Erkundungen in einem ideologischen Gelände - Höckes Heimstatt
Feb 9, 2025
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Patricia Görg, Journalistin und Autorin des Essays "Höckes Heimstatt", beleuchtet die faszinierende Verbindung zwischen Björn Höckes Ideologie und seiner ländlichen Heimat Bornhagen. Sie beschreibt, wie dieser 250-Seelen-Ort an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze als politisches Refugium dient. Görg diskutiert die katholische Resilienz im Eichsfeld und die spannungsreiche Geschichte Bornhagens, während sie auch die Verstrickungen der Neuen Rechten in ländliche Strukturen kritisch hinterfragt.
Björn Höcke betrachtet sein Heimatdorf Bornhagen als Rückzugsort, was die ideologischen Wurzeln seiner Politik verdeutlicht.
Die starke Präsenz der katholischen Kirche im Eichsfeld beeinflusst das konservative Wahlverhalten und zeigt regionale politische Dynamiken auf.
Deep dives
Reise nach Thüringen und der Heimat Höckes
Die Erkundung von Thüringen führt zu den Wurzeln des Politikers Björn Höcke, der die Region als sein Refugium ansieht. Auf der Reise werden die landschaftlichen Besonderheiten wie das sanfte Hügelland und die eindrucksvolle Burg Handstein erwähnt. Diese Burg hat nicht nur historische Bedeutung, sondern wurde im Film "Der Medikus" als Kulisse genutzt und darf in der Vergangenheit nicht vergessen werden, insbesondere während der DDR-Zeit. Die sicherheitsdominierte Atmosphäre in Bornhagen spiegelt die Bedenken der Anwohner wider, die sich um ihre Privatsphäre in der Nähe eines prominenten Politikers sorgen.
Einfluss der katholischen Kirche und Wahlverhalten
Im Eichsfeld spielt die katholische Kirche eine entscheidende Rolle im Wahlverhalten der Bevölkerung, die tief in der Tradition verwurzelt ist. Der hohe Anteil der kirchlichen Besucher und der Widerstand gegen linke Ideologien lassen die Region wie eine Enklave konservativer Werte erscheinen. Der Einfluss dieser Werte zeigt sich im Wählen der AfD, die in lokalen Wahlen signifikante Stimmenanteile erhält, aber dennoch nicht die Mehrheit im gesamten Wahlkreis gewinnen kann. Diese politische Dynamik wird durch die historische Verankerung der Region und die Identität der dort lebenden Menschen geprägt.
Radikale Ideologie und kulturelle Hegemonie
Im Eichsfeld manifestiert sich eine wachsende Präsenz der radikalen Rechten, einschließlich Veranstaltungen und Treffen von Extremisten in der Region. Die Ideologie wird durch den Wunsch, die ländlichen Gebiete zu besetzen und traditionelle Kultur zu bewahren, weiter verstärkt. In Bornhagen entstehen Enklaven für völkisch-nationalistische Ideale, die von Familien und Neubürgern besetzt werden sollen, um Einfluss auf das soziale Gefüge zu gewinnen. Diese Taktik zielt darauf ab, eine kulturelle Hegemonie zu schaffen, während die Stadtbewohner verdrängt werden, und unterstreicht die Spannungen zwischen Urbanität und ländlicher Identität.
Abseits großer Städte wohnt Björn Höcke in einem 250-Seelen-Dorf. Bornhagen sei sein „Refugium, Inspirations- und Rückzugsraum“, sagt er. Ein Ort an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze. Lässt sich hier die Zukunft der Bundesrepublik denken? Von Patricia Görg www.deutschlandfunk.de, Essay und Diskurs
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