Krise: Übergewinne besteuern? | mit Lukas Scholle (Wirtschaftsfragen)
May 24, 2022
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Lukas Scholle ist Ökonom und Betreiber des YouTube-Kanals "Wirtschaftsfragen". Er diskutiert die aktuelle Debatte um die Übergewinnsteuer im Bundestag, inspiriert durch das italienische Modell. Scholle erläutert die Herausforderungen bei der Bestimmung von Übergewinnen und thematisiert die Auswirkungen auf große Unternehmen sowie die Gerechtigkeitsfragen, die daraus resultieren. Besonders wird die Rolle der großen Energieunternehmen im Wettbewerb hinterfragt und die Notwendigkeit einer sozial-ökologischen Marktwirtschaft angesprochen.
Die Diskussion um die Übergewinnsteuer im Bundestag beleuchtet die Herausforderung, Übergewinne genau zu definieren und zu besteuern.
Das italienische Modell zur Übergewinnsteuer, das auf Umsatzüberschüssen basiert, bietet interessante Ansätze zur Vermeidung von Steuervermeidung.
Die Übergewinnsteuer wird als Möglichkeit angesehen, das Gerechtigkeitsgefühl in Krisenzeiten zu stärken und gleichzeitig große Unternehmensgewinne angemessen zu besteuern.
Deep dives
Einführung in die Übergewinnsteuer
Die Übergewinnsteuer wurde im Bundestag diskutiert, nachdem die Linksfraktion einen Antrag eingebracht hatte. Ziel dieser Steuer ist es, zusätzliche Gewinne von Energieunternehmen während Krisensituationen abzuschöpfen. Lukas Scholle erklärt, dass es zwar Herausforderungen bei der Definition der Übergewinne gibt, doch Beispiele aus Ländern wie Italien und Griechenland zeigen, dass solche Steuern nicht neu sind. Zudem wird betont, dass die Diskussion über die Übergewinnsteuer von Mythen und Unkenntnis geprägt ist.
Details zum italienischen Modell
Das italienische Modell zur Übergewinnsteuer ist besonders interessant, da es nicht nur auf den Gewinn, sondern auf den Umsatzüberschuss abzielt. Unternehmen müssen ab einem bestimmten Umsatz von den Übergewinnen besteuert werden, was bedeutet, dass Gewinne aus vergangenen Perioden nicht direkt besteuert werden. Scholle verweist darauf, dass dieses Modell Anreize zur Steuervermeidung verringert, da die Unternehmen regelmäßig ihre Umsätze melden müssen. Dies könnte dazu führen, dass die Steuer schneller und einfacher erhoben werden kann als eine Gewinnsteuer.
Debatte über Gerechtigkeit und Umverteilung
Ein zentraler Punkt der Diskussion ist das Gerechtigkeitsgefühl in Krisenzeiten, wenn Unternehmen hohe Gewinne erzielen, während viele Verbraucher unter steigenden Preisen leiden. Einige Politiker äußern Bedenken, dass die Übergewinnsteuer eine Umverteilung darstellt, die die Anreizstrukturen der Marktwirtschaft gefährden könnte. Es wird jedoch angeführt, dass große Unternehmen, die übermäßige Gewinne erzielen, bereits von Steuervergünstigungen profitieren und eine Übergewinnsteuer dem entgegenwirken könnte. Zudem wird betont, dass es nicht nur um eine Bestrafung von Unternehmen geht, sondern um eine angemessene Besteuerung von Krisengewinnen.
Meinungen und Argumente in der Bundestagsdebatte
Die Bundestagsdebatte war geprägt von einer Vielzahl an Meinungen und Argumenten. Befürworter der Übergewinnsteuer argumentieren, dass sie notwendig ist, um das Gerechtigkeitsgefühl in der Bevölkerung zu stärken und den Staatshaushalt zu entlasten. Kritiker hingegen befürchten, dass eine solche Steuer die Innovationsanreize verringern könnte und argumentieren, dass bereits hohe Unternehmenssteuern existieren. Zudem wird die willkürliche Natur der Gewinnüberprüfung und die Schwierigkeit der genauen Definition von Übergewinnen thematisiert.
Zukünftige Entwicklungen und Perspektiven
Die Diskussion um die Übergewinnsteuer zeigt, wie komplex die Thematik ist und dass es viele Ansichten dazu gibt. Es wird betont, dass Länder wie Italien bereits mit solchen Steuern arbeiten und dass Positiveffekte auf die Marktmechanismen möglich sind. Betrachtungen über die Marktmacht von großen Unternehmen, die zu hohen Energiepreisen führen, sind ebenfalls Teil des Gesprächs. Eine weitere spannende Perspektive ist die Frage, ob andere Industrien von einer Übergewinnsteuer betroffen sein sollten, was angesichts der aktuellen Preissteigerungen in verschiedenen Sektoren eigentliche wichtige Debatte anstößt.
Im Bundestag wurde die Übergewinnsteuer debattiert. Die Linksfraktion fordert eine Steuer nach italienischem Vorbild. Gemeinsam mit @Lukas Scholle — Wirtschaftsfragen habe ich die Bundestagsdebatte verfolgt und kommentiert.
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ÜBER MICH
Ich bin Maurice Höfgen, Autor des Buches »Mythos Geldknappheit« und arbeite als wissenschaftlicher Mitarbeiter für Finanzpolitik im Bundestag. Ich habe sowohl BWL als auch VWL studiert. Früher habe ich als Unternehmensberater gearbeitet, dann bin ich von der BWL in die VWL und Politik gewechselt. Meine ökonomische Arbeit stützt sich vor allem auf die Modern Monetary Theory (MMT).
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