
Neuer Koalitionsstreit: Mit Wehrpflichtlotto gegen Putin?
ARD Presseclub
Outro
Abschlussworte, Dank an Zuhörer und Gäste sowie Hinweis auf Sender und weitere Formate.
Läuft Deutschland die Zeit weg? Während der BND einen russischen Angriff vor 2029 für möglich hält, ringt die Politik um den richtigen Weg zur Stärkung der Bundeswehr – Freiwilligkeit oder Wehrpflicht per Los? Was ist gerecht, was ist wirksam gegen Putin?
Die Runde diskutiert, wie akut die Bedrohungslage durch Putins Russland tatsächlich ist und wie wir in Deutschland mehr Soldaten rekrutieren können, um verteidigungsfähig zu werden. Alle sind sich einig: Die Gefahr, dass Deutschland in einen Konflikt mit Russland hineingerate, sei hoch. Deutschland sei eine Drehscheibe für die NATO und der größte Unterstützer der Ukraine in Europa, daher würden wir besonders im Fokus Russlands stehen. Sollte Russland Litauen angreifen, wären wir auch direkt mit Soldaten vor Ort involviert. Derweil streitet die Regierungskoalition darüber, wie man die Kampfstärke der Bundeswehr erhöhen kann. Eine koalitionsübergreifende Arbeitsgruppe hat vorschlagen, für den Fall, dass sich nicht genug Freiwillige melden, junge Männer per Losverfahren zu mustern und einzuziehen. Diese Debatte tue dem Land nicht gut, findet Lisa-Martina Klein von Table.Media. Die Bundeswehr kämpfe für mehr Anerkennung, das Losverfahren hingegen erzeuge Verlierer und untergrabe dadurch die Akzeptanz in der Gesellschaft. Paul-Anton Krüger vom SPIEGEL erwidert: Es gebe kein Verfahren, dass für alle gerecht sei und der Bundeswehr zugleich die nötige Anzahl an Soldaten beschere, man müsste es daher als realistische Option erwägen. Julia Weigelt hält die Wehrpflicht für ein totes Pferd und plädiert für eine attraktivere Bundeswehr. Es brauche mehr Diversität, viele Frauen fühlten sich bei der Bundeswehr nicht willkommen. Dazu gehöre auch, den Wehrdient mit der Familie vereinbaren zu können. In Deutschland gebe es nicht das Mindset wie in der Ukraine, Israel oder den USA, wo junge Menschen ihr Land verteidigen wollten, sagt Hauke Friederichs von der ZEIT. Wie kann man das ändern?
Moderatorin Anna Planken diskutiert mit den Gästen: Hauke Friederichs (DIE ZEIT), Lisa- Martina Klein (Table.Media), Paul-Anton Krüger (DER SPIEGEL) und Julia Weigelt (freie Journalistin)
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