Heiß, heißer, 2023: Warum die Klima-Rekorde purzeln
Mar 22, 2024
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Julia Sica ist Wissenschaftlerin im STANDARD und spezialisiert auf Klimawandel. Sie erklärt die Gründe für die rekordverdächtigen Temperaturen 2023 und die Bedeutung für die Zukunft. Der Einfluss von El Niño wird hervorgehoben, ebenso wie die regionalen Unterschiede in der Erwärmung. Besonders alarmierend ist die Erreichung der 1,5-Grad-Grenze und die Auswirkungen auf die Ozeane. Außerdem diskutiert sie die Risiken steigender Wetterextreme und die Herausforderungen für die Umwelt und die Skiindustrie in Österreich.
Im Jahr 2023 ist die globale Durchschnittstemperatur auf 1,45 Grad über dem vorindustriellen Niveau gestiegen, was die Dringlichkeit des Klimaschutzes verdeutlicht.
Die Kombination aus extremen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit führt zu lebensbedrohlichen Bedingungen, insbesondere für gefährdete Bevölkerungsgruppen, was die Notwendigkeit regionaler Maßnahmen unterstreicht.
Deep dives
Extreme Wetterereignisse und Temperaturrekorde
Das Jahr 2023 war von extremen Wetterereignissen geprägt, die in der globalen Durchschnittstemperatur einen Anstieg um 1,45 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zur Folge hatten. Diese Rekordtemperaturen, die in direktem Zusammenhang mit menschlichen Aktivitäten und den erhöhten Treibhausgasemissionen stehen, wurden durch das Meteorologiephänomen El Niño verstärkt. Während El Niño häufig für erhöhte Temperaturen sorgt, hat das entgegenstehende Phänomen La Niña kühlende Effekte, die jedoch in diesem Jahr nicht präsent waren. Experten warnten, dass diese steigenden Temperaturen sogar Zeiten erlebten, die in den letzten 100.000 Jahren unerreicht waren, was auf die Dringlichkeit des Klimaschutzes hinweist.
Einfluss der Luftfeuchtigkeit auf die gefühlte Temperatur
In bestimmten Regionen, wie zum Beispiel Brasilien, wurden extrem hohe gefühlte Temperaturen beobachtet, die durch hohe Luftfeuchtigkeit verstärkt werden. Selbst bei Temperaturen um die 32 Grad Celsius kann eine relative Luftfeuchtigkeit von 70 bis 90 Prozent lebensbedrohliche Bedingungen schaffen, besonders für vulnerable Gruppen wie Kinder und ältere Menschen. Diese Situation zeigt, dass die Kombination von Hitze und Feuchtigkeit für den menschlichen Körper extrem belastend ist, da sie den Schwitzmechanismus beeinträchtigt. Solche gefährlichen Bedingungen sind eine direkte Folge des Klimawandels und der zunehmenden Erwärmung der Meere und Luft.
Globale Temperaturunterschiede und ihre Ursachen
Die globalen Temperaturanstiege sind nicht überall gleich stark, da verschiedene geografische und meteorologische Faktoren eine Rolle spielen. Europa hat sich beispielsweise doppelt so schnell erwärmt wie der weltweite Durchschnitt, was teils auf den Rückgang von Luftschadstoffen zurückzuführen ist. Gleichzeitig erwärmt sich die Arktis drei- bis viermal schneller als der Rest der Erde, was durch den Verlust von Eis bedingt ist, der die Reflexion von Sonnenstrahlen reduziert. Diese regionalen Unterschiede unterstreichen die Komplexität des Klimawandels und die Notwendigkeit, lokale und globale Strategien zu entwickeln, um die Auswirkungen einzudämmen.
Das vergangene stellt neue Hitzerekorde auf und rückt gefürchtete Kipppunkte in greifbare Nähe. Ein Ende der Negativ-Rekorde ist nicht in Sicht
Das Jahr 2023 war ein absolutes Klima-Rekordjahr. Das hat diese Woche auch die Weltwetterorganisation (WMO) offiziell bestätigt. Die globale Durchschnittstemperatur lag im vergangenen Jahr um 1,45 Grad über dem vorindustriellen Niveau. Die Welt kommt wir der im Abkommen von Paris vereinbarten 1,5-Grad-Schwelle schon gefährlich nahe. Nicht nur die Luft über die Landmassen, sondern auch die Meere sind ungewöhnlich warm.
Im Podcast erklärt Julia Sica aus dem Wissenschaftsressort des STANDARD, warum ausgerechnet jetzt die Extremwerte erreicht werden und was die traurigen Rekorde für die Zukunft bedeuten.
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