Lisa, Betreiberin eines YouTube-Kanals über ADHS, und Charlotte, die ihre eigene Webseite hat, diskutieren die Herausforderungen und Freuden des Lesens in der digitalen Welt. Sie reflektieren über Veränderungen in ihren Lesegewohnheiten und den Einfluss von sozialen Medien. Besonders spannend sind ihre Einsichten zu Hörbüchern und E-Readern, die das Lesen für Menschen mit ADHS erleichtern können. Zudem teilen sie ihre Leidenschaft für Fanfiction und betonen, dass Lesen vor allem Freude bereiten sollte.
Die Rückkehr zur Leselust kann durch inspirierende Beziehungen und eine romantische Perspektive auf Literatur erfolgen, was zu einer neuen Begeisterung führt.
Soziale Medien fördern das Lesen als gemeinschaftliche Aktivität, wodurch neue Lesetrends und weniger ernste Genres wie Fanfiction populär werden.
Gesellschaftliche Erwartungen an das Lesen können schädlich sein, doch das Überwinden dieser Blockaden ermöglicht eine Wiederentdeckung persönlicher Leseleidenschaften.
Deep dives
Wiederentdecktes Lesen
Die Freude am Lesen wurde in der Vergangenheit oft von verschiedenen Lebensumständen überschattet. Eine Teilnehmerin hat als Kind viel gelesen, verlor aber während der Teenagerjahre und in der Zeit der Uni das Interesse daran. Durch das inspirierende Umfeld und die romantische Vorstellung des Lesens, geweckt von einer Freundin, fand sie zurück zur Leidenschaft. Diese Wiederentdeckung führte dazu, dass sie sich erneut an mehreren Büchern gleichzeitig begeistert beteiligt, was ihr die Freude an Geschichten zurückbringt.
Einfluss sozialer Medien auf die Lesekultur
Plattformen wie TikTok und Instagram haben das Lesen zu einer Community-Aktivität gemacht, die neue Trends und Bücher hervorhebt. Die Autorinnen erwähnen, dass sie über Booktalk und Bookstagram auf interessante Lektüren aufmerksam wurden, die ihnen helfen, in die Lesewelt einzutauchen. Soziale Medien bieten eine Plattform, um auch weniger „ernsthafte“ Literatur, wie Fanfiction, zu besprechen und zu genießen. Dies zeigt, dass das Lesen durch diese Plattformen nicht nur gefördert, sondern auch entstigmatisiert wird.
Gesellschaftliche Wahrnehmung des Lesens
Es wird darüber diskutiert, dass gesellschaftliche Erwartungen oft beeinflussen, was Menschen lesen sollten, abhängig von ihrem Alter oder ihrer Geschlechtsidentität. Die Teilnehmerinnen stellen fest, dass viele sich schämen, Bücher zu lesen, die als „unreif“ oder „nicht angemessen“ gelten. Diese Denkweise kann dazu führen, dass Leserinnen und Leser von ihrer wahren Leidenschaft entfernt werden und erst wieder zu dem zurückfinden müssen, was ihnen Freude bereitet, z.B. Liebesromane oder Jugendliteratur. Das Überwinden dieser gesellschaftlichen Blockaden ermöglicht es, die eigene Leseleidenschaft wieder zu entdecken und zu genießen.
Die Rolle von Fanfiction
Fanfiction wird als ein sehr zugängliches Genre beschrieben, das es Lesenden ermöglicht, sich schnell mit bekannten Charakteren und Geschichten zu identifizieren. Die Autorinnen erklären, dass Fanfiction oft emotionale Bindungen zu Charakteren, die bereits aus anderen Quellen stammen, verstärkt und somit eine tiefergehende Leseerfahrung bietet. Darüber hinaus wird betont, dass die Länge vieler Fanfiction-Storys oft über die von traditionellen Büchern hinausgeht, was ein intensiveres Erlebnis bietet. Trotz der oft als trivial empfundenen Inhalte ist Fanfiction für viele ein wichtiger Bestandteil ihrer Leseridentität.
Der Zugang zur Lesewelt
Die Diskussion beleuchtet die Schwierigkeiten, die Leserinnen und Leser beim Einstieg in neue Buchgenres oder beim Lesen allgemein empfinden können. Es wird betont, dass die Auswahl des richtigen Buches entscheidend ist, um Leseflauten zu überwinden und wieder Freude am Lesen zu finden. Tipps für Neueinsteiger beinhalten, Bücher abzubrechen, wenn diese nicht fesseln, oder in Online-Communities nach Empfehlungen zu suchen. Eine positive Einstellung zum Lesen und die Erlaubnis, unkonventionelle Bücher zu genießen, kann dabei helfen, die eigene Leseliebe wieder zu entfachen.
Buchempfehlungen:
"Ich bin Charlotte Simmons" von Tom Wolfe
"Eine für Vier" von Ann Brashares
"The Seven Husbands of Evelyn Hugo" von Taylor Jenkins Reid