

#3 Mythos Karfreitagsgefecht - Mit Gruppenführer Henner
Als am 2. April 2010 bei Isa Khel in der Provinz Kunduz, Afghanistan, eine Drohne in ein Feld abstürzte, ahnte noch niemand, dass dieser Tag der längste Gefechtstag in der Geschichte der Bundeswehr werden sollte. Neun Stunden lang setzten Taliban den deutschen Soldaten zu. Acht Kameraden wurden verwundet, drei fielen an jenem Tag - Nils Bruns, Robert Hartert und Martin Augustyniak.
Heute spielt dieser Tag wie kaum ein anderer eine besondere Rolle in der soldatischen Gedenkkultur. Ob K3-Gedenkmärsche oder Good-Friday-Battle-Workout, in der deutschen Veteranenkultur ist der 2. April fest verankert.
Warum gerade dieser Tag? Ist das überhaupt angemessen oder setzt hier eine Mystifizierung ein, der die Realität gar nicht standhalten kann? Stichwort: Stolen Valor – Warum ist der Reiz so groß, heute für sich in Anspruch zu nehmen, dabei gewesen zu sein? Und eignet sich der 2. April als gemeinsamer und offizieller deutscher Veteranengedenktag?
Darüber rede ich mit Henner. Er war als Oberfeldwebel an jenem Karfreitag 2010 Gruppenführer im Foxtrott-Zug und begann den Tag auf der Höhe 431 nahe Isa Khel (nicht auf der Höhe 432, wie ich fälschlicherweise sage). Heute pflegt er sowohl das Gedenken als auch die Kameradschaft zu den „Jungs“. Ein wichtiges Gespräch mit einem beeindruckenden Mann.