Agri-Photovoltaik: Learnings aus zwei Jahren Schnittlauch und Strom
Aug 9, 2024
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Ines Burckhardt, Reporterin mit Fokus auf Agri-Photovoltaik, spricht über die beeindruckende Agri-PV-Anlage im Wendland. Sie zieht eine Bilanz nach zwei Jahren, in denen Strom und Schnittlauch erfolgreich kombiniert wurden. Herausforderungen wie Starkregen und die Auswirkungen auf den Pflanzenanbau werden thematisiert. Dennoch zeigt Ines, dass Agri-Photovoltaik große Zukunftsperspektiven birgt. Finanzielle Anreize und die Rolle von Agrarsubventionen sind weitere spannende Aspekte der Diskussion.
Die Agri-Photovoltaikanlage von Lettenbichler hat 25 Prozent seines Strombedarfs gedeckt, was das Potenzial dieser Technologie unterstreicht.
Klimatische Herausforderungen wie Starkregen zeigen, dass Standortwahl und Wetterbedingungen entscheidend für den Erfolg von Agri-PV-Anlagen sind.
Deep dives
Fortschritte in der Agri-Photovoltaik
Die Agri-Photovoltaikanlage von Robert Lettenbichler hat sich als Produktivitätsquelle etabliert und deckt mittlerweile 25 Prozent des Strombedarfs seines Unternehmens, was mehr ist als die ursprünglich geplanten 20 Prozent. Dies zeigt, wie vielversprechend die Kombination aus Landwirtschaft und Photovoltaik ist, insbesondere während sonniger Monate. Allerdings hat das Fehlen von Batteriespeichern dazu geführt, dass ein erheblicher Teil des produzierten Stroms ins Netz eingespeist wird und somit nicht direkt vom Betrieb genutzt werden kann. Diese Produktivitätssteigerung zeigt das Potenzial der Agri-PV, trotz der Herausforderungen, die in der Landwirtschaft bestehen.
Herausforderungen durch Wetterextreme
In den letzten zwei Jahren hatte die Anlage von Lettenbichler mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen, vor allem aufgrund von Starkregenereignissen, die zu Auswaschungen im Boden führten und die Ernte von Schnittlauch unmöglich machten. Diese unerwarteten klimatischen Herausforderungen verdeutlichen, dass die Standortauswahl und Wetterbedingungen wesentliche Faktoren für den Erfolg von Agri-Photovoltaikanlagen sind. Experten haben darauf hingewiesen, dass der Schutz der Pflanzen durch die Solarmodule zwar Vorteile bringen kann, jedoch auch mit Risiken verbunden ist. Zukünftige Projekte müssen daher innovative Lösungen zur Bewältigung von Wetterextremen integrieren.
Zukunftsausblick und Markttrends
Die Forschung zu Agri-Photovoltaik deutet darauf hin, dass bis 2030 bis zu 10 Prozent des gesamten Solarstroms in Deutschland durch diese Technologie erzeugt werden könnte. Trotz der Potenziale ist es für viele Landwirte noch ein Experiment, da sie auch auf ihre Existenzgrundlage achten müssen. Allerdings wird die verbesserte rechtliche Rahmenbedingungen, etwa bezüglich Agrarsubventionen und Baugenehmigungen, dazu führen, dass mehr Landwirte in die Agri-PV investieren. Dies könnte die Akzeptanz und das Interesse an dieser grünen Technologie erhöhen und die Entwicklung vorantreiben.
Im Wendland betreibt Robert Lettenbichler eine der größten Agri-PV-Anlagen in Deutschland. Zum Start vor zwei Jahren haben wir ihn besucht. Auf einem Hektar seines Landes hatte er damals Solarmodule installieren lassen, darunter wollte er Schnittlauch anbauen. Doppelt ernten dank Agri-Photovoltaik – ein brillanter Plan… fanden wir damals. Aber klappt das auch in der Praxis? Reporterin Ines Burckhardt und Host Arne Schulz ziehen in dieser Kurzfolge eine durchwachsene Bilanz – und erzählen euch, warum die Agri-Photovoltaik jetzt trotzdem vor einer großen Zukunft stehen könnte.
Habt ihr Feedback oder Themenideen? Schreibt uns gerne an klima@ndr.de.