CSD-Antifa: Neue Ansätze im Kampf gegen Rechts - WAS TUN?
Oct 12, 2024
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Simon Toewe, Co-Gründer des Movement Hubs, diskutiert innovative Ansätze im Kampf gegen rechte Tendenzen. Er beleuchtet die Bedeutung von Demos und lokalem Organizing zur Schwächung der AfD. Themen wie taktisches Wählen und die Mobilisierung von progressiven Gruppen gegen Rechtsextremismus werden erörtert. Toewe teilt Erfahrungen aus Ostdeutschland und thematisiert, wie man Vertrauen aufbaut und soziale Anliegen in den Fokus rückt. Außerdem wird die Rolle von CSDs als Widerstandsorte hervorgehoben.
CSDs sind nicht nur Symbole des Widerstands, sondern erfordern strategische Planung und Unterstützung, um den Rechtsruck effektiv zu bekämpfen.
Die Analyse der AfD-Wählerschaft zeigt, dass Bildung und wirtschaftliche Themen entscheidend sind, um gezielte Ansprache- und Abwerbestrategien zu entwickeln.
Langfristige Strategien und strukturiertes Community Organizing sind notwendig, um progressive Mehrheiten aufzubauen und den Rechtsruck nachhaltig zu reduzieren.
Deep dives
Die Bedrohung durch den Rechtsruck
CSDs sind entscheidende Auseinandersetzungen gegen den Rechtsruck und werden von rechten Gruppen militärisch angegriffen. Aktivisten vor Ort, wie in Bautzen und Oranienburg, setzen sich mutig für ihre Rechte ein und organisieren wichtige Veranstaltungen. Diese militanten Angriffe verdeutlichen die Notwendigkeit, progressive Allianzen zu stärken und zu unterstützen. Es wird betont, dass solche Veranstaltungen nicht nur ein Symbol des Widerstands sind, sondern auch strategisch behandelt werden müssen.
Analyse der Wählerschaft der AfD
Die Analyse der Wählerschaft der AfD zeigt, dass sie vor allem aus Menschen im ländlichen Raum, insbesondere aus Ostdeutschland, besteht, oft mit mittlerer bis geringer Bildung. Migration ist ein dominantes Thema für diese Wähler, das als existenzielle Bedrohung wahrgenommen wird. Überdies spielen auch ökonomische Themen wie Energiepreise und Inflation eine erhebliche Rolle in ihrer Wahlentscheidung. Diese Erkenntnisse helfen, die Ansprache und Strategien zur Abwerbung dieser Wähler zu gestalten.
Langfristige Strategien gegen den Rechtsruck
Es wird darauf hingewiesen, dass der Rechtsruck kein kurzfristiges Phänomen ist, sondern das Ergebnis eines jahrelangen Prozesses. Eine langfristige Perspektive ist notwendig, um die gegenwärtige Situation nachhaltig zu verändern. Der Aufbau von rechten Strukturen, besonders in Ostdeutschland, hat eine hegemoniale Machtverschiebung zur Folge, die mit kurzfristigen Aktionen allein nicht überwunden werden kann. Daher sind langfristige Strategien und der Aufbau von alternativen Strukturen entscheidend für den progressiven Kampf.
Organizing und lokale Mobilisierung
Die Bedeutung von strukturiertem Community Organizing wird betont, um Menschen entlang gemeinsamer Interessen und Konflikte zu organisieren. Solche Ansätze haben das Potenzial, progressive Mehrheiten in der Gesellschaft zu stärken, indem sie lokale Probleme wie hohe Mietkosten angehen. Durch diese lokale Fokussierung können uneindeutige Wähler erreicht und mobilisiert werden, um sich von einer rechtsextremen Wahlentscheidung abzubringen. Der Aufbau solider Gemeinschaften kann helfen, soziale Spannungen zu reduzieren und dem Rechtsruck entgegenzuwirken.
Taktisches Wählen und strategische Allianzen
Taktisches Wählen wird als eine Methode betrachtet, um die Sperrminorität der AfD zu verhindern und progressiven Kandidaten zu helfen, gewählt zu werden. Kampagnen zur Unterstützung von zivilgesellschaftlichen Wahlbündnissen haben in der Vergangenheit sowohl Erfolge als auch Herausforderungen mit sich gebracht. Die Notwendigkeit, Ressourcen zu bündeln und sich über parteipolitische Grenzen hinweg zu organisieren, wird hervorgehoben. Ein strategischer Ansatz, der über die Wahlen hinaus geht, wird als nötig erachtet, um eine wirksame, langfristige Opposition gegen den Rechtsruck zu bilden.
Demos, taktisches Wählen, Organizing: Kurzfristige und langfristige Strategien müssen zusammen wirken, um die AfD dauerhaft wieder zu schwächen. Mit Simon Toewe, Co-Gründer des Movement Hub, diskutieren wir in dieser Folge "Was tun?" darüber, welche Erfahrungen heute aus den Demos zu Beginn des Jahres bleiben, wie innovative Organizing-Projekte anlaufen und was passiert, wenn in einem Wahlkampf plötzlich an 40.000 Türen geklopft wird. Die Folge haben wir live bei der re:Campaign-Konferenz in Berlin aufgenommen - und dabei kommen auch Hörer:innen mit ihren Fragen und Einsichten zu Wort.
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