
Der Börseninvestor - Aktien, Börse & Geldanlage mit Ulrich Müller #324 Was 30 Jahre Börse mir über aktuelle Trends verraten
In dieser besonderen Folge teile ich mit Dir meine gesammelten Börsen-Insights aus über 30 Jahren Erfahrung. Wir werfen einen Blick auf aktuelle Marktphänomene: Warum Gold unaufhaltsam steigt, ob Bitcoin Investment oder Spekulation ist, und wie sich ein altbekannter Technologie-Riese wie Intel überraschend erholt hat. Ich erkläre Dir, warum das Zeitalter des klassischen Sparens vorbei ist und was der entscheidende Unterschied zwischen Investieren und Spekulieren ist. Außerdem nehmen wir die Lehren aus Wirecard unter die Lupe, und ich gebe Dir eine klare Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Du sicher an der Börse startest – selbst bei aktuell hohen Bewertungen.
Das erwartet Dich in dieser Folge:
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Das Intel-Comeback: Von Krisen-Aktie zum Must-Have
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Der Unterschied zwischen Sparen und Investieren
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Warum Gold weiter glänzt, und was das über die Welt verrät
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Bitcoin & Co.: Sinnvolle Beimischung oder reine Spekulation?
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Wirecard & Co.: So schützt Du Dein Depot vor Bilanzskandalen
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Dein Start an der Börse: Entscheidende Schritte für Anfänger
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Erfolgsgeheimnisse für langfristigen Börsenerfolg
Die treibende Kraft hinter der digitalen Revolution ist und bleibt die Entwicklung von Prozessoren. Waren es früher vor allem Intel und AMD, die diesen Markt dominierten, hat in den letzten Jahren Nvidia mit seiner Technologie für KI-Berechnungen und Mining einen regelrechten Höhenflug erlebt. Doch eines bleibt konstant: Prozessoren werden immer leistungsfähiger, schneller und effizienter – und dieser technologische Fortschritt ist einer der Hauptgründe, warum ich langfristig an steigende Aktienkurse glaube.
Genau an diesem Punkt kommt Intel ins Spiel: eine Aktie, die in den vergangenen Jahren viel Kritik einstecken musste, die ich aber stets in meinem Depot behalten habe. Von einem Hoch bei 67 Dollar war Intel auf bis zu 19 Dollar gefallen. Doch vor drei Jahren, als die Aktie bei rund 24 Dollar stand, habe ich in einem Webinar eine klare Prognose gewagt: „Trag es Dir in den Kalender ein: Ich würde sehr viel Geld darauf verwetten, dass Intel in drei Jahren deutlich höher stehen wird." Diese Einschätzung hat sich bewahrheitet. Heute steht Intel bei 38 bis 39 Dollar. Alle, die dieser Empfehlung damals gefolgt sind, konnten sich über ein Plus von rund 60 Prozent freuen. Ich bin nach wie vor überzeugt: Die Reise von Intel ist noch nicht zu Ende.
Wichtiger Hinweis: Dies ist ausdrücklich keine Kaufempfehlung, sondern meine persönliche Einschätzung, basierend auf der Annahme, dass die positive Entwicklung anhalten könnte.
Die fundamentale Frage lautet: Was treibt diese Kurssteigerungen eigentlich an? Letztendlich durchlaufen Aktien immer Phasen der Attraktivität und der Zurückhaltung. Aktuell befinden wir uns in einer Phase, in der die zugrundeliegende Technologie entscheidend ist.
Der Schlüssel liegt in der exponentiellen Steigerung der Rechenleistung. Ich erinnere mich an ein Video von einem Zukunfts-Symposium vor etwa sieben Jahren, das die damaligen Möglichkeiten der Robotik zeigte – sie waren äußerst begrenzt. Heute, im Zeitalter der humanoiden Roboter, die zunehmend menschliche Aufgaben übernehmen können, liefern die ersten Weltmarktführer bereits solche Geräte aus.
Die entscheidende Triebfeder hinter dieser Entwicklung ist die Prozessorentechnologie. Was früher an zu langsamen Prozessoren scheiterte, ist heute technologische Realität.
