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May 11, 2025 • 52min

Audimax: Jörg Friedrich: Nach der Befreiung – der Weg aus dem Nationalsozialismus

Von allen Seiten ist zu hören, dass Deutschland vor achtzig Jahren befreit wurde. Von wem? Die Siegermächte verhängten eine Militärdiktatur, die der Säuberung galt, der Bestrafung der Nazis und der Umerziehung. Dies wurde jäh abgebrochen, indem sich beide Besatzungszonen als Partner feindseligen Militärlagern anschlossen. Mit der Erklärung und Selbstreinigung von zwölf Jahren Nationalsozialismus war Deutschland alleingelassen. Alle zwanzig Jahre produzierte es eine andere Antwort auf die noch immer akute Frage: Was ist ein Nazi? Die Geschichte dieser Suche erzählt Jörg Friedrich.
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May 4, 2025 • 53min

Audimax: Uwe Jochum – Die Rückkehr des Giftschranks. Zur Zensurpraxis der Bibliotheken in Deutschland

Seit 2016 hat die Debatte um die illegale Masseneinwanderung und ihre Folgen auch die Bibliotheken erreicht. Seither befinden sie sich im Abwehrkampf „gegen rechts“ und haben in diesem Kampf zu einer neuen Rolle gefunden: der eines Gatekeepers und Zensors „umstrittener“ und also „rechter“ Bücher. Diese Rolle haben die Bibliotheken in Deutschland in den vergangenen hundert Jahren bereits zweimal gespielt: in der Zeit des Nationalsozialismus und in der Zeit des DDR-Sozialismus. Was wir derzeit erleben, ist also der dritte Anlauf zu einem bibliothekarischen Zensurregime in Deutschland. Der Essay von Dr. Uwe Jochum zeichnet die Entstehung dieses Zensurregimes und dessen Ausprägungen nach und stellt sie in den verfassungsrechtlichen Rahmen, wie ihn das Grundgesetz in Artikel 5 gesetzt hat. Jochum erklärt vorab, dass er selbst Autor des von Zensurmaßnahmen betroffenen Antaios-Verlages ist.
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Apr 27, 2025 • 51min

Audimax: Helmut Berschin – Schrecklich, süß oder schrecklich süß? Das Image der deutschen Sprache

Die deutsche Sprache gilt im Ausland als „hart“ im Klang und „schwierig“ zu erlernen; der amerikanische Schriftsteller Mark Twain nennt sie in einem Essay („The Awful German Language“, 1880) eine schreckliche Sprache. Ist dieser Ruf gerechtfertigt, oder wird hier ein negatives Image der Deutschen auf ihre Sprache übertragen? Der Vortrag gibt einen geschichtlichen Überblick zu den Bewertungen der deutschen Sprache: von ihrem „Donnerklang“ im 16. Jahrhundert über die „abscheulichen Töne“ des „Offizierdeutsch“ (Nietzsche) bis zur „süßen Sprache Deutschlands“, welcher der argentinische Dichter Luis Borges 1972 eine eigene Ode widmete. Dabei wird auch erörtert, inwieweit diese Sprachurteile linguistisch begründbar sind.
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Apr 20, 2025 • 53min

Audimax: Peter J. Brenner: Die Frankfurter Schule – ein halbes Jahrhundert Kritische Theorie

Peter J. Brenner, Literaturwissenschaftler und Professor, beleuchtet die Frankfurter Schule und ihre immense politische Wirkung. Er beschreibt die Gründung des Instituts für Sozialforschung und dessen Entwicklung durch turbulente Zeiten. Besonders interessant ist die Rolle von Hermann Weil und die kritische Theorie im Exil. Brenner diskutiert auch, wie Adornos Rundfunkvorträge zur gesellschaftlichen Bildung beitrugen und den Einfluss dieser Denker auf die Studentenbewegung der 68er Jahre. Ein faszinierender Blick auf die intellektuellen Wurzeln der modernen Gesellschaft.
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Apr 13, 2025 • 46min

Audimax: Raphael Bonelli – unsere Gesellschaft erstickt an Tabus, die niemand braucht

Raphael Bonelli, ein Wiener Psychiater und Neurowissenschaftler, erklärt, wie gesellschaftliche Tabus kritisches Denken ersticken. Er beleuchtet Themen wie Migration, Gender und Abtreibung, die oft nicht angesprochen werden dürfen. Bonelli offenbart, wie unbewusste Abwehrmechanismen und die Angst vor Cancel Culture den offenen Dialog gefährden. Mit einem prägnanten Beispiel verdeutlicht er die Herausforderungen für Frauen und Migranten im Kontext dieser Tabus. Sein Buch „Tabu“ bietet tiefere Einblicke in diese komplexen Zusammenhänge.
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Apr 6, 2025 • 53min

