
Empathie als kollektive Denkaufgabe, nicht als Feel-Good-Management. Yasmine M'Barek (293)
GOOD WORK - Der Podcast für zukunftsfähige Arbeitskultur
Dokumentationen als Übung in Empathie (Beispiel Haftbefehl)
Yasmine erläutert, wie tiefere Hinterfragung in Dokus empathisches Verständnis fördern kann.
"Meinungsstreit ist nicht das Gegenteil von Empathie“
Was passiert, wenn eine junge, kluge Stimme der politischen Öffentlichkeit mit spitzer Feder und klarem Blick über Empathie spricht? Nicht als cosy Kuschelvokabel, sondern als radikale Zumutung? In dieser GOOD WORK Folge diskutiert Yasmine M’Barek mit Jule die Zusammenhänge, was Empathie im Kern ist und wie sie wirkt. Yasmine spricht über ihr neues Buch I Feel You. Was im Titel wie eine sanfte Einladung klingt, entpuppt sich als präzise Analyse gesellschaftlicher Schieflagen, medialer Diskurse und politischer Sprachlosigkeit.
Was heißt Empathie?
Empathie – das wird hier schnell klar – ist kein netter Nebensatz im Leitbild, sondern Arbeit. Und zwar harte. Sie beginnt dort, wo wir unsere eigenen Annahmen hinterfragen, wo wir die Komfortzone unserer eigenen Annahmen verlassen und uns den Gründen anderer annähern. Zwischen Buzzword-Inflation, politischen Stereotypen und Alltagsfloskeln wie dem berühmten „Ich fühl dich“ verhandeln Jule und Yasmine das, was zwischen Menschen liegt: Raum, Zweifel, Irritation und das Potenzial für echte Verbindung.
Empathie und soziale Medien
Yasmine berichtet, wie sie selbst durch Plattformen wie X (ehem. Twitter) einen Zugang zur Reflexion über Empathie fand. Zwischen Essayisten, Algorithmen und Abgrenzungsgefechten verläuft die Spurensuche nach echter Mitmenschlichkeit inmitten digitaler Härte. Politischer Journalismus und Popkultur, Insta-Ästhetik und Apokalypse und Filterkaffee – M’Bareks Welt ist vielstimmig, widersprüchlich und genau deshalb so spannend.
Empathie und moralische Überhöhung
Was sie mitbringt: ein präziser Blick für Grautöne. Wo andere schwarz-weiß denken, sucht sie nach Kontext. Wo andere urteilen, fragt sie nach Gründen. Lästern etwa – im Deutschen moralisch aufgeladen – wird bei ihr zum Indikator für emotionale Intelligenz. Wer wie über wen spricht, zeigt, wie eine Gruppe funktioniert. Empathie zeigt sich im Zwischenraum. In der Art, wie wir über Abwesende sprechen. Und wie wir gemeinschaftliche Regeln über das Lästern kommunikativ ausloten.
Empathie in der Politik
Auch über politische Kommunikation wird klar gesprochen: Warum ehrliche Sprache so viel mächtiger ist als kalkulierte Polarisierung. Wie Politiker:innen ihre Narrative auf TikTok zuspitzen und was das mit demokratischer Kultur macht.
Darüber sprechen wir in der Folge von GOOD WORK
- Empathie als Denkaufgabe: Warum echtes Mitfühlen nichts mit Nettigkeit zu tun hat, sondern mit kognitiver Leistung
- Lästern als Gradmesser: Wie wir soziale Codes verhandeln
- Stereotypen entlarven: Was eine Yoga-Bitch über unsere Unsicherheiten erzählt
- Ehrlichkeit in der Politik: Warum Authentizität in der Kommunikation Gebot der Stunde ist
- Empathie und Ressourcen: Wie gesellschaftlicher Druck Mitgefühl verdrängen kann
- Zwischen Journalismus und Popkultur: Was Yasmine aus Apofika in den klassischen Medienkosmos ua. der ZEIT trägt
Yasmine denkt und spricht tief, ohne zu dozieren. Sie formuliert scharf, aber nicht verletzend. Und sie scheut sich nicht, systemische Zwänge mit persönlichen Haltungen zu verbinden. Ihre Kernbotschaft: Empathie ist kein Gefühl. Es ist Entscheidung und Denkaufgabe zugleich. Und damit ist Yasmine M’Barek eine der prägnantesten Stimmen, die diese Entscheidung öffentlich verhandelt.
Viel Spass bei dieser Folge.
Interview: Jule Jankowski
Weiterführende Links und Infos:
Hier geht's direkt zum Buch I feel you.
Und zum Podcast Apokalypse & Filterkaffee
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