Am 8.8.2000 wird die "Hunley" geborgen: das erste U-Boot, das ein gegnerisches Schiff versenkt hat – und das schon im US-Bürgerkrieg. Doch warum sank es selbst?
In diesem Zeitzeichen erzählt Christoph Tiemann:
- warum ein U-Boot aus dem amerikanischen Bürgerkrieg 130 Jahre lang verschollen bleibt,
- wie ausgerechnet ein Bestsellerautor zu seiner Bergung beiträgt,
- und weshalb der Fund der "Hunley" mehr Fragen aufwirft, als er beantwortet.
Charleston, South Carolina, 8. August 2000. Ein Kran hebt langsam ein metallenes Wrack aus dem Wasser. Es ist die "H. L. Hunley" – das erste U-Boot der Geschichte, dem es gelungen ist, ein feindliches Kriegsschiff zu versenken. 1864 führt die Hunley ihren Angriff unter dramatischen Umständen durch. Dann verschwindet sie. Spurlos. Über 130 Jahre lang bleibt unklar, warum sie nicht zurückkehrt – und wo sie liegt.
Jahrzehntelang wird das Wrack gesucht – und schließlich gefunden. Nur 300 Meter von der Untergangsstelle entfernt. Doch der Fund wirft neue Fragen auf: Die Männer an Bord sitzen noch immer auf ihren Plätzen, keine Spur von Panik. War es ein technischer Defekt? Ein Feindschuss?
Bis heute geben die letzten Minuten der Hunley Rätsel auf – und liefern Stoff für eine der ungewöhnlichsten Geschichten der Militär- und Technikgeschichte.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:- Dr. Michael Scafuri, Meeresarchäologe, Leiter des Restaurationsteams der "H. L. Hunley"
- Spencer Dunmore: Gesunkene U Boote - von der Hunley bis zur Kursk - Untergang, Verlust und Bergung, München 2002
- Robert Hutchinson: War beneath the Waves, London 2001
- Originaldokumente der U.S. Navy: The Sinking of the USS Housatonic by the Submarine CSS H.L. Hunley, off Charleston, South Carolina, 17 February 1864
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Redaktion: Matti Hesse