackkonsums in Deutschland zeigt die steigenden Herausforderungen für die Drogenpolitik und die damit verbundenen gesundheitlichen Probleme.
Der weltweite Anstieg der Drogenproduktion erfordert eine grundlegende Überarbeitung der Drogenpolitik zugunsten unterstützender und humanitärer Ansätze.
Deep dives
Zunahme des Konsums harter Drogen
Der Konsum harter Drogen wie Kokain, Heroin und insbesondere Crack ist in Deutschland in den letzten Jahren stark angestiegen und breitet sich über verschiedene Städte aus. Während die Zahl der Konsumierenden bei Heroin stabil bleibt, gibt es einen beunruhigenden Anstieg beim Kokaingebrauch. Die Heroinverknappung aufgrund von Produktionsverboten in Afghanistan hat zu einem Anstieg synthetischer Opioide geführt, die auf den Markt gedrängt werden. Dieser Trend zeigt, dass nicht nur die Verfügbarkeit von Drogen zunimmt, sondern auch die Komplexität der Drogenmärkte wächst, was erhebliche Herausforderungen für die Drogenpolitik mit sich bringt.
Die Gefahren von Crack-Konsum
Crack ist eine besonders attraktive, aber auch gefährliche Form von Kokain, die wegen ihrer schnellen und intensiven Wirkung viele Konsumenten anzieht. Die Verwendung von Crack führt zu dramatischen Stimmungsschwankungen zwischen Euphorie und Depression und treibt viele Nutzer dazu, in einem rauschhaften Zyklus nach dem nächsten Konsum zu streben. Dies kann die gesundheitlichen Erfolge, die Menschen in Opiatsubstanzenbehandlungen erzielt haben, schnell zunichte machen und die Verelendung von Konsumenten vorantreiben. Die damit verbundenen sozialen und gesundheitlichen Probleme haben auch Auswirkungen auf die Gemeinschaften, in denen dieser Konsum stattfindet, und stellen ein großes Problem für die Drogenpolitik dar.
Internationale Trends und Drogenmarkt
Die internationale Drogenpolitik zeigt einen besorgniserregenden Trend. Weltweit wird ein Anstieg der Produktion und des Konsums von Drogen wie Kokain und synthetischen Opioiden beobachtet. Laut dem Jahresbericht der Vereinten Nationen über Drogen und Verbrechen steigt die Produktion von Kokain beispielsweise jährlich um über 20 Prozent, und die Anbauflächen für Coca-Sträucher nehmen zu. Diese Entwicklungen verdeutlichen die Schwierigkeiten, die globale Drogenpolitik erfolgreich umzusetzen, und zeigen, dass der Krieg gegen Drogen bisher versagt hat, was Länder zwingt, neue Ansätze und Strategien zu entwickeln.
Notwendigkeit für alternative Ansätze in der Drogenpolitik
Die Drogenpolitik benötigt eine grundlegende Überarbeitung, um humanitären und gesundheitlichen Aspekten mehr Gewicht zu verleihen. Der Einsatz von repressiven Maßnahmen allein hat sich als ineffektiv erwiesen, und es besteht Bedarf an der Schaffung alternativer Entwicklungsmöglichkeiten, vor allem für Länder, die Drogenpflanzen anbauen. Positive Beispiele wie die Entwicklungen in Thailand zeigen, dass eine langfristige, unterstützende Politik zur Reduzierung der Drogenproduktion und Verbesserung der Lebensbedingungen beitragen kann. Darüber hinaus ist es wichtig, die Bedürfnisse der Konsumenten in den Mittelpunkt der Politik zu rücken und unterstützen statt zu bestrafen, um die gesundheitlichen und sozialen Probleme, die mit dem Drogenkonsum verbunden sind, nachhaltig zu bekämpfen.
Junkies im Bahnhofsviertel und in der Innenstadt – dieser Anblick war früher auf Metropolen wie Frankfurt oder Hamburg beschränkt. Mittlerweile breitet sich der exzessive Konsum harter Drogen in immer mehr Städten und Kommunen aus. Während die Zahl der Drogentoten von Jahr zu Jahr zunimmt, werden die Mittel für Suchträume und Drogenhilfestrukturen gekürzt. Woher kommt der Boom der harten Drogen? Und was hilft gegen den steigenden Konsum? Doris Maull diskutiert mit Sarah David - Projektmanagerin „Globale Partnerschaft Drogenpolitik und Entwicklung“, GIZ, Jochen Kopelke - Bundesvorsitzender Gewerkschaft der Polizei, Prof. Dr. Heino Stöver - Suchtexperte, Frankfurt University of Applied Sciences
Get the Snipd podcast app
Unlock the knowledge in podcasts with the podcast player of the future.
AI-powered podcast player
Listen to all your favourite podcasts with AI-powered features
Discover highlights
Listen to the best highlights from the podcasts you love and dive into the full episode
Save any moment
Hear something you like? Tap your headphones to save it with AI-generated key takeaways
Share & Export
Send highlights to Twitter, WhatsApp or export them to Notion, Readwise & more
AI-powered podcast player
Listen to all your favourite podcasts with AI-powered features
Discover highlights
Listen to the best highlights from the podcasts you love and dive into the full episode