Heimspiel: Die Geheimnisse von Elon Musk (mit Sönke Iwersen)
Mar 23, 2025
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Sönke Iwersen, investigativer Journalist beim Handelsblatt, diskutiert seine jüngsten Recherchen über die dunklen Geheimnisse von Tesla und Elon Musk. Er enthüllt ein gigantisches Datenleck und problematische Arbeitsbedingungen bei Tesla, basierend auf Informationen eines Whistleblowers. Zudem werden die Herausforderungen der Aufdeckung von Steuerhinterziehung durch Cum-Ex-Methoden thematisiert. Iwersen reflektiert auch über die Tücken des Journalismus, insbesondere im Zusammenhang mit großen Wirtschaftsskandalen wie Wirecard.
Sönke Iwersen deckt in den 'Tesla-Files' bedeutende Datenlecks und interne Skandale bei Tesla auf, die alarmierende Arbeitsbedingungen widerspiegeln.
Elon Musk tritt als polariserende Figur auf, die trotz ihres Erfolgs in der Öffentlichkeit wenig mit den Medien kommuniziert.
Die Recherchen zum Cum-Ex-Skandal verdeutlichen systematische finanzielle Missstände und das Versagen von Regulierungsbehörden im deutschen Finanzsystem.
Deep dives
Die Entwicklung von Sönke Iversen und seinen Recherchen
Sönke Iversen, der Investigativchef des Handelsblatts, hat umfassende Erfahrungen im Bereich investigativer Journalismus gesammelt. In seinem aktuellen Buch, den „Tesla-Files“, beleuchtet er die Arbeitsbedingungen und internen Skandale des Tesla-Konzerns. Seine Recherchen umfassen unter anderem eine Excel-Datei, die sensible Informationen zu Tesla-Mitarbeitern und Sicherheitsfragen enthielt, wodurch er auf potenzielle Datenlecks aufmerksam wurde. Iversens jahrelange Arbeit mit Whistleblowern und die enge Zusammenarbeit mit Juristen haben zur Gründung eines speziellen Rechercheteams geführt, das sich ausschließlich auf solch komplexe Projekte konzentriert.
Herausforderungen und Enthüllungen zu Elon Musk
Elon Musk wird als eine schillernde und kontroverse Figur dargestellt, die in der Öffentlichkeit stark polarisiert. Iversen hebt hervor, dass Musk trotz seiner internationalen Berühmtheit und des Erfolgs von Tesla kaum mit Journalisten kommuniziert und viele kritische Berichte ignoriert. Diese Ignoranz könnte darauf zurückzuführen sein, dass das Handelsblatt nach eigenen Angaben keine nennenswerten rechtlichen Gegenmaßnahmen von Musk oder seinem Team erfahren hat, was an dessen Macht und Einfluss auf die Medien erinnern lässt. Die Berichterstattung über Musk wird unter anderem von leidenschaftlichen Befürwortern und Kritikern begleitet, was die Komplexität seiner öffentlichen Wahrnehmung weiter verstärkt.
Die Arbeitsbedingungen bei Tesla
Iversen berichtet über alarmierende Arbeitsbedingungen im deutschen Tesla-Werk, die er durch seine investigativen Recherchen aufdeckte. Es wurde festgestellt, dass es zu häufigen Krankenwagenfahrten und Beschwerden über mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen kam, während die Mitarbeiter unter Druck gesetzt wurden, ihre Adhärenz an strikten Unternehmensrichtlinien zu zeigen. Zudem sind Mitarbeiter verpflichtet, eine Verschwiegenheitserklärung zu unterzeichnen, was es schwierig macht, Missstände öffentlich zu machen. Mit Unterstützung ehemaliger Mitarbeiter und weiterer Quellen konnte das Handelsblatt neue und brisante Informationen ans Licht bringen, die das Bild von Tesla als positiven Arbeitsplatz infrage stellen.
Elon Musks politischer Einfluss und kontroverse Äußerungen
Die Diskussion über Musks politische Haltung und sein Verhalten gegenüber Kritikern ist ein zentraler Punkt in den Recherchen. Iversen erwähnt, dass Musk während seiner Karriere häufig durch umstrittene Äußerungen aufgefallen ist, und nutzt Beispiele wie die Reaktion auf einen britischen Taucher während der Rettung einer thailändischen Fußballmannschaft. Diese Vorfälle verdeutlichen Musks Schwierigkeiten im Umgang mit Widerstand und seine Neigung, zur Eskalation zu neigen. Musks Verbindungen zu politischen Akteuren wie Donald Trump unterstreichen zudem seine Rolle nicht nur als Unternehmer, sondern auch als einflussreiche politische Figur.
Längst überfällige Aufarbeitung von Finanzskandalen
Das Handelsblatt befasst sich nicht nur mit Tesla, sondern hat auch bedeutende Skandale wie für die Cum-Ex-Geschäfte aufgedeckt, die Deutschland Milliarden von Euro kosten. Iversen erklärt, dass bei diesen Geschäften ein systematischer Betrug vorliegt, bei dem Steuern mehrfach zurückgefordert wurden. Der Skandal zeigt nicht nur die Versäumnisse der Finanzaufsicht, sondern wirft auch Fragen zur Verantwortung von Politikern und Unternehmen auf. Diese Aufarbeitung ist von größter Bedeutung, um weitere Missstände aufzuklären und eine bessere Regulierungslandschaft zu schaffen.
Sönke Iwersen hat 2012 das Investigativ-Ressort beim Handelsblatt aufgebaut und seitdem diverse Wirtschaftsskandale öffentlich gemacht, Cum-Ex, Wirecard, Prostitutions-Parties bei der Hamburg-Mannheimer. Jetzt Tesla. Es ist seine bisher größte Recherche, die er dieser Tage mit Michael Verfürden in dem Buch “Die Tesla-Files. Enthüllungen aus dem Reich von Elon Musk” veröffentlicht hat: Ein ehemaliger Servicetechniker entlarvt ein gigantisches Datenleck bei Tesla – es ist der Beginn einer Enthüllung, die einen skrupellosen und außer Kontrolle geratenen Konzern offenbart. Und einen außer Kontrolle geratenen globalen Oligarchen.