Diese technologische Revolution setzt sich in atemberaubendem Tempo fort. Heute sprechen wir über Haushaltsroboter, OP-Assistenten, die präzise chirurgische Eingriffe vornehmen, und autonome Systeme in der Pflege. Diese Entwicklung ist kein Zufall, sondern das direkte Ergebnis des exponentiellen Wachstums der Rechenleistung. Ich mache es an einem persönlichen Beispiel fest: Mein erster Computer, ein Commodore C16, hatte einen Arbeitsspeicher von 16 Megabyte. Heute verfügen Standardcomputer über Arbeitsspeicher im Gigabyte- bis Terabyte-Bereich. Diese Entwicklung wird nicht einfach aufhören. Die Reise geht weiter: Prozessoren werden leistungsfähiger, Technologien effizienter und die Anwendungsmöglichkeiten grenzenloser. Genau aus dieser Überzeugung habe ich Intel stets gehalten, und die positive Performance des letzten Jahres bestärkt mich in dieser Langfriststrategie.
Der größte Fehler deutscher Anleger: Der Unterschied zwischen Sparen und InvestierenDas bringt mich zum zweiten Thema: der Langfristigkeit und den entscheidenden Unterschied zwischen Sparen und Investieren. Es gibt den weisen Spruch: „Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht." Doch die wahre Frage ist: Handelst Du auch danach?
Die traurige Realität ist: Die meisten Menschen investieren nicht – sie sparen nur. Doch hier liegt der entscheidende Unterschied:
Sparen bedeutet, Dein Geld in Geldwerten anzulegen:
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Sparbücher
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Tagesgeldkonten
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Festgeld
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Lebensversicherungen
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Bausparverträge
Dort erhältst Du Zinsen – das ist die klassische Definition von Sparen. Doch in Zeiten von Inflation und Niedrigzinsen ist dieser Ansatz oft nicht mehr ausreichend, um Vermögen tatsächlich zu vermehren.
Die Deutschen sind weltweit die besten Sparer, doch leider auch die schlechtesten Investoren. Dieses Phänomen ist tief in unserer Geschichte verwurzelt. Die Generation meiner Großmutter, Jahrgang 1930, die Krieg und Unsicherheit erlebte, prägte ein wichtiges Motiv: Sicherheit um jeden Preis.
Dieses Denken haben wir übernommen und das mit fatalen Folgen. Bis heute liegen rund 5 Billionen Euro auf Tagesgeld- und Sichtkonten. Diese Summe ist schlichtweg Wahnsinn, denn sie wird durch die aktuelle Geldentwertung Stück für Stück entwertet.
Durch massive Geldschöpfung der Zentralbanken und die hohe Staatsverschuldung weltweit befinden wir uns in einem wirtschaftlichen Dilemma:
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Hohe Inflation erfordert eigentlich höhere Zinsen, um sie zu bekämpfen.
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Gleichzeitig könnte die enorme Verschuldung von Staaten und Unternehmen diese höheren Zinsen nicht verkraften.
Während einige Wirtschaftsregionen wie Teile der USA boomen, zeigt Deutschland mit schwachem Wirtschaftswachstum und stagnierenden Arbeitslosenzahlen deutliche Schwächezeichen. Dieses widersprüchliche globale Umfeld macht es für Sparer noch schwieriger, ihr Geld sicher und ertragreich anzulegen. Daher bin ich der Meinung: Das Zeitalter des Sparens ist vorbei.
Für mich bedeutet Sparen schlicht: Geld behalten. Die zweite entscheidende Komponente ist das Investieren – sei es in Immobilien oder, mein Steckenpferd, in Aktien. In der alten Welt war Sparen immer: Ich lege Geld gegen einen Zins beiseite. In meiner Welt ist Sparen Geld behalten. Und dann kommt der wichtigste Punkt dazu: Dann fängst Du an zu investieren.
Warum Gold weiter glänzt, und was das über die Welt verrätWährend wir uns später mit der praktischen Umsetzung beschäftigen, wende ich mich nun einem weiteren spannenden Phänomen zu: Gold steigt und steigt. Die Frage, wie lange das noch so weitergehen kann, ist berechtigt. Theoretisch kann man sagen „The Sky ist the Limit", auch wenn ich nicht an einen unendlichen Anstieg glaube. Fakt ist: Das Edelmetall hat bereits die Marke von 4.300 bis 4.400 Dollar geknackt.
