Ihren eigenen Ruhm hat Gerda Taro (geboren am 1.8.1910) nicht mehr erlebt. Zu jung ist sie im Spanischen Bürgerkrieg gestorben. Ihr Vermächtnis: Ein Koffer voller Negative und zwei Namen.
In diesem Zeitzeichen erzählt Michael Richmann:
- warum Paris Mitte der 1930er Jahre nicht nur die Stadt der Liebe ist,
- warum Gerda Taro während ihrer Zeit in Paris ganze Wochenenden im Bett verbringt,
- wie aus der gebürtigen Gerta Pohorylle "Gerda Taro" und aus Endre Ernö Friedmann "Robert Capa" wird,
- wie Gerda Taro zur Jeanne d'Arc der Linken im Spanischen Bürgerkrieg wird.
Mit Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs im Juli 1936 entschließt sich das Fotografen-Paar Gerda Taro und Robert Capa, das Geschehen vor Ort zu dokumentieren. In den folgenden Monaten fotografieren sie aus republikanischer Sicht und prägen damit bis heute das deutsche Bild vom Spanischen Bürgerkrieg.
Gut fürs Geschäft, dass Robert Capa schon im September 1936 das ikonische Bild vom "Fallen Soldier" macht. Sein großer Name führt aber auch dazu, dass viele Magazine nur noch unter dem Label "Capa/Taro" publizieren - oder komplett ohne Taros Namen.
Doch Gerda Taro will auch eigene Wege gehen. Die französische Zeitschrift "Ce Soir" schickt sie als Fotografin zur Schlacht bei Brunete. Es ist ihr letzter Auftrag. Die deutsche Legion Condor bombt alles in Schutt und Asche. Auf der Flucht wird Gerda Taro von einem Panzer überrollt. Am 26. Juli 1937 stirbt sie im Alter von 26 Jahren in einem Krankenhaus in Escorial.
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as sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:- Irme Schaber (Biografin)
- Nora Pester (Leiterin des Capa-Hauses in Leipzig)
- Rosario Peiro (Kuratorin des Museo Sofia Reina)
- Rolf Sachsse (Foto-Historiker)
- Irme Schaber: Freiheit im Fokus - Gerda Taro und Robert Capa in Leipzig. Berlin/Leipzig 2024
- Irme Schaber: Gerda Taro, Fotoreporterin - Mit Robert Capa im Spanischen Bürgerkrieg. Die Biografie. Marburg 2013
- Richard Whelan: Robert Capa - Die Sammlung. New York 2005
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Redaktion: Frank Zirpins