Der Vormarsch der Wehrmacht überrascht die britischen Truppen in Frankreich. Mit letzter Not können sie am 4.6.1940 aus dem eingeschlossenen Dünkirchen gerettet werden.
In diesem Zeitzeichen erzählt Christoph Tiemann:
- wie die westlichen Alliierten fast 340.000 Soldaten aus Dünkirchen evakuieren,
- wie ausgerechnet Adolf Hitler den Alliierten einen wichtigen Zeitvorteil verschafft,
- warum französische und britische Truppen wegen einer Fehleinschätzung bis an die französische Küste gedrängt werden,
- warum französische Soldaten nach ihrer Evakuierung wieder zurück über den Kanal nach Frankreich geschickt werden.
Am 10. Mai 1940 beginnt die Deutsche Wehrmacht ihren Angriff gegen die Niederlande, Belgien und Luxemburg. Die drei neutralen Nachbarländer Deutschlands sind Durchmarschgebiet im Kampf gegen die Militärmacht Frankreich und die mit ihr verbündete britische Expeditionsarmee.
Am Nachmittag des 20. Mai 1940 wird erstmals die Evakuierung alliierter Kräfte über den Ärmelkanal Richtung England in Erwägung gezogen. Churchill schlägt der Admiralität vor, eine große Anzahl kleiner Schiffe bereitzustellen. Daraufhin werden überall an der Kanalküste brauchbare Schiffe bis zu tausend Tonnen registriert. Die "Operation Dynamo" beginnt.
Es gibt allerdings zu wenige Kriegsschiffe, um alle schnell rauszuholen. Auch private Schiffe kommen deshalb zum Einsatz. Zum Teil sind es kleine Segelschiffe, Fischerboote, aber auch Fähren und Feuerwehrboote von der Themse. Insgesamt werden fast 340.000 Soldaten nach England evakuiert, unter ihnen etwa 200.000 Briten und 140.000 Franzosen. Die Operation geht als das "Wunder von Dünkirchen" in die Geschichte ein.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:- Emmanuel Clermont, Tourismusbehörde der Gemeinde Dünkirchen
- Dr. Hauke Friederichs, sicherheitspolitischer Korrespondent für Zeit Online
- Dr. Hauke Friederichs: Das Wunder von Dünkirchen, Berlin 2021
- Winston Churchill: Der Zweite Weltkrieg, 1948-1953, Berlin 2003
- Willliam L. Shirer: This is Berlin. Rundfunkreportagen 1939-1940, Leipzig 1999
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Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Christoph Tiemann
Redaktion: Christoph Tiegel und Frank Zirpins
Technik: Moritz Raestrup