Prokrastination hat viele Gesichter und eine spannende Psychologie. Experten klären, dass Aufschieben nicht unbedingt Faulheit bedeutet. Persönliche Geschichten zeigen, wie Aufschieben finanzielle und persönliche Konsequenzen haben kann. Die Verbindung zwischen Prokrastination und ADHS wird untersucht. Außerdem werden unterschiedliche Strategien präsentiert, um die Herausforderung zu meistern, darunter die Pomodoro-Technik. Tipps von einer Instagrammerin runden das Ganze ab und regen zum Handeln an.
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Quick takeaways
Prokrastination wird oft durch Ängste vor Misserfolg und Unlust gegenüber unangenehmen Aufgaben ausgelöst, was zu ernsthaften Konsequenzen führen kann.
Individuelle Strategien, wie die Pomodoro-Technik, können helfen, Prokrastination zu überwinden und die Effizienz im Alltag zu steigern.
Deep dives
Ursachen der Prokrastination
Die Prokrastination, definiert als unnötiges Aufschieben wichtiger Aufgaben trotz ausreichender Zeit, hat zahlreiche Ursachen, die sowohl psychologisch als auch emotional bedingt sind. Ängste vor Misserfolg oder Erfolg sowie die Unlust, unangenehme Tätigkeiten anzugehen, stehen häufig im Vordergrund der Betroffenen. Studien zeigen, dass Prokrastination bei vielen Menschen ein ernstes Problem darstellt und zu negativen Konsequenzen führen kann, wie beispielsweise finanziellen Schwierigkeiten oder gesundheitlichen Risiken. Ein Beispiel ist Melanie, deren Aufschieben von steuerlichen Angelegenheiten letztlich zu einem tiefen finanziellen Loch führte, das auch existenzielle Auswirkungen haben könnte, wenn nicht rechtzeitig gehandelt wird.
Symptome und Folgen
Prokrastination kann sich in verschiedenen Formen zeigen und unterschiedliche Ausmaße annehmen, wodurch sie für jede Person eine individuelle Herausforderung darstellt. Bei einigen Menschen, wie Sarah, kann diese Verhaltensweise mit ADHS oder anderen psychischen Erkrankungen korrelieren, was ihre Fähigkeit, Aufgaben zu erledigen, stark beeinträchtigt. Der Scham- oder Schuldgefühl, das oft mit nicht erledigten Aufgaben einhergeht, kann den Druck erhöhen und zu einem Teufelskreis führen. Es zeigt sich, dass die Aufschieberei nicht nur alltägliche Aufgaben betrifft, sondern auch schwerwiegende Konsequenzen für das emotionale und psychologische Wohlbefinden der Betroffenen haben kann.
Möglichkeiten zur Überwindung
Um Prokrastination zu überwinden, sind individuelle Strategien notwendig, die auf die jeweilige Person und ihre Umstände abgestimmt sind. Techniken wie die Pomodoro-Technik, bei der Aufgaben in zeitlich begrenzte Einheiten gegliedert werden, können helfen, den Aufschub zu reduzieren und die Effizienz zu steigern. Zudem ist es wichtig, realistische Ziele zu setzen und sich selbst nicht für das Aufschieben zu verurteilen, sondern zu erkennen, dass es oft eine natürliche menschliche Tendenz ist. Durch den Austausch mit anderen Betroffenen und das Nutzen von professionellen Hilfen kann das Bewusstsein für die eigenen Muster geschärft und effektive Lösungsansätze gefunden werden.
Morgen, morgen, nur nicht heute, sagen alle faulen Leute. Aber ist das so? Hat Prokrastination etwas mit Faulheit zu tun? Kann es nicht manchmal auch ganz gut sein, Dinge aufzuschieben? Und mal ehrlich: Machen wir das nicht alle ab und zu? In dieser Folge Wissen Weekly schauen wir uns an, ab wann Aufschieben problematisch wird, warum wir das tun - und was wir dagegen machen können. Antworten gibt es von einem Psychotherapeuten, der sich seit den 1970er Jahren mit dem Thema beschäftigt, einer Instagrammerin, die jede Menge praktische Tipps gegen das Aufschieben auf Lager hat, außerdem hören wir eine Unternehmerin, die wegen Prokrastination plötzlich ein leeres Konto hatte und eine junge Frau, bei der Prokrastination ein Symptom ihrer ADHS-Erkrankung ist.
Wer wissen möchte, wie weit das eigene Prokrastinieren geht und ob es problematisch ist, kann hier den Selbsttest der Prokrastinationsambulanz der Uni Münster machen. Mehr über Hans-Werner Rückert könnt ihr auf seiner Homepage erfahren - und sein Buch “Schluss mit dem ewigen Aufschieben” gibt es unter anderem hier zu kaufen. Auf Moni Bogdahns Instagram und ihrer Website gibt es auch noch jede Menge praktische Tipps gegen das Aufschieben. Die Studie zum Zusammenhang zwischen Prokrastination und der Gehirnstruktur findet ihr hier, die zu möglicherweise genetischen Gründen hier. Außerdem hat Thomas Waitz einen interessanten Aufsatz zum Thema Prokrastination geschrieben. Die Wissen Weekly-Folge über ADHS könnt ihr hier nachhören - und die über Depressionen gibt es hier.