Jens Alsleben, ehemaliger Offizier, Investmentbanker und jetzt Leadership Coach, spricht über die entscheidenden Eigenschaften einer guten Führungskraft. Er betont, dass Führung vor allem Beziehungspflege erfordert und wie 'Führungsschmerz' viele Menschen an schlechter Führung scheitern lässt. Jens teilt die größte Lektion zur Selbstführung und erläutert, wie HR als strategischer Partner auf Augenhöhe agieren kann. Außerdem wird die Bedeutung einer positiven Fehlerkultur und stärkenorientierter Führung für kreative Teams hervorgehoben.
Gute Führung basiert nicht nur auf Prozessen, sondern erfordert vor allem starke zwischenmenschliche Beziehungen und Vertrauen im Team.
Selbstreflexion ist entscheidend für Führungskräfte, um authentisch zu führen und in stressigen Situationen besonnen zu reagieren.
Eine strategische Partnerschaft zwischen HR und Führungskräften ist notwendig, um eine kohärente Kultur und effektive Führungsstandards zu entwickeln.
Deep dives
Die Verantwortung der Führungskraft
Führungskräfte tragen die Verantwortung für das Arbeitsumfeld, in dem ihre Mitarbeitenden agieren. Je nach den Signalen, die sie von ihrer Führung erhalten, verändern sich die Reaktionen der Mitarbeiter, was Einfluss auf Kreativität und Zusammenarbeit hat. Diese Signale bestimmen, ob eine positive, inspirierende Atmosphäre oder ein Überlebensmodus herrscht, in dem Mitarbeitende vor allem damit beschäftigt sind, ihre eigene Sicherheit zu gewährleisten. Ein inspirierendes Umfeld kann nur geschaffen werden, wenn die erste Führungsebene aktiv daran arbeitet, eine positive Kultur zu fördern und mit den Mitarbeitenden kooperativ umzugehen.
Die Bedeutung von Selbstführung
Selbstführung wird als zentrale Fähigkeit für Führungskräfte hervorgehoben. Dies beinhaltet, sich der eigenen Ängste und Trigger bewusst zu sein, um in stressigen Situationen nicht impulsiv zu reagieren. Die Fähigkeit zur Selbstreflexion ermöglicht eine authentische und vorbildliche Führungsweise, die Vertrauen und Offenheit in einem Team schafft. Um Mitarbeiter effektiv zu führen, müssen Führungskräfte auch in der Lage sein, ihre eigenen Bedürfnisse und Herausforderungen zu erkennen und entsprechend zu steuern.
Psychologische Sicherheit am Arbeitsplatz
Psychologische Sicherheit spielt eine entscheidende Rolle für das Wohlbefinden der Mitarbeitenden und deren Fähigkeit, kreativ und motiviert zu arbeiten. Führungskräfte sollten aktiv daran arbeiten, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich Mitarbeitende sicher fühlen, ihre Meinungen zu äußern und Fehler zuzugeben, ohne Angst vor negativen Konsequenzen. Wenn Mitarbeitende das Gefühl haben, dass ihre Ängste ernst genommen werden und eine offene Kommunikationskultur existiert, fördert dies nicht nur die Teamdynamik, sondern hilft auch, kreative Lösungen zu finden. Diese Sicherheitsstrukturen sind besonders wichtig in Zeiten von Unsicherheit und Veränderungen.
Die Rolle von HR in der Führungskultur
Die HR-Abteilung wird als strategischer Partner für Führungskräfte gesehen, der essentielle Rahmenbedingungen für erfolgreiche Führungskultur schafft. HR sollte nicht nur administrativ agieren, sondern aktiv an der Entwicklung und Implementierung von Führungsstandards, Werten und Verhaltensweisen mitwirken. Ein effektives Zusammenspiel zwischen HR und der Führungsebene ist entscheidend, um eine kohärente Unternehmenskultur zu fördern, die sowohl die Mitarbeitenden als auch die Führungskräfte unterstützt. Diese partnerschaftliche Beziehung ermöglicht es, Herausforderungen im Führungskontext gemeinsam anzugehen und Lösungen zu entwickeln.
Die notwendige Reflexion über Führungsrollen
Führungskräfte müssen sich regelmäßig mit ihrer Rolle und Verantwortung auseinandersetzen, um Missverständnisse und unausgesprochene Erwartungen im Team zu klären. Die Reflexion über persönliche Erfahrungen und Einflüsse hilft Führungskräften, sich selbst besser zu verstehen und die Auswirkungen ihres Führungsstils auf das Team zu erkennen. Durch gezielte Übungen zur Rollenklärung können Führungsteams ein gemeinsames Verständnis entwickeln und klare Vereinbarungen treffen, wie sie zusammenarbeiten wollen. Diese bewusste Auseinandersetzung fördert nicht nur eine bessere Teamdynamik, sondern sichert auch eine effektive Umsetzung von Verantwortlichkeiten.
Führung ist ein Riesenthema – und oft mit viel Schmerz verbunden. Was macht eigentlich eine gute Führungskraft aus? Welche Eigenschaften sind wirklich entscheidend? Und brauchen wir in der heutigen Arbeitswelt komplett neue Leadership-Skills? Darüber sprechen wir in dieser Folge mit Jens Alsleben – ehemals Offizier, Investmentbanker und heute Leadership Coach.
🔍 Was euch in dieser Folge erwartet:
✅ Warum Führung nicht nur mit Prozessen, sondern vor allem mit Beziehungen zu tun hat
✅ Wie sich „Führungsschmerz“ anfühlt – und warum so viele Menschen an schlechter Führung scheitern
✅ Was Führungskräfte wirklich brauchen, um in unsicheren Zeiten Sicherheit zu vermitteln
✅ Die größte Führungslektion von Jens: Wie du mit deinem persönlichen „Säbelzahntiger“ umgehen kannst
✅ HR als strategische Sparringspartner*innen für Führung – warum HR auf Augenhöhe sein muss
💡 HR ungeschminkt Praxistipps aus der Folge:
📌 „Wer Menschen führen will, muss Menschen mögen“ – Führung ist kein reines Statussymbol, sondern eine echte Verantwortung.
📌 Stärkenorientierte Führung macht Teams bis zu 40-mal produktiver – Unternehmen müssen das systematisch fördern.
📌 Führung braucht Selbstreflexion: Wer sich selbst nicht führen kann, kann auch kein Team führen.
🔥 Bonus: Leadership-Zitate aus der Hölle
Jens zerlegt in unserer Quickfire-Runde bekannte (und fragwürdige) Leadership-Weisheiten. Warum „Meetings das Herzstück guter Führung“ sein sollen oder „eine Führungskraft nie Fehler zugeben darf“, erfahrt ihr hier. 😆
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🔗 Mehr zu Jens Alsleben:
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