

#12 - Zettelkasten, KI und Denkumgebung mit Sascha Fast
Stephan und Jules begrüßen Sascha Faast in der 12. Episode von Chaotic Thinking.
Sascha ist der erste Gast, der durch eine Empfehlung aus dem Hörer:innenkreis in den Podcast kam.
Wer ist Sascha Faast?
Sascha stellt sich vor und spricht über seine zwei Hauptprojekte:
- Das Zettelkasten-Projekt: Hier geht es um Methoden zur Wissensorganisation und Denktechniken. Das Ziel ist es, Wissen so aufzubereiten, dass es langfristig nützlich ist und sich die Pflege im Zettelkasten mehr lohnt als die einzelne Notiz.
- Das Lebenswandel-Projekt: Sascha beschäftigt sich mit der Frage, wie man ein gutes Leben in der Moderne führt. Er geht dabei von profanen Dingen wie Ernährung und Training bis hin zu abstrakten Einsichten wie der Beziehung zwischen dem gegenwärtigen und zukünftigen Ich. Ziel ist eine stimmige Landkarte für den Lebensweg.
Der Zettelkasten ist dabei sein Handwerkszeug, entstanden aus seiner Zeit als Philosophie-Student und dem Wunsch, Wissen besser zu organisieren.
Der Zettelkasten in der Praxis
Die Methode muss super einfach sein, um nicht von der eigentlichen Aufgabe abzulenken.
Ein Zettel ist eine Einheit (Datei). Man öffnet einen Zettel als Einstiegspunkt für ein Schreibprojekt.
Relevante Informationen werden in einer Gliederung platziert (Strukturzettel).
Die Gliederung wächst organisch mit den Inhalten, die aus Lektüre oder eigenen Überlegungen entstehen.
Der Zettelkasten dient als integrierte Denkumgebung, die es ermöglicht, vor dem Hintergrund vergangener Denktätigkeiten zu arbeiten.
Analogie zur Werkbank:
Der Zettelkasten ist wie eine Werkbank, auf der man arbeitet, mit Werkzeugen am Rand und vergangenen Erfahrungen, die zur Verfügung stehen. Das Gehirn wird dadurch erweitert.
Prompts für KIs können im Zettelkasten abgelegt und mit Hintergrundüberlegungen verknüpft werden. So können sie laufend verbessert werden.
Der Zettelkasten hilft dabei, die zugrunde liegenden Muster zu verstehen und die eigene Arbeit zu verbessern.
Sascha erklärt das Prinzip der Antifragilität nach Nassim Taleb: Stress macht das System besser.
Der Zettelkasten ist ein System, das durch den Stress der Arbeit (Probleme lösen, Inhalte verknüpfen) verbessert wird. Er ist ein Lernwerkzeug, das mit der Zeit überflüssig wird, je mehr man lernt und verinnerlicht.
Anwendung des Zettelkastens für Praktisches und Persönliches
Der Zettelkasten ist überall dort nützlich, wo man lernt oder langfristig mit Wissen zu tun hat.
Beispiele: Unterstützung bei der Masterarbeit, Traumtagebücher führen, Anleitungen für Software erstellen.
Instandhaltung: Sascha pflegt seinen Zettelkasten nicht nach starren Regeln. Aufräumen geschieht als Reaktion auf unmittelbare Aufgaben und ist selbst eine produktive Tätigkeit, die zum Lernen beiträgt.
Zusammenarbeit mit Sascha
Sascha bietet Unterstützung für Menschen, die den Zettelkasten lernen oder ihren Lebenswandel verbessern möchten.
Kontaktmöglichkeiten:
https://me-improved.de/ für Training und allgemeine Selbstentwicklungsfragen sowie https://zettelkasten.de/ für die Zettelkasten-Methode.
Musikempfehlungen
Sascha:
- System of a Down – Toxicity
- Peter Gabriel – My Body is a Cage
- Spielmusik von Scumm (diverse Songs)
Stephan:
- Cyan Super Crew – Abbé Kadin de Con
Jules:
- Lambert – Let It Go (EP)
Buchempfehlung von Jules:
- John von Düffel – Das Wenige und das Wesentliche
Fazit und Ausblick
In den nächsten zehn Jahren werden sich die Dinge stärker verändern als in den letzten hundert Jahren.
Es ist entscheidend, das Lernen in den Mittelpunkt zu rücken.
Handwerker werden immer mehr zu Wissensarbeitern und umgekehrt.
Der Zettelkasten ist ein mächtiges Werkzeug, um in diesem Kontext zu bestehen und einen Vorteil im Wettbewerb zu haben. Er ermöglicht es, auf die "Armee vergangener Ichs" zurückzugreifen.
Vielen Dank fürs Zuhören! Wir freuen uns auf euer Feedback und eure Kommentare zur Episode.