Karin Wenger, Journalistin bei SRF Investigativ, spricht über ihre monatelange Undercover-Recherche als Sicherheitsangestellte. Sie schildert gefährliche Situationen an der Langstrasse und die oft missverstandene Rolle von Türstehern. Besonders faszinierend sind die Geschichten von Gewalt im Nachtleben und die Herausforderungen, die Frauen in dieser Branche erleben. Karin und ihre Kollegin reflektieren über die Veränderung in den Ansätzen von Türstehern, von aggressiv zu empathisch, und die rechtlichen Konsequenzen für Sicherheitskräfte.
Türsteher müssen eine Kombination aus körperlicher Stärke und sozialen Kompetenzen besitzen, um in gewalttätigen Situation angemessen zu handeln.
Die Herausforderungen für Frauen in der Sicherheitsbranche verdeutlichen die tief verwurzelten Geschlechterrollen und begrenzen deren Karrierechancen trotz ihrer Notwendigkeit.
Deep dives
Die Realität des Türsteherberufs
Der Beruf des Türstehers ist geprägt von Herausforderungen und Konflikten, die oft mit Gewalt und Risiken verbunden sind. Türsteher müssen eine Kombination aus Stärke und sozialer Kompetenz besitzen, um mit verschiedenen Situationen umzugehen, insbesondere bei aggressiven Gästen. Es wird betont, dass Sicherheitsleute oft selbst in gefährliche Situationen geraten, wie im Fall eines Türstehers, der ein Messerattacke erlebte. Diese Gewalt kann nicht nur die physische Sicherheit beeinträchtigen, sondern hinterlässt auch psychologische Spuren bei den Beteiligten.
Weibliche Perspektiven in der Sicherheitsbranche
Die Herausforderungen für Frauen in der Sicherheitsbranche werden thematisiert, insbesondere bei der Suche nach einem Job als Türsteherin. Trotz der Annahme, dass Frauen für die Kontrolle von weiblichen Gästen benötigt werden, sind die Möglichkeiten, in der Männerdomäne durchzubrechen, begrenzt. Die Erfahrungen der Protagonistin verdeutlichen, wie persönliche Eigenschaften und Geschlecht die Karrierechancen beeinflussen können, obwohl Frauen in der Security-Branche durchaus benötigt werden. Diese Diskrepanz zeigt die tief verwurzelten Geschlechterrollen und Vorurteile innerhalb der Branche auf.
Grenzen der Autorität und Verantwortung
Die Situation im Nachtleben zeigt, dass auch Sicherheitskräfte oft an die Grenzen ihrer Autorität stoßen und diese bei der Ausübung ihres Jobs überschreiten können. Es werden spezifische Fälle angesprochen, in denen Sicherheitsleute Gewalt gegen Gäste angewendet und dabei das Gesetz missachtet haben. Dies führt zu rechtlichen Konsequenzen und einem verschlechterten Bild der Branche, da die Verantwortung bei den Sicherheitsdiensten und deren Mitarbeitern liegt. Der Fall eines Mitarbeiters, der verurteilt wurde, zeigt, wie wichtig es ist, das richtige Verhalten und den Umgang mit Konflikten zu schulen.
Sicherheit im Stillen: Revierdienst
Der Revierdienst gehört zu den ruhigeren Aspekten der Sicherheitsbranche, birgt jedoch ebenfalls Risiken. Angestellte in dieser Rolle haben Zugang zu sensiblen Orten und müssen mit einer Vielzahl von Situationen umgehen, die potenziell gefährlich sein können. Die Protagonistin berichtet von unzureichender Überprüfung ihres Hintergrunds und fehlenden Schulungen, was zu einem hohen Risiko für Missbrauch und schädlichen Vorfällen führen kann. Diese Aspekte verdeutlichen die Notwendigkeit, striktere Regelungen und Überprüfungen im Sicherheitsgewerbe zu implementieren, um die Sicherheit sowohl der Mitarbeiter als auch der Öffentlichkeit zu gewährleisten.
Gefährliche Situationen und Gewalt sind an der Tagesordnung in DER Partymeile der Deutschschweiz, der Langstrasse. Hier treffen wir auf Männer, die seit Jahren in der Sicherheitsbranche unterwegs sind, auf Türsteher mit Muckis, Narben und dickem Fell - und räumen mit ein paar Vorurteilen auf.
Journalistin Karin Wenger merkt, dass es gerade in der Nacht leicht zu Grenzüberschreitungen kommen kann - sei es im Ausgangsviertel oder auf dem nächtlichen Revierdienst.
In dieser Folge geht es um soziale Skills von Türstehern, um Messer- und Prügelattacken im Nachtleben und um Klischees. Und es geht in gespenstisch stille Bürogebäude. Karin Wenger und Maj-Britt Horlacher wird klar: Es kann echt gefährlich werden für Sicherheitsleute und je nachdem auch für deren Gegenüber.
Die Serie dokumentiert eine monatelange und teils verdeckte Recherche von SRF Investigativ. Zum Schutz von Personen wurden einige Original-Töne nachgesprochen oder verändert. Wir weisen an den entsprechenden Stellen darauf hin.
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Abonniert den Podcast «News Plus Hintergründe», um keine Folge zu verpassen. Eure Inputs und Fragen gern an investigativ@srf.ch
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(00:00) An der Langstrasse unterwegs
(02:13) Intro
(03:12) Kein Türsteher-Job für Karin
(05:50) Tour durch Zürichs Clubs mit Sicherheitsmann Reto
(10:08) Vom Türsteher verprügelt und lebensgefährlich verletzt
(15:30) Clubtour: Im Club Mäx bei Rafael
(22:12) Clubtour: Treffen mit Türsteherlegende Frank
(26:41) Clubtour: Reto erzählt von einem Messerangriff
(27:44) Die Story von Janick: Türsteher als Opfer von Gewalt
(29:41) Eine stille Nacht: Revierdienst undercover
(33:33) Bilanz nach zwei langen Nächten
(35:45) Ausblick auf Folge 5 & Impressum
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In dieser Episode zu hören:
- Reto Spiess, seit 16 Jahren in der Sicherheitsbranche tätig
- Roman*
- Rafael*, Türsteher beim Club Mäx
- Cheikh Diba «Frank», Türsteher beim TAOs Club und in der Piranha Bar
- Janick Zahnder
*Nachnamen der Redaktion bekannt
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Team:
- Host: Raphaël Günther
- Recherche: Karin Wenger und Maj-Britt Horlacher
- Produktion: Céline Raval und Nina Blaser
- Titelmusik und Sounddesign: Thomas Baumgartner
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Das ist «News Plus Hintergründe»: Aufwändig recherchierte Geschichten, die in der Schweiz zu reden geben. Investigative Recherchen und Deep Dives, vom Wirtschaftskrimi bis zum Politthriller.
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