Audimax: Heinz Theisen – Noch ist der Westen nicht verloren

Heinz Theisen, bis 2020 Professor für Politikwissenschaft, diskutiert eindringlich über die Herausforderungen des Westens. Er warnt vor der Dekonstruktion von Werten und sozialen Bindungen und plädiert für eine Rekonstruktion der westlichen Kultur. Die geopolitische Lage Europas, insbesondere in Bezug auf Migration und den Einfluss des Islamismus, wird beleuchtet. Zudem wird Trumps 'America First'-Politik als Beispiel für nationale Selbstbegrenzung analysiert. Theisen hebt die Rolle der Religion für kulturelle Identität hervor und betont die Notwendigkeit, nationale Souveränität und Migration auszubalancieren.
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Mar 30, 2025 • 53min

Audimax: Peter J. Brenner: Utopien – die Suche nach dem besseren Leben

Vorstellungen vom besseren Leben finden sich bereits in den ältesten Urkunden des Menschengeschlechts. Mit dem Beginn der Neuzeit werden die Mythen vom „Goldenen Zeitalter“ und vom „Paradies“ abgelöst durch Gesellschaftsutopien. Daneben gibt es seit Rousseau die folgenreiche Utopie vom natürlichen Leben, und seit dem 19. Jahrhundert beherrschen sozialistische Vorstellungen das utopische Denken. Im 21. Jahrhundert verblassen die Utopien, aber ihre Restbestände bleiben weiterhin politisch wirksam.
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Mar 23, 2025 • 53min

Audimax: Friedrich Pohlmann: Atmen, Angst, Scham – zur Auftrittsangst

Richtiges, kontrolliertes Atmen und psychische Gesundheit hängen eng miteinander zusammen. Im Zustand der Angst und bei Furcht- und Schreckenserlebnissen ist die Kontrolle über den Atem bedroht. An einer Angstform, der „Auftrittsangst“ – einer Extremvariante des sogenannten Lampenfiebers – wird der Zusammenhang von Angst und Atmung genauer untersucht. Welches sind die anthropologischen und psychologischen Basismerkmale der Auftrittsangst? Wie ist dieses Angstgefühl phänomenologisch genauer beschreibbar? Warum kann auch eine langjährige Auftrittserfahrung diese Angst nicht gänzlich vertreiben? Und schließlich: Verdient die Auftrittsangst, obwohl häufig leidvoll erfahren, eine ausschließlich negative Bewertung?
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Mar 22, 2025 • 51min

Audimax: Katja Leyhausen: Die Foresight-Falle – Wie wir uns die Zukunft dichtmachen

Foresight ist eine Technik der Verhaltensmanipulation, bei der die Steuerungsreize aus der imaginierten Zukunft kommen. Worst- und Best-Case-Szenarien werden wie Gerüchte gestreut, um die Bevölkerung auf das vom Politmanagement jeweils gewünschte Verhalten einzuschwören. Die Linguistin Katja Leyhausen erläutert die sprachliche Technik und meint: Dass sie im globalen Corona-Management bevölkerungsweit so gut funktioniert hat, das liegt auch an unserem digitalisierten Alltag. Denn an den Bildschirmen treffen wir oft keine abgewogene Entscheidung mehr, sondern lassen uns von vorfestgelegten Auswahl- und Vermeidungsoptionen reflexhaft steuern. Zukunft wird dichtgemacht.
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Mar 9, 2025 • 53min

Audimax: Parviz Amoghli und Alexander Meschnig – Über die deutsche Grenzenlosigkeit (Teil 4)

Nach der Regierungsübernahme der rotgrünen Regierung 1998 wird ein moralischer Universalismus („Nie wieder Auschwitz“) zum Grundprinzip der deutschen Politik. Die politische Linke hat zu Beginn des 21. Jahrhunderts endgültig die kulturelle Hegemonie in Deutschland errungen. Ihre No-Border-Ideologe wird immer mehr zum Grundkonsens der polit-medialen Eliten. Im Herbst 2015 wird die Politik der offenen Grenzen schließlich angesichts der Flüchtlingsströme aus Afrika und dem Nahen Osten, in den Worten der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel, alternativlos, mit allen heute sichtbaren fatalen Folgen. Parallel dazu findet seit Jahren eine kulturelle Transformation statt, die alles Bewährte, Vertraute und Gewachsene nur noch als Hindernis für die freie Entfaltung des neuen, fluiden Menschen sieht. Die Idee einer Überwindung aller Grenzen wird zur Richtschnur der westlichen Politik und trifft in Deutschland auf einen idealen Resonanzraum.

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