Spurensuche zu Beethovens rätselhaftem Ohrwurm: War es Liebe? Ein Irrtum? Oder gar ein Fake? Die Geschichte beginnt am 14.7.1865 mit der Kopie eines Notenblatts.
In diesem Zeitzeichen erzählt Holger Noltze:
- wie der Beethoven-Gelehrte Ludwig Nohl an die Komposition "Für Elise" gelangt sein will,
- was die Wiener Bankierstochter Therese Malfatti mit dem Stück zu tun hat,
- welche Mutmaßungen es zur bis heute unbekannten "Elise" gibt,
- von welchen Frauen Beethoven Körbe erhält.
"Neue Briefe Beethovens nebst einigen ungedruckten Gelegenheitscompositionen und Auszügen aus seinem Tagebuch" - so nennt der Musikschriftsteller Ludwig Nohl sein Buch, das er 1867 veröffentlicht. Darin enthalten ist auch ein bis dahin unbekanntes Albumblatt des 40 Jahre zuvor verstorbenen Beethoven. Es trägt den Titel "Für Elise".
Nohl hat das Werk bereits am 14. Juli 1865 kopiert - von einem Original, das seither verschollen ist. Seine Ausführungen dazu werfen Fragen auf: zur Herkunft der Komposition, zur Person "Elise", zu den notierten Daten auf dem Albumblatt. Doch die Unklarheiten beeinträchtigen den Erfolg der Melodie keineswegs. Dem Nachleben des Ohrwurms hat der Expertenstreit kein bisschen geschadet.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:- Luca Chiantore (Musikwissenschaftler)
- Klaus Martin Kopitz (Musikwissenschaftler)
- Klaus Martin Kopitz: Beethoven, Elisabeth Röckel und das Albumblatt "Für Elise". Köln 2010
- Jan Caeyers: Beethoven - Der einsame Revolutionär. München 2020
- Sven Hiemke (Hg.): Beethoven-Handbuch. Kassel 2009
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Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Holger Noltze
Redaktion: Matti Hesse
Technik: Christina Gabriel