Sein Einsatz für die Geschichte war diskret, aber effektiv. Bis zu seinem Tod am 9.7.1990 bleibt Eric Warburg ein überzeugter Transatlantiker.
In diesem Zeitzeichen erzählt Murat Kayı:
- warum im Hause Warburg der Schinken weggeräumt wird, wenn die Oma zu Besuch kommt,
- wie Erich Warburgs Onkel Aby eine kulturwissenschaftliche Bibliothek von Weltrang aufbaut,
- wie aus Erich Moritz Warburg der US-Air-Force-Verhöroffizier Eric M. Warburg wird,
- warum Eric Warburg ein ganz besonderes Erinnerungsfoto von Hermann Göring behält,
- wie Eric Warburg bei Kriegsende 160 Wissenschaftler vor den Sowjets rettet.
Als Angehöriger einer renommierten Bankiersfamilie weiß Erich Warburg, wie man diskret, aber effektiv handelt. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten greift er entscheidend in die Geschichte seiner Heimat ein und hilft Menschen, auszuwandern. Und wird im Krieg zum Retter Lübecks.
1938 entzieht sich die jüdische Bankiersfamilie Warburg dem Nazi-Terror und wandert in die USA aus. Aus Erich wird der US-Staatsbürger Eric.
Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs meldet Eric Warburg sich zur Armee und wird in Großbritannien zum Verhöroffizier ausgebildet. Zurück in den USA erfährt er, dass Lübeck ein zweites Mal bombardiert werden soll. Eric Warburg findet die Bombardierung militärisch sinnlos und verhindert sie mit Hilfe seines Cousins bei der Hilfskommission des Internationalen Roten Kreuzes.
Als Offizier der US-Luftwaffe ist er der Erste, der einen der ranghöchsten Naziverbrecher überhaupt verhört - Hermann Göring. Und ihm gelingt es, Raketen- und Atomwissenschaftler aus der sowjetischen Besatzungszone in die USA zu bringen. Bis zu seinem Tod bleibt er als einer der Gründer der "Atlantikbrücke" ein Streiter für die Zusammenarbeit der USA und der europäischen Staaten.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:- Jeanette Erazo Heufelder, Autorin
- Dorothea Hauser, Historikerin, geschäftsführender Vorstand der Stiftung Warburg Archiv
- Jeanette Erazo Heufelder: Alle Guten gehören zu uns
- Dorothea Hauser: Banking on Emigration, aus Disposession – Plundering German Jewry
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Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Murat Kayı
Redaktion: Frank Zirpins