Waffenstillstand: Was das für den Nahen Osten bedeutet
Jan 17, 2025
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Moritz Baumstieger, Journalist bei der "Süddeutschen Zeitung" und dem "Tages-Anzeiger", berichtet aus Tel Aviv über den möglichen Waffenstillstand im Nahen Osten. Er beleuchtet die gemischten Reaktionen der Bevölkerung auf die Ankündigung und die unsicheren Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas. Baumstieger erklärt den dreistufigen Friedensplan und die Herausforderungen, die sich bei dessen Umsetzung ergeben. Zudem diskutiert er die Rolle von Akteuren wie den USA und die inneren Spannungen in Israel.
Der geplante Waffenstillstand zwischen Israel und Hamas könnte Hoffnung auf Frieden im Nahen Osten bringen, bleibt jedoch angesichts interner politischer Spannungen in Israel fragil.
Die Verhandlungen um die Geisel-Freilassung erfordern, dass prominente Namen von Hamas einkalkuliert werden, um deren Einfluss in der palästinensischen Gemeinschaft zu festigen.
Deep dives
Waffenstillstand zwischen Israel und Hamas
Israel und Hamas haben einen Deal zur Freilassung von Geiseln und zur Waffenruhe im Gazastreifen vereinbart, nachdem der Krieg dort über ein Jahr dauert. Die Verhandlungen, die von Katar, Ägypten und den USA geleitet wurden, resultierten in einer Hoffnung auf Frieden, während viele auf den Straßen feierten. Trotz der positiven Entwicklungen bleibt jedoch Unsicherheit darüber, ob der Deal letztlich zustande kommt, insbesondere aufgrund der internen politischen Spannungen in Israel und der Position der Koalitionspartner von Benjamin Netanyahu. Die Skepsis über den Erfolg des Abkommens ist spürbar, da einige überzeugt sind, dass die Vereinbarung leicht scheitern könnte, wenn unerwartete Hindernisse auftreten.
Die Rolle der Verhandler und Hauptanliegen
Während der Verhandlungen wurde besonderen Wert auf die Identität der Geiseln gelegt, die im Austausch für die palästinensischen Gefangenen freigelassen werden sollen. Es ist entscheidend für Hamas, prominente Namen unter den freizugebenden Gefangenen zu inkludieren, um ihren Einfluss in der palästinensischen Gemeinschaft zu unterstreichen. Ein weiteres Problem ist, dass viele Geiseln an andere Gruppen übergeben wurden und die Hamas möglicherweise nicht genau weiß, wo sie sich befinden. Solche Herausforderungen stellen eine erhebliche Hürde für den Erfolg des Deals dar, während Israel an seinen Forderungen festhält.
Ausblick auf den Friedensprozess
Der vereinbarte Friedensprozess teilt sich in mehrere Phasen, beginnend mit einem Waffenstillstand und der schrittweisen Freilassung israelischer Geiseln im Austausch für palästinensische Gefangene. Diese Phase könnte auch eine humanitäre Hilfe für den Gazastreifen beinhalten, was als positive Entwicklung gesehen wird. Trotz der Planung Teil eines umfangreicheren Friedensplans zu sein, bleiben viele ungewiss, ob dieser langfristige Frieden tatsächlich erreicht werden kann, besonders mit den anhaltenden Spannungen innerhalb der israelischen Regierung. Letztlich besteht weiterhin Hoffnung auf eine bessere Zukunft, jedoch ist der Weg dorthin mit zahlreichen Herausforderungen und Unsicherheiten gepflastert.
Nach Monaten der Verhandlung gibt es einen Deal zwischen Israel und der Hamas: Es soll einen Waffenstillstand geben und die übrigen Geiseln der Hamas sollen freigelassen werden. Israelis in Tel Aviv feierten am Mittwochabend die Verkündung des Abkommens, und auch im Gazastreifen feierten und jubelten die Menschen nach Erhalt der Nachricht.
Welche Rolle spielten die USA beim Deal zwischen Israel und der Hamas?Wie kam das Abkommen nun zustande? Und wie funktioniert der dreistufige Friedensplan?
Moritz Baumstieger ist derzeit in Tel Aviv für die «Süddeutsche Zeitung» und den «Tages-Anzeiger». In einer neuen Folge des täglichen Podcasts «Apropos» ordnet er ein, wie es um den Deal für Frieden steht.
Host: Philipp Loser Gast: Moritz Baumstieger Produktion: Sara Spreiter