Der Grund für diesen Höhenflug ist simpel und aufschlussreich: Gold ist und bleibt der sichere Hafen. Sein anhaltender Preisanstieg ist ein klares Signal für die wachsende Verunsicherung und die Risiken in der Weltwirtschaft. Während große institutionelle Investoren sich zunehmend zurückhalten, treiben private Anleger die Kurse weiter nach oben, das ist für mich durchaus ein Warnsignal.
Gleichzeitig könnten weitere Zinssenkungen und durch das Gelddrucken die Märkte kurzfristig weiter befeuert werden. Hier zeigt sich ein grundlegendes Problem: Während der KI-Sektor rennt, hinkt die Old Economy hinterher. Zwar gilt „gegessen und getrunken wird immer", doch die Frage ist: Wie lange kann diese Diskrepanz bestehen bleiben?
Bitcoin & Co.: Sinnvolle Beimischung oder reine Spekulation?Damit komme ich zu einem weiteren wichtigen Thema: Kryptowährungen, allen voran Bitcoin.
Zugegeben: Kryptowährungen wie Bitcoin haben sich etabliert und besitzen eine gewisse Daseinsberechtigung. Dennoch sind von den einst 15.000 bis 20.000 verschiedenen Coins bereits viele wieder vom Markt verschwunden. Aus diesem Grund bleibe ich bei meiner Einschätzung: Beim Handel mit Kryptowährungen bewegen wir uns überwiegend im Bereich der Spekulation und nicht der Investition. Der Unterschied ist fundamental: Spekulieren bedeutet, dass Du nicht genau weißt, was dahintersteckt. Du kannst den wahren Wert des Assets nicht seriös bewerten und handelst ohne eine glasklare Strategie. Wie Warren Buffett treffend sagte: „Risiko entsteht, wenn Du nicht weißt, was Du tust."
Investieren hingegen basiert auf der Bewertung eines konkreten Unternehmenswertes. Bei einer Aktie kannst Du den intrinsischen Wert analysieren – also was das Unternehmen tatsächlich wert ist – und ihn mit dem aktuellen Börsenpreis vergleichen. Genau hier liegt der entscheidende Unterschied. Der Preis ist das, was an der Börse aktuell gezahlt wird. Der Wert eines Unternehmens hingegen ergibt sich aus seinen zukünftigen Gewinnen, seiner Marktposition und seinen Vermögenswerten.
Beim Bitcoin, der aktuell bei etwa 110.000 Dollar gehandelt wird, stellt sich die fundamentale Frage: Welchen Wert hat er eigentlich? Nach vielen Gesprächen mit internationalen Experten muss ich sagen: Eine seriöse Bewertungsgrundlage gibt es nicht. Zwar wird die Assetklasse durch ETFs wohl nicht mehr vollständig verschwinden, doch als Anleger ist man hier stark den Einflüssen großer Marktteilnehmer ausgeliefert.
Mein persönlicher Ansatz:
Ich sehe Kryptowährungen nach wie vor als Spekulation. Wer dennoch einsteigen möchte, sollte sich auf die etabliertesten Coins beschränken und nicht mehr als 5 bis 10 Prozent des Geldes, das man übrig hat, kann man dafür verwenden.
Wirecard & Co.: So schützt Du Dein Depot vor BilanzskandalenImmer wieder werde ich gefragt: Hätte man den Wirecard-Skandal früher erkennen können? Das ist eine schwierige Frage, denn Bilanzskandale hat es immer gegeben – man denke nur an den Enron-Skandal 2003, als eines der größten Unternehmen der Welt kollabierte. Zwar gibt es aktuell beim Bundesgerichtshof Prozesse, die vielleicht minimale Rückzahlungen für Wirecard-Investoren bringen könnten, doch substanzielle Summen erwarte ich hier nicht.
Die entscheidende Frage ist jedoch: Wie kannst Du Dich vor solchen Einzelfällen schützen? Die Antwort liegt in einem grundlegenden Prinzip: breite Diversifikation.
Wenn Dein Depot ausreichend gestreut ist, musst Du vor dem Ausfall einzelner Aktien keine Angst haben. Das wahre Risiko entsteht nicht durch den gelegentlichen Verlust, sondern dann, wenn eine einzelne Position im Depot zu groß wird. Eine breite Streuung ist der beste Schutz gegen unvorhersehbare Einzelrisiken.
