Lisa, eine ADHS-Expertin, und Charlotte, Philosophieautorin, sprechen über Selbstakzeptanz im Kontext von ADHS. Sie reflektieren, wie innere Barrieren und gesellschaftliche Erwartungen das Leben beeinflussen. Die beiden diskutieren die Herausforderungen sozialer Interaktionen und Bühnenpräsenz, sowie die Bedeutung von Mobilität für das Wohlbefinden. Außerdem teilen sie ihre Ängste im Wettkampf und die Vorfreude auf bevorstehende Ereignisse. Ihr Dialog bietet tiefgehende Einblicke in persönliche Erfahrungen und die Kraft der Selbstfürsorge.
Der Einfluss auf das eigene Leben schwankt stark, beeinflusst von emotionalen Zuständen und persönlichen Lebensumständen.
Radikale Selbstakzeptanz kann eine Erleichterung bringen, indem sie den Druck verringert, bestimmte Erwartungen erfüllen zu müssen.
Gesunde Grenzen setzen und bewusste Zeit für sich selbst zu nehmen, ist entscheidend für die Wiedererlangung von Einfluss und Selbstvertrauen.
Deep dives
Einfluss auf das eigene Leben
Es wird reflektiert, dass der Einfluss auf das eigene Leben stark variieren kann, abhängig von individuellen Gefühlen und Umständen. In Phasen von emotionaler Instabilität, wie etwa vor einer Menstruation, kann das Gefühl von Kontrolle stark schwanken, während in anderen Momenten ein Gefühl der Eigenverantwortung und Energie vorhanden ist. Besonders Menschen mit ADHS erleben oft, dass sie in verschiedenen Aspekten ihres Lebens unterschiedliche Grade an Kontrolle empfinden, was zu Verwirrung und Unsicherheit führen kann. Diese Schwankungen machen deutlich, dass das Gefühl von Einfluss nicht konstant ist, sondern sich je nach Lebensumständen und inneren Zuständen ändert.
Hilflosigkeit und Radikale Selbstakzeptanz
Die Diskussion umfasst auch, wie Hilflosigkeit in verschiedenen Lebensphasen erfahren wird, besonders im Kontext von ADHS-Diagnosen. Es wird eine Phase benannt, in der radikale Selbstakzeptanz erlebt wird, wobei das Gefühl entsteht, dass bestimmte neurodivergente Eigenschaften unweigerlich Einfluss auf das Leben haben. Diese Phase kann auch eine Art des Ausruhens und der Entlastung sein, in der die Verantwortung für bestimmte Erwartungen an das eigene Verhalten abgegeben wird. Das Gefühl, nicht alles alleine bewältigen zu müssen, kann eine gewisse Erleichterung mit sich bringen, auch wenn es letztlich zu einem Hin- und Hergerissensein zwischen Akzeptanz und dem Wunsch nach Einfluss führt.
Angst vor sozialen Interaktionen
Die Herausforderunge n in sozialen Situationen werden beleuchtet, besonders im Hinblick auf die Unsicherheit, die durch ADHS oder Autismus entstehen kann. Bei Terminen oder sozialen Events kann es zu einem inneren Widerstand kommen, möglicherweise enttäuschen oder überfordert zu sein, was dazu führt, dass soziale Verpflichtungen ständig hinterfragt und oft abgesagt werden. Das Gefühl, in sozialen Interaktionen nicht die Kontrolle zu haben, trägt zur Isolation bei und verstärkt den Druck, der oft zur Vermeidung führt. Es wird betont, dass soziale Bindungen und Beziehungen, die im Kontext gemeinsamer Aktivitäten entstehen, als weniger druckvoll empfunden werden können.
Der Umgang mit Erwartungen und Leistungsdruck
Im Gespräch wird deutlich, wie Erwartungen von außen, sei es durch gesellschaftliche Normen oder persönliche Beziehungen, den eigenen Handlungsspielraum einschränken können. Die Protagonisten berichten von Erfahrungen, in denen sie sich durch eigene Glaubenssätze und äußeren Druck überfordert fühlten, was dazu führen kann, dass sie wichtige Entscheidungen und neue Erfahrungen aus Angst vor Versagen vermeiden. Ein zentraler Punkt ist die Erkenntnis, dass man lernen kann, gesunde Grenzen zu setzen und sich bewusst Zeit für sich selbst zu nehmen, um sich nicht unter Druck zu setzen. Dabei wird auch die Wichtigkeit erkannt, sich in einem sicheren Rahmen zu bewegen und flexibel mit den eigenen Bedürfnissen umzugehen.
Die Entwicklung von Selbstvertrauen und Einfluss
Ein wesentlicher Aspekt der Episode ist die Beschreibung des Prozesses, wie Einfluss und Selbstvertrauen zurückgewonnen werden können. Es wird betont, dass es wichtig ist, in kleinen Schritten neue Erfahrungen zu sammeln und herauszufinden, welche Situationen angenehm oder anstrengend sind, um so das eigene Selbstbewusstsein zu stärken. Wenn man die Kontrolle über gewisse Entscheidungen zurückgewinnt und sich nicht mehr nur an Erwartungen anderer misst, kann dies als Entwicklung empfunden werden. Dieser fließende Prozess des Lernens, sich selbst zu vertrauen und den eigenen Bedürfnissen auf der Spur zu bleiben, reflektiert eine kontinuierliche persönliche Wachstumsreise.