"Porno-Konsum ist ein großer Teil meines Jobs", sagt Madita Oeming im ZEIT-ONLINE-Podcast Frisch an die Arbeit. Die 36-jährige Kulturwissenschaftlerin erforscht als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität Paderborn die Rolle von Pornografie in der Gesellschaft und hält Seminare dazu. Um wissenschaftlich arbeiten zu können, sichtet sie fast täglich pornografische Inhalte. "Wenn ich einen Vortrag halte, brauche ich gutes Material. Gerade wenn ich spezielle fünf Sekunden suche, um mein Argument zu belegen", sagt Oeming.
Oeming schrieb ihre Masterarbeit zu Moby-Dick-Pornos, "was eine große Freude war", wie sie sagt. Weshalb Oeming sich dann den Porn Studies, den Porno-Wissenschaften, verschrieben hat, dazu aktuell promoviert und Seminare anbietet. Einfach sei es jedoch nicht, zu Pornografie und ihrer kulturellen Rolle in der Gesellschaft zu forschen: "Es gibt genau eine englische Fachzeitschrift zu Pornografie. Die ist in Deutschland ausschließlich an einer Universität zugänglich."
Mit der Bezeichnung "Porno-Wissenschaftlerin" habe sie sich gut arrangiert, sagt Oeming im Podcast: "Ich identifiziere mich sehr stark mit meinem Forschungsgebiet." Doch manches irritiere auch: "Menschen schicken mir manchmal interessante pornografische Aufnahmen. Das ist schon komisch, weil das ja heißt, dass sie beim Masturbieren an mich denken!"
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