Dein Start an der Börse: Entscheidende Schritte für AnfängerZum Abschluss möchte ich Dir eine Anleitung mitgeben, wie Du sicher an der Börse startest. Diese Frage wird mir besonders häufig gestellt, und die Antwort lässt sich in vier konkrete Schritte unterteilen. Diesbezüglich lege ich Dir natürlich unsere Seminare ans Herz, in denen Du all das geballte Wissen, das Du brauchst, lernen kannst.
Schritt 1: Baue solides Wissen auf
Investieren ist ein Handwerk, das man erlernen kann, genau wie jeden anderen Beruf auch. Bevor Du startest, solltest Du Dir fundamentales Wissen aneignen:
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Bücher, Blogs und seriöse Online-Quellen nutzen
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Unternehmensanalysen und fundamentale Daten verstehen
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YouTube kann eine gute Ergänzung sein, sollte aber nicht die einzige Quelle sein
Schritt 2: Wähle das richtige Depot
Deine Depotwahl hat langfristig enorme Auswirkungen. Achte besonders auf:
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Niedrige Kosten: Zu hohe Gebühren fressen durch den Zinseszinseffekt über Jahre einen beträchtlichen Teil Deiner Rendite auf
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Seriösen Anbieter: Wähle einen etablierten, finanziell stabilen Broker
Schritt 3: Starte mit dem Kapital, das Du hast.
Du brauchst kein großes Vermögen, um zu starten. Wichtiger ist, dass Du überhaupt beginnst. Auch mit kleinen, regelmäßigen Summen kannst Du loslegen – sei es mit einem ETF auf den S&P 500 oder andere Indizes. Zwar stehen die Märkte aktuell hoch, aber durch regelmäßiges Investieren gleichst Du dieses Timing-Risiko aus.
Erfolgsgeheimnisse für langfristigen Börsenerfolg:Nach diesen grundlegenden Schritten kommt es auf drei entscheidende Faktoren an, die Deinen langfristigen Erfolg bestimmen werden:
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Die richtige Strategie
Entscheide Dich bewusst für einen Ansatz: den passiven Weg mit ETFs oder den aktiven Weg mit Einzelaktien. Beide haben ihre Berechtigung, doch Du solltest wissen, warum Du welchen Weg wählst.
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Risikomanagement und Absicherung
Ein Profi konzentriert sich primär darauf, Verluste zu vermeiden, während der Anfänger oft nur auf maximale Gewinne aus ist. Baue von Anfang an eine Cashquote auf, und setze auf Absicherung. Denn jeder Euro, den Du verlierst, muss erst wieder erwirtschaftet werden – das erschwert den Vermögensaufbau erheblich.
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Emotionen im Griff haben
Psychologie ist entscheidend: Ein finanzieller Verlust aktiviert im Gehirn dieselben Regionen wie existenzielle Angst. Lerne, Deine Emotionen zu kontrollieren und nicht panisch auf Kursschwankungen zu reagieren. Nur wer ruhig bleibt, kann langfristig erfolgreich investieren.
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Disziplin: Konsequente Umsetzung und Durchhaltevermögen
Die beste Strategie nützt nichts ohne Disziplin. Marktphasen mit Verlusten gehören dazu: Wer hier standhaft bleibt, wird belohnt. Die konsequente und besonnene Umsetzung einer durchdachten Strategie ist der Schlüssel zum langfristigen Erfolg.
In dieser Folge habe ich Dir die wertvollsten Insights aus meinen 30 Jahren Börsenerfahrung mitgegeben:
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Die Bedeutung von Technologietrends, veranschaulicht am Beispiel Intel.
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Die Rolle von Gold als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten.
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Den Umgang mit Bilanzskandalen, und die überragende Wichtigkeit der Diversifikation.
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Einen klaren Fahrplan für den Start an der Börse.
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Die fundamentale Unterscheidung zwischen Sparen, Investieren und Spekulieren.
Denk daran: Die Märkte befinden sich aktuell auf hohem Niveau. Sei wachsam, handle umsichtig und lasse Dich nicht von kurzfristigen Emotionen leiten.
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(00:00:00) Prozessoren, Robotik & Intel
(00:06:27) Sparen vs. Investieren
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