Die meiste Kleidung landet im Müll, obwohl man das Material recyceln könnte. Hosen, T-Shirts, Jacken - immer mehr Textilien werden konsumiert, und das heißt auch: weggeworfen. Bei modernen Mischgeweben ist das Recycling zwar schwierig, aber Künstliche Intelligenz und chemische Verfahren sollen auch solchen Stoffen ein zweites Leben ermöglichen. Ein Podcast von Renate Ell.
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Credits:
Autorin dieser Folge: Renate Ell
Sprecher: Renate Ell, Karin Schumacher, Maren Ulrich, Friedrich Schloffer
Technik: Peter Riegel, mars13
Redaktion: Hellmuth Nordwig
Unsere GesprächspartnerInenn:
Helmut Huber, Abteilungsleiter Gebrauchtwaren und Wertstoffe
Ulrike Keppler, Kleider- und Bücherladen, Kreisverband Nürnberg-Stadt, Bayerisches Rotes Kreuz
Sebastian Geldhäuser, Teamleiter KI und Digitalisierung am Institut für Textiltechnik, Augsburg
Prof. Dr.-Ing. Stefan Schlichter, Technische Hochschule Augsburg, Koordinator für Modellwerkstätten Recycling und KI sowie Sprecher der Innovationscommunity CirTex
Dag Wiebelhaus, Head of Product Innovation – Monomers, BASF, Mannheim
Quellen und weiterführende Links:
EU-Parlament: Umweltauswirkungen von Textilproduktion und -abfällen
Recycling-Atelier Augsburg
Loopamid, BASF
Neues aus der BioÖkonomie: Recycling-Polyester-T-Shirt, Carbios
Verband Kommunaler Unternehmen: Getrenntsammlungspflicht für Alttextilien gemeinsam und mit Weitsicht umsetzen
Kleider- und Bücherladen, BRK Nürnberg
Zum Weiterhören:
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Hier schon mal ins Manuskript der Folge reinlesen...
Recycling von gebrauchten Rohstoffen: Bei Glas, Metall, Papier gelingt es fast vollständig, bei Kunststoffen wird es immer besser. Aber wie ist das mit gebrauchter Kleidung? Was passiert mit Teilen, die niemand mehr anziehen möchte? Kann daraus neues Garn für neue Kleidung werden?
Mein Name ist Renate Ell und ich habe für diese Folge recherchiert, was aus dem Inhalt der Altkleider-Container wird – oder werden könnte.
AUTORIN
Als erstes war ich beim Roten Kreuz in Nürnberg. Helmut Huber leitet dort die Abteilung Gebrauchtwaren und Wertstoffe. Vorn an der Straße ist der Gebrauchtwaren-Laden – unter anderem für Textilien.
ATMO
AUTORIN
In einem Rückgebäude stehen vier Frauen um einen großen Tisch, nehmen Kleidung aus Tüten und schauen jedes Teil kritisch an.
GESPRÄCH MIT HELMUT HUBER
Von der Ware, die wir jetzt hier durchsortieren, geht vier bis fünf Prozent in den Laden, und der Rest geht zum Sortierbetrieb. Und die Sortierbetriebe sorgen dann quasi weltweit dafür, dass die Klamotten irgendwo wieder eingesetzt werden, und wir machen’s halt hier lokal für die Nürnberger Bevölkerung.
Und bei den Sortierbetrieben fällt wahrscheinlich auch was raus.
Ja, Ware die man für nichts mehr brauchen kann, da wird entweder Putzwolle, Putzlappen draus oder die so genannte Reißware machst‘ dann z.B. Malervlies oder Dämmmaterial für die Automobilindustrie usw. Und dann gibt’s natürlich auch noch einen Teil, mit dem kannst‘ gar nichts anfangen, das kommt in die Müllverbrennung.
AUTORIN
Ich habe von daheim eine Cordhose mitgebracht, der Stoff sieht noch gut aus. Ulrike Keppler vom Gebrauchtwaren-Laden schaut sie mit geübtem Blick an.
GESPRÄCH MIT ULRIKE KEPPLER
Eine Top-Qualität aber nicht mehr modern, und schon ziemlich an den Hosentaschen abgenutzt, sie ist jetzt für unseren Laden nicht zu gebrauchen, aber bestimmt zweite Wahl. Und jetzt schau ich noch in die Hose rein, also die Hose ist innen sauber, die Herrenhose, was allerdings bei den Herrenhosen so nicht normal ist.
A: Ist denn allgemein die Ware, die Sie in den Containern finden, sauber, oder müssen Sie die erst noch waschen?
Wir nehmen nur saubere Ware raus, wenn wir es waschen würden, wäre es nicht mehr rentabel. Oft kommt es auch vor, dass die Klamotten in einem feuchten Keller waren, das ist auch Ware, die man dann entsorgen muss.
A: Es gibt dieses Stichwort Fast Fashion. Diese Hosen für 9 Euro, kommen die bei Ihnen an, und wenn ja, was machen Sie damit?