Michael Burns, ein Startup- und Finanzexperte, spricht über den Lehman-Crash, der 2008 die Weltwirtschaft ins Chaos stürzte. Er beleuchtet die Hintergründe des dramatischen Untergangs von Lehman Brothers und die Rolle von Richard Fuld, dem als 'Gorilla' bezeichneten CEO. Zudem werden die aggressiven Arbeitsmethoden der Investmentbanken und die Risiken innovativer Finanzprodukte thematisiert. Die Unsicherheit in der Finanzwelt nach dem Krisenszenario und die Notwendigkeit von Regulierung zur Stabilisierung des Bankensektors werden ebenfalls analysiert.
Der Zusammenbruch der Lehman Brothers am 15. September 2008 führte zu einem globalen wirtschaftlichen Chaos und erschütterte das Vertrauen in das Finanzsystem.
Richard Fuld, der letzte CEO von Lehman Brothers, verkörperte eine riskante Unternehmenskultur, die kritische Stimmen unterdrückte und zur fatalen Expansionsstrategie beitrug.
Die Lehman-Pleite hatte weitreichende Folgen für die Finanzregulierung, einschließlich der Einführung von Basel III zur Stärkung der finanziellen Stabilität.
Deep dives
Die Lehman-Pleite und ihre Auswirkungen
Die Lehman Brothers-Pleite im September 2008 markierte einen der dramatischsten Momente in der Finanzgeschichte. An einem Montagmorgen stellte sich heraus, dass die Rettung der US-Investmentbank gescheitert war, was zu einem weltweiten wirtschaftlichen Chaos führte. Der Zusammenbruch wird von vielen als das 9/11 der Wirtschaft bezeichnet, da er nicht nur die Bank selbst, sondern auch das Vertrauen in das gesamte Finanzsystem erschütterte. Bilder von Bankern, die ihre Habseligkeiten aus Bürotürmen trugen, wurden zum Symbol dieses unvorstellbaren Ereignisses.
Richard Fuld und die aggressive Kultur bei Lehman
Richard Fuld, der CEO von Lehman Brothers, hatte eine entscheidende Rolle bei der aggressiven Expansion und dem riskanten Verhalten der Bank gespielt. Sein Führungsstil war geprägt von einem Wettkampfgeist und einer Kultur der Angst, in der kritische Stimmen oft zum Schweigen gebracht wurden. Trotz all seiner Erfolge hatten einige in der Branche schon frühzeitig Bedenken gegenüber den Geschäftsstrategien von Lehman, die als zu riskant angesehen wurden. Fuld hingegen blieb unnachgiebig und vertrat eine Haltung der triumphalen Überlegenheit gegenüber seinen Konkurrenten.
Die Rolle von strukturierten Finanzprodukten
Lehman Brothers war führend in der Entwicklung und dem Handel von strukturierten Finanzprodukten, wie Mortgage-Backed Securities (MBS) und Collateralized Debt Obligations (CDOs). Diese Produkte wurden mit dem Ziel geschaffen, Hypothekenkonzepte zu bündeln und für Investoren attraktiv zu machen, doch sie trugen wesentlich zur Finanzkrise bei. Der Schatten der Finanzkrise wurde durch systematische Fehleinschätzungen und übermäßige Bewertungen dieser Produkte verstärkt, was schließlich zu einem massiven Vertrauensverlust im Finanzsystem führte. Die regulatorischen Lücken hinsichtlich dieser komplexen Finanzinstrumente trugen weiter zur Intensivierung der Krise bei.
Der politische Kontext und die Rettungskonzepte
Im Zuge der Krise entschied die US-Regierung, Lehman nicht zu retten, was in der Branche für große Enttäuschung sorgte und als entscheidender Fehler betrachtet wird. Finanzminister Henry Paulson ließ bei einem Treffen klarstellen, dass kein staatliches Eingreifen folgen würde, was die Banken unter Druck setzte. Trotz der Verhandlungen zwischen den großen Banken stellten sich die Übernahmeversuche als erfolglos heraus und wurden oft von der Angst vor den рисiken gebremst. Diese Entscheidung führte dazu, dass Lehman am 15. September Insolvenz anmeldete, was eine Kettenreaktion im globalen Finanzsystem auslöste.
Die langfristigen Folgen der Krise
Die Lehman-Pleite hatte weitreichende Folgen, die das Finanzwesen und die wirtschaftliche Landschaft nachhaltig prägten. Die anschließende globale Wirtschaftskrise führte nicht nur zu einem massiven Rückgang der Arbeitsplätze, sondern auch zu weitreichenden Veränderungen in der Regulierung von Banken und dem Finanzsektor. Die Einführung von Basel III zur Stärkung der finanziellen Stabilität und zur Minderung von Risiken wurde als direkte Reaktion auf die Krise ins Leben gerufen. Die Lehren aus der Lehman-Pleite haben viele Regulierungsbehörden dazu veranlasst, einen kritischen Blick auf die Transparenz und das Risikomanagement in der Finanzwelt zu werfen.
Nach einem dramatischen Wochenende mit nächtelangen Verhandlungen steht am 15. September 2008 fest: Die Rettung der US-Investmentbank Lehman Brothers ist gescheitert. Eine Bank, die immer als „Too Big To Fail“ galt und dann im September vor mehr als 15 Jahren die gesamte Weltwirtschaft ins Chaos stürzte. Eine zentrale Figur in diesem Wirtschaftskrimi ist Richard Fuld, der letzte Chef der Pleite-Bank, der auch „Gorilla“ genannt wurde und bis heute ein Symbol für Gier und Missmanagement ist. Was ist damals aber genau passiert? Wer war schuld und was lernen wir aus der Pleite von Lehman Brothers? All das bespricht der Business-Insider-Chefredakteur Kayhan Özgenç in dieser Folge mit einem besonderen Gast.
Denn: Zum Staffelfinale hat Kayhan nochmal den langjährigen Macht-und-Millionen-Hörer Michael ins Studio eingeladen. Einige von Euch kennen ihn bereits aus der Folge zum WeWork-Absturz und haben sich gewünscht, dass er nochmal einen Fall als Co-Host moderiert. Dem Wunsch sind wir natürlich sehr gerne nachgekommen.
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Redaktion: Kayhan Özgenç, Christine van den Berg Produktion und Sound: Christine van den Berg, Peer Semrau Titelmusik: Afonelli
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