Motsi Mabuse, warum braucht Deutschland eine Therapie?
Sep 25, 2024
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Motsi Mabuse ist eine deutsch-südafrikanische Tänzerin und mehrfach ausgezeichnete Meisterin im Lateintanz, die auch als Jurorin bei 'Let's Dance' bekannt ist. Sie spricht über ihre Kindheit in der Apartheid, den Kulturschock beim Wechsel nach Deutschland und die Herausforderungen des Turniertanzes. Motsi thematisiert den Druck, der mit öffentlicher Wahrnehmung einhergeht, und schlägt eine kollektive Therapie für die Gesellschaft vor. Trotz ernster Themen bleibt die Unterhaltung herzlich und humorvoll.
Motsi Mabuse reflektiert über ihre Kindheit in Südafrika und die Herausforderungen, die ihr Kulturschock bei der Ankunft in Deutschland mitbrachte.
Sie betont die Bedeutung eines gesunden Körperbewusstseins und die Notwendigkeit, jungen Tänzern zu helfen, mit Leistungsdruck umzugehen.
Motsi fordert ein entspannteres Freizeitverhalten in Deutschland, um Lebensfreude und Inklusivität in der Gesellschaft zu fördern.
Deep dives
Motsi Mabuses Werdegang
Motsi Mabuse, eine mehrfach ausgezeichnete Tänzerin und Jurorin bei einer bekannten Tanzshow, hat eine bemerkenswerte Lebensgeschichte. Aufgewachsen in Südafrika während der Apartheid, erlebte sie Ungleichheit und Diskriminierung, entwickelte aber schon früh eine Leidenschaft für das Tanzen. Nach ihrem Umzug nach Deutschland folgte sie ihrem Traum, gegen den Willen ihrer Eltern, und stieg schnell in der Tanzszene auf. Ihre Erfahrungen haben ihren Blick auf die Gesellschaft geprägt und sie motivieren, junge Tänzerinnen und Tänzer zu inspirieren.
Kulturelle Unterschiede und Integration
Motsi reflektiert über ihre Erfahrungen als schwarze Frau in Deutschland und die Unterschiede zur Apartheid in Südafrika. Während sie in ihrer Heimat von den Eltern in einer geschützten Umgebung aufwuchs, erlebte sie in Deutschland eine neue Realität voller Möglichkeiten, die ihr Selbstbewusstsein stärkte. Der Integrationsprozess ist für sie persönlich und für ihre Familie von großer Bedeutung, da sie multikulturell ist und ihre Tochter in einem Umfeld erziehen möchte, das Diversität feiert. Motsi hebt hervor, wie wichtig es ist, auf die jüngere Generation zu vertrauen, um zukünftige Veränderungen in der Gesellschaft zu bewirken.
Druck im Leistungssport
Der Druck, sowohl in der Tanzsport- als auch in der Unterhaltungsbranche erfolgreich zu sein, ist enorm. Motsi berichtet von ihrer eigenen Erfahrung, als Leistungssportlerin eine bestimmte Körperform zu erreichen und ständig unter Druck zu stehen, was zu ungesunden Beziehungen zu ihrem Körper führte. Sie spricht über die Herausforderungen, die es mit sich bringt, sich als Frau im Rampenlicht zu behaupten, und wünscht sich, dass zukünftige Tänzerinnen ein gesünderes Verhältnis zu ihrem Körper entwickeln können. Ihr Ziel ist es, junge Tänzer mental und emotional auf die Herausforderungen des Leistungssports vorzubereiten.
Die Bedeutung des Supports
Motsi betont, wie wichtig ein starkes Support-System ist, um mit dem Druck und der Öffentlichkeit umgehen zu können. Sie hat ihrer Familie, ihrer Tanzschule und ihrem Management viel zu verdanken, was ihr hilft, ihre Karriere zu navigieren und die Herausforderungen zu bewältigen. Auf die Frage, wie sie mit kritischen Bewertungen umgeht, antwortet sie, dass sie das öffentliche Leben von ihrem Privatleben trennt. Diese Distanz ist entscheidend, um ihr persönliches Wohlbefinden zu erhalten und sich im beruflichen Bereich nicht von der Meinung anderer leiten zu lassen.
