Financial Crimes
Der Portugiese Alves Reis hob das Geldfälschen vor genau 100 Jahren auf ein ganz neues Level: Er fälschte nicht das Geld selbst, sondern bereits die Druckaufträge zur Herstellung von 500-Escudo-Scheinen. So gelang es ihm, dass eine offizielle Notenbankdruckerei in London für ihn echtes Geld druckte.
Mithilfe seiner eigens gegründeten Bank brachte Reis einen Großteil dieser Banknoten in Umlauf, vergab Kredite und investierte selbst in Geschäfte. Doch er wollte mehr: Nach und nach begann er, die Aktien der portugiesischen Zentralbank aufzukaufen, die damals zur Hälfte in Privatbesitz war. Sein Ziel: die Kontrolle über die Notenbank zu gewinnen – um seinen Betrug ein für allemal verschleiern zu können. Doch bevor ihm das gelang, flog er auf.
Für ganz Portugal hatte der Skandal erhebliche Konsequenzen. Die Inflation stieg ins Unermessliche, das Vertrauen in die Währung und in die politischen Eliten des Landes schwand. 1926 putschte sich das Militär an die Macht und errichtete eine Diktatur, die erst 1974 enden sollte.
An dieser Folge haben mitgearbeitet:
Redaktion: Jannik Deters, Anna Hönscheid
Sounddesign: Florian Pape
Musik: Christian Heinemann
Sprecher: Thomas Balou Martin
Redaktionelle Beratung: Jens Schröder
Weitere Stimmen: Dominik Zubel, Nadine Kröppel, Timm Seckel, Lars Gertges, Nina Zimmermann
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