Katharina Willinger, ARD-Korrespondentin an der türkisch-syrischen Grenze, und Matthias Ebert, ARD-Korrespondent im kurdischen Syrien, berichten von der aktuellen Euphorie nach dem Sturz Assads. Die Menschen feiern ihre Freiheit, während gleichzeitig Unsicherheiten über die politische Zukunft aufkommen. Besonders die Lage der Kurden wird analysiert, die trotz Freude über den Wandel um Stabilität und internationale Unterstützung kämpfen müssen. Geopolitische Einflüsse, vor allem von der Türkei und den USA, werden ebenfalls thematisiert.
Der Sturz von Assad hat eine Welle der Freude in Syrien ausgelöst, während die Rückkehr von politischen Häftlingen Hoffnung auf eine bessere Zukunft weckt.
Die kurdische Gemeinschaft steht vor Unsicherheiten und Bedrohungen durch rivalisierende Gruppen, während sie gleichzeitig Erleichterung über den Sturz des Assad-Regimes empfindet.
Deep dives
Euphorie nach dem Sturz von Assad
Der Sturz von Assad hat in Syrien eine Welle der Freude ausgelöst, da viele Menschen auf die Straßen strömten, um ihren Jubel über die befreiten politischen Häftlinge und die Hoffnung auf eine neue Zukunft auszudrücken. In Damaskus wurden Gefängnistüren geöffnet, was bei den Menschen, die jahrelang unter repressiven Bedingungen lebten, ungläubige Freude hervorrief. Besonders beeindruckend ist der Rückkehrer, der nach 14 Jahren die Familie wiedersehen kann und berichtet, dass er mit erhobenem Haupt zurückkehrt. Diese euphorische Stimmung ist jedoch auch von Unsicherheiten begleitet, was die kommenden Zeiten für die Menschen in Syrien bringen werden.
Sorgen und Ängste der kurdischen Gemeinschaft
Die kurdische Gemeinschaft steht nach dem Sturz von Assad vor einer ambivalenten Situation: Einerseits fühlt sie Erleichterung über die Beseitigung eines Regimes, das seit langem als Bedrohung wahrgenommen wurde, andererseits besteht große Besorgnis über die zukünftige politische Lage. Während viele Kurden die Feiern bei der Befreiung von Assad beobachteten, hegen sie Bedenken, wie islamistische Gruppen an Einfluss gewinnen könnten und ob ihre Autonomie gefährdet ist. Die Kurden erwarten eine mögliche Bedrohung durch rivalisierende Gruppen, insbesondere die von der Türkei unterstützten Milizen, und befürchten, dass sie in einem möglichen Konflikt erneut ins Visier geraten könnten. Die ungewisse politische Zukunft sorgt für Unsicherheit in einer bereits belasteten Gemeinschaft.
Geopolitische Auswirkungen auf die Region
Der Fall von Assad hat nicht nur Auswirkungen auf Syrien selbst, sondern verändert auch die geopolitische Landschaft der gesamten Region. Der Iran, der Assad einst unterstützte, sieht sich nun in einer schwierigen Position, da seine schiitische Achse in der Region ernsthaft gefährdet ist. Es wächst die Sorge, dass der Verlust von Einfluss in Syrien zu einer Neubewertung der politischen Strategien führen könnte, insbesondere in Bezug auf die Unterstützung für armed Gruppen. Diese Entwicklungen könnten letztlich zu weiteren Instabilitäten in einem bereits krisengeschüttelten Nahen Osten führen, da rivalisierende Kräfte um die Macht in der Region kämpfen.
Jubel, Hupkonzerte, Freudenschüsse – Syrien feiert den Sturz eines schrecklichen Diktators. Die Menschen überall im Land gehen auf die Straße, liegen sich in den Armen, und viele weinen vor Erleichterung. In Damaskus öffnen sich die Türen zu den Gefängniszellen, in denen viele Frauen und Männer, politische Häftlinge, manchmal jahrelang festgehalten wurden. In ihren Gesichtern steht vollkommener Unglaube. Jetzt sind auch sie befreit – wie viele andere im Land. Eine neue Zeit für Syrien, aber wohl auch für die ganze Region. Die Folgen sind bisher kaum überschaubar. Im Weltspiegel-Podcast wollen wir versuchen, die Ereignisse ein wenig zu ordnen. Was bedeutet der Fall von Assad? Was ist von den neuen Machthabern in Damaskus zu halten? Und was kommt nach all der Euphorie auf die Menschen zu zum Beispiel auf die Kurden und auf die viele Flüchtlinge? Darüber spricht Host Philipp Abresch mit unseren Korrespondenten Katharina Willinger und Matthias Ebert, die ganz dicht dran sind. Der Weltspiegel-Podcast mit einer Extra-Ausgabe.
----- Moderation: Philipp Abresch Redaktion: Udo Schmidt, Jacob Böttner Redaktionsschluss: 09.12.24 -----
Wenn ihr mehr Eindrücke und Stimmen aus Syrien hören wollt, werft einen Blick in das Weltspiegel Magazin vom 08.12.24: https://www.ardmediathek.de/video/weltspiegel/weltspiegel-vom-8-dezember-2024/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3dlbHRzcGllZ2VsLzIwMjQtMTItMDhfMTgtMzAtTUVa -----
Unser Podcast-Tipp: Politikum – Der Meinungspodcast https://1.ard.de/politikum-der-meinungspodcast Diese und alle weiteren Folgen vom Weltspiegel Podcast findet ihr hier: https://www.ardaudiothek.de/sendung/weltspiegel-podcast/61593768/
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