Der dramatische Wandel des Aralsees wird spannend beleuchtet. Einst war er der größte Binnensee der Welt, doch menschliche Eingriffe führten zu seiner Zerstörung. Bewässerungsprojekte sorgten für eine ökologische Katastrophe und bedrohten die ansässige Bevölkerung. Die Gefahren durch Versalzung und toxische Chemikalien im Baumwollanbau sind alarmierend. Doch es gibt Hoffnung: Ehemalige Fischer schließen sich zusammen, um den See wiederzubeleben, auch wenn die ökologischen Verluste weiterhin eine Herausforderung darstellen.
Die dramatische Verlandung des Aralsees ist eine Folge der intensiven Landwirtschaft, insbesondere der Baumwollproduktion, die immense Wasserressourcen verbraucht.
Trotz der negativen Auswirkungen der Umweltkatastrophe gibt es Hoffnung durch Initiativen wie den Kok-Aral-Damm, die die Region revitalisieren können.
Deep dives
Der dramatische Rückgang des Aralsees
Der Aralsee, einst einer der größten Binnenseen der Welt, hat in den letzten 60 Jahren dramatisch an Fläche verloren, was erhebliche ökologische Auswirkungen hatte. Durch die intensive Nutzung seiner Zuflüsse, insbesondere für die Baumwoll- und Reisproduktion, wurde das Wasser systematisch abgeleitet, was zu einer massiven Verlandung führte. Forscher berichten, dass der Rückgang so drastisch war, dass Fischer ihre Boote oft durch den Schlick ziehen mussten, da das Wasser nur noch bis zu den Knien reichte. Heute sind große Teile des ehemaligen Sees zu einer Salzwüste geworden, die das Leben der Anwohner grundlegend verändert hat, da der Zugang zu Wasserquelle und Lebensgrundlage unwiderruflich fehlt.
Folgen der landwirtschaftlichen Praktiken
Die Intensivierung der Landwirtschaft in der Region führte zu einer Monokultur, die das fragile ökologische Gleichgewicht stark gefährdete. Die Baumwollproduktion, die als 'weißes Gold' galt, erforderte immense Mengen Wasser, mit einem Verbrauch von bis zu 20.000 Litern für die Erzeugung eines Kilogramms Baumwolle. Dies führte nicht nur zur Verknappung der Wasserressourcen, sondern auch zu schweren Umweltfolgen, darunter Überdüngung und Pestizidbelastung, die sich negativ auf die Gesundheit der Bevölkerung auswirken. Hohe Raten von Atemwegserkrankungen und Krebs sind die Folge dieser umweltschädlichen Praktiken, die die Lebensqualität in der Region enorm beeinträchtigen.
Versuche zur Regenerierung des Aralsees
Trotz der pessimistischen Aussichten gibt es Lichtblicke in den Bemühungen, den kleinen Teil des Aralsees zu revitalisieren, insbesondere nach dem Bau des Kok-Aral-Damms. Diese Bürgerinitiative brachte nicht nur den Wasserspiegel des nördlichen Arals ansteigen, sondern reduzierte auch den Salzgehalt und verbesserte das lokale Klima. Die Rückkehr der Fischarten hat den ehemaligen Fischern die Möglichkeit gegeben, wieder ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Diese Entwicklungen zeigen, dass ein Weg zu einer Regeneration möglich ist, um das Gleichgewicht wiederherzustellen, auch wenn der große Aralsee für immer verloren scheint.
Die Geschichte des Aral-Sees ist die Geschichte einer von Menschen verursachten Umweltkatastrophe - einst eines der größten Binnengewässer der Erde, verwandelte sich der See in eine Wüste. Aber es gibt Hoffnung. Von Christine Hamel (BR 2019)
Credits Autorin dieser Folge: Christine Hamel Regie: Irene Schuck Es sprachen: Berenike Beschle, Andreas Neumann, Stefan Merki Technik: Adele Kurdziel Redaktion: Nicole Ruchlak
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