Gesellschaftliche Veränderungen in Deutschland
Motsi fordert einen offeneren Umgang mit der Freizeitkultur in Deutschland und sieht Potenzial für positive gesellschaftliche Veränderungen. Sie glaubt, dass Deutschland mehr Lebensfreude und eine entspannt-lässige Haltung entwickeln sollte, um die Menschen glücklicher zu machen. Diese Ansicht speist sich aus ihren Erfahrungen, dass Deutschland zwar viele Möglichkeiten bietet, aber oft in seiner Planung und Sicherheit gefangen ist. Motsi hebt hervor, dass die jüngeren Generationen in der Lage sind, neue Wege zu gehen und Barrieren abzubauen, um ein inklusiveres und freudvolleres Land zu schaffen.
Motsi Mabuse ist in Südafrika aufgewachsen und war gerade mal elf Jahre alt, als sie mit dem Tanzen anfing. Diese Leidenschaft und das enorme Talent, das sie dafür hatte, bestimmten von da an ihr ganzes Leben. Sie tanzte in nach Hautfarben getrennten Sälen in Südafrika und internationalen Competitions in England. Gegen den Willen ihrer Eltern kam sie dann als ganz junge Frau nach Deutschland. Sie wurde mehrmals deutsche Meisterin im Lateintanz. Ich glaube, man kann sagen: Sie ist eine der besten Tänzerinnen ihrer Generation.
Inzwischen coacht sie den Nachwuchs. Als Chefin ihrer eigenen Tanzschule und im Fernsehen: Seit 2011 sitzt sie in der Jury der RTL-Tanzshow „Let’s Dance”. Für mich eins der letzten großen Showformate, das es noch schafft, Woche für Woche mehrere Generationen vor dem Fernseher zu versammeln. Dabei wissen viele Zuschauer hierzulande gar nicht, dass Motsi den gleichen Job auch in der britischen Version von „Let’s Dance” macht. Deshalb hat sie auch in England richtig viele Fans - und zwar bis ins britische Königshaus!
Wir haben über ihre Kindheit unter der Apartheid gesprochen und ihren “Kulturschock”, als sie die deutsche Tanzwelt kennengelernt hat. Es ging um den Wert von Leistung und die Beziehung zu ihrem Körper, um Gruppentherapie und die Frage, warum das deutsche Publikum Ehrgeiz nicht gut findet. Und trotz all dieser ernsten Themen war es eine sehr lustige und herzliche Stunde - das ist vielleicht einfach der Motsi-Effekt. Also, hier kommt ‘ne gute Stunde mit Motsi Mabuse.
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Deutschland3000
Instagram: @deutschland3000
https://www.instagram.com/deutschland3000
►►►Hier noch ein paar wichtige Links:
Geschichten zum Weitererzählen und Recherchen, die bewegen. 11KM ist ein aktuelles Thema in aller Tiefe – spannend, investigativ und hochwertig. Victoria Koopmann und die besten Journalist:innen der ARD nehmen euch mit ins Geschehen, liefern euch neue Perspektiven und tauchen mit euch ab.:
https://www.ardaudiothek.de/sendung/11km-der-tagesschau-podcast/12200383/
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Redaktion: Merle Hömberg und Ruby-Ann Schwiethal
Gäste-Management: Axel Schöning
Produktion: Merle Hömberg und Axel Schöning
Social Media: Kim Vanessa Schang
und das Sounddesign kommt von Soundquadrat
"Deutschland3000 – ‘ne gute Stunde mit Eva Schulz" ist ein Podcast von N-JOY vom NDR.
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