Julia Weigelt, eine Expertin für Drogenforschung im Krieg, spricht über den geheimen Umgang von Soldaten mit Drogen wie Aufputschmitteln und Cannabis. Sie berichtet von einer erschütternden Studie, die zeigt, wie viele ukrainische Soldaten regelmäßig Drogen konsumieren, um psychische Belastungen zu bewältigen. Weigelt beleuchtet auch die Suchtproblematik in der Bundeswehr und die hohe Hemmschwelle, Hilfe zu suchen. Zudem diskutiert sie die Herausforderungen, die Drogenkonsum für Veteranen und deren Rehabilitation darstellt.
52:45
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Smartys Battle Meds
Der Soldat Smarty nahm in Bachmut "Battle Meds", um mit Erschöpfung und Todesangst klarzukommen.
Er brauchte die leistungssteigernden Pillen, um unter Dauerbeschuss wach zu bleiben und zu kämpfen.
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Drogen im Krieg
Drogen werden von Kriegsparteien teils selbst an Soldaten ausgegeben, z.B. Go-Pillen von den USA.
In anderen Fällen werden Kindersoldaten von Guerillagruppen mit Drogen gefügig und abhängig gemacht.
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Drogenkonsum in der Ukraine
In der Ukraine ist Drogenkonsum im Militär offiziell verboten und wird bestraft.
Studien zeigen jedoch, dass viele Soldaten regelmäßig Drogen nehmen, darunter Cannabis, Amphetamine und Lyrica.
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Es ist ein Tabu-Thema im Krieg: Die Einnahme von Drogen. Warum greifen Soldatinnen und Soldaten zu Aufputschmitteln, zu Cannabis oder zu Pillen, die enthemmen? Wie kann süchtigen Veteraninnen und Veteranen geholfen werden? Diesen Fragen ist Julia Weigelt nachgegangen, sie schildert im Gespräch mit Host Stefan Niemann ihre Erkenntnisse. Dabei beschreibt ein ehemaliger Frontsoldat, warum er die blutige Schlacht um Bachmut, den Dauerbeschuss der Russen, die Todesangst und die totale Erschöpfung ohne seine "battle meds", seine Pillen, nicht durchgestanden hätte. Offiziell ist Drogenkonsum in den ukrainischen Streitkräften verboten. Die Studie einer NGO mit 1.000 befragten Soldaten zeigt jedoch, dass viele regelmäßig Drogen nehmen. Dies werde von der Regierung aber nicht als Problem gesehen - eine Lösung sei entsprechend schwierig. Julia Weigelt berichtet auch von der Situation bei der Bundeswehr. Für das Jahr 2024 seien 139 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr mit Suchtproblemen behandelt worden - bei einer Truppenstärke von 180.000. Viel deute auf eine hohe Hemmschwelle hin, Suchtprobleme zu melden.
In der Ukraine gibt es weiterhin keine Anzeichen für ein baldiges Ende des Krieges. Auf die aktuelle Lage und den russischen Angriff auf die Heimatstadt von Präsident Selenskyj blickt Kai Küstner. Nach dem laut UN tödlichsten Bombenangriff auf Kinder seit Beginn des russischen Angriffskriegs stellt sich die Frage: Wann ist die Geduld von US-Präsident Trump mit dem russischen Machthaber Putin am Ende? Kai Küstner erklärt unter anderem auch, warum das lange geplante Rohstoffabkommen zwischen der Ukraine und den USA immer noch nicht unterschrieben ist und welchen Einfluss die Zoll-Entscheidung Trumps auf den Krieg haben könnte.
Lob und Kritik, alles bitte per Mail an streitkraefte@ndr.de
Collateral damage: Assessing substance use in Ukraine's military
https://globalinitiative.net/analysis/collateral-damage-assessing-substance-use-in-ukraines-military/
Verein Suchtselbsthilfe Bundeswehr
https://www.suchtselbsthilfe-bundeswehr.de/
Selenskyj bestätigt Truppenpräsenz in Belgorod
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-einsatz-belgorod-100.html
Keine US-Zölle für Russland:
https://www.dw.com/en/donald-trump-tariffs-russia-belarus-sanctions-imports-trade-goods/a-72150328
Podcast-Tipp: 11KM Spezial – Das Gift in dir
https://1.ard.de/11KM_Stories_Das_Gift_in_Dir?=cp
Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html