#digdeep - Neues aus der digitalen Welt

Prof. Frauke Kreuter und Dr. Christof Horn
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Feb 10, 2023 • 47min

Folge 97: Du, andere und ein Thema - wie das Metaverse ein lebenswerter Ort werden kann

#digdeep - Neues aus der digitalen Welt Warum verbringen wir eigentlich so unendlich viel Zeit im Internet - ohne aber wirklich Dinge zu erleben, die unvergesslich bleiben? Die Click-Baiting- und Dopamin-Industrie hat sich zu gähnender Langeweile optimiert und braucht uns nur noch zum Clicken. Mio Loclair möchte das ändern. Als Artist by Nature hat er sich viel mit der Interaktionen von Mensch und Digitalisierung auseinandergesetzt und festgestellt: Das geht viel besser! Und Seit mehr als zwei Jahren ist sein Startup Journee Vorreiter auf dem Weg ins Metaverse. Doch die Definition dieses "Metaverse" ist gar nicht so einfach: Wie Blasen entstehen gerade immer mehr digitale Räume, in denen Begegnungen mit einer ähnlichen Qualität möglich sein sollen wie im echten, analogen Leben. Die Infrastrukturen des entstehenden Web3 verbinden diese Räume und machen sie interoperabel: Identitäten, Datenströme, Geld und Werte erschaffen eine neue Welt, die weit über die Banalität eines "Second Life" Avatars hinausreichen. Noch ist allerdings nicht klar, wohin genau diese Reise geht - nur eins scheint sicher: So wie heute wird es nicht bleiben. Doch es geht nicht nur ästhetische Qualität: Der Erfolg der Journee-Metaverses lässt sich in der härtesten aller Internet-Währungen direkt messen. Während auf den Webseiten um jede einzelne Sekunde Aufmerksamkeit gekämpft wird, verbleiben sie hier mehr als drei Minuten - weil es besondere Momente sind, die in Erinnerung bleiben. Wir sind gespannt, wie sich dieses Neuland weiterentwickelt… https://journee.live https://christianmioloclair.com
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Jan 6, 2023 • 49min

Folge 96: Andreas Loos von Zeit.de und was ChatGPT mit gutem Journalismus zu tun hat

#digdeep - Neues aus der digitalen Welt Heute im Studio ist der Wissenschaftsjournalist Andreas Loos von Zeit Online. Für seine Recherchen und Artikel zu Daten und Digitalisierung ist er vielfach ausgezeichnet worden, zum Beispiel mit dem Grimme Online Award. Besonders viel Aufmerksamkeit bekam die Initiative "Die 49", bei der 49 Menschen aus Deutschland stellvertretend zu aktuellen Themen in Austausch gebracht wurden. Aber wird seine Arbeit und Expertise überhaupt noch gebraucht, wo doch die KI-basierten Textgeneratoren und Chatbots nun die Meinungshoheit übernommen haben (siehe z.B. #digdeep Folge 95)? Andreas ist da ganz entspannt. Er hat nicht nur Journalistik studiert, sondern auch Mathe und Physik und kennt die Gesetze des Hype-Schweine-Cycles: Auf die naive Begeisterung folgt das Tal der Ernüchterung, in der die Grenzen der neuen Tools erfahrbar werden. Er sieht ChatGPT und Kollegen als Unterstützer mit großem Potential, doch den Kern journalistischer Arbeit übernehmen sie seiner Meinung nach nicht. Auf seiner Autoren-Webseite finden wir zur Frage, womit er seine meiste Zeit verbringt: "Details. Und Daten – denn ohne Daten hat man nur eine Meinung." Wir haben Andreas übrigens schon einmal bei uns zu Gast gehabt: In Folge 46 vom April 2018 haben wir uns gesprochen. Wahnsinn, was sich in dieser kurzen Zeit bereits alles verändert hat. Und schon 2016 wagte Andreas für die Zeit Online ein Experiment: "Wir erschaffen eine künstliche Intelligenz, die das Moderatorenteam unterstützt, mit Maschinenlernen, Deep Learning, neuronalen Netzen, Cloud Computing." Kommt uns irgendwie bekannt vor… wir versprechen: Spätestens 2025 machen wir mit Andreas nochmal eine Standortbestimmung zum digitalen Journalismus.
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Dec 15, 2022 • 29min

Folge 95: ChatGPT ist unser Studiogast - die Büchse der Pandora ist offen

#digdeep - Neues aus der digitalen Welt Das Sprachmodell GPT-3 gibt es nun in einer Version, die für Gespräche optimiert ist. ChatGPT von Open.ai ist für alle in einer Testversion verfügbar und zeigt, wohin die Reise geht. Wir haben ChatGPT in unseren Podcast eingeladen und unterhalten uns mit dem Algorithmus. Wie das geht? Wir haben unsere Fragen schriftlich an ChatGPT gestellt und dann unsere Fragen, aber auch die Antworten des Algorithmus 1:1 nachvertont. Für den Algorithmus haben wir die "Text to Speech" Funktion von Amazon/AWS verwendet. Wer es selber ausprobiert, ist fasziniert, begeistert und erschüttert zugleich. ChatGPT ist keine verbesserte Version eines Chatbots wie "Eliza". Der Algorithmus greift auf das Weltwissen zu, kann komplexe Argumentationslinien aufbauen, "versteht" den Gesprächsverlauf. Aber das ist noch nicht alles: "Was sind die Vorteile und Nachteile von Re-Clocking von digitalen Audiosignalen für den Hifi-Bereich zuhause?" "Schreibe ein Computerprogramm in der Sprache PROCESSING, das ein Audio-Signal einliest, das Audio-Spektrum analysiert und daraus organische grafische Formen als Visualisierung ausgibt." "Schreibe ein Wordpress-Plugin, das alle Fotos archiviert, die älter als ein Jahr sind, und erstelle eine Tabelle mit den URL-Links zu diesen Fotos." "Verhalte dich wie Recruiter, der einen Bewerber für eine Stelle als XYZ sucht. Schreibe keine Erklärungen zu deinen Fragen. Stelle immer nur eine einzelne Frage und warte die Antwort darauf ab." "Schreib das Weihnachtslied O Tannenbaum für einen Algorithmus um." "Wie würde Richard Feynman die Quantenchromodynamik einem fünfjährigen Kind erklären?" "Verhalte dich wie ein Linux-Terminal." Ich finde, wir müssen den Turing-Test neu definieren. Alan Turings Frage war, ob es einem Menschen gelingt, in einem Dialog einen Menschen von einer Maschine zu unterscheiden. Vielleicht ist die relevantere Definition: Macht es mehr Sinn, sich mit einer Maschine statt mit einem Menschen zu unterhalten? Wir scheinen recht nahe an diesem Punkt zu sein. Wir wünschen unseren Zuhörern und Lesern eine ruhige Weihnachtszeit - danke für die Treue und die vielen wertschätzenden Feedbacks zu unserem Podcast! Bleibt gesund!
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Dec 10, 2022 • 36min

Folge 94: Jörn Vogel vom DLR und wie wir mit Robotern zusammenleben werden

#digdeep - Neues aus der digitalen Welt Warum beschäftig sich das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt mit Robotern? Das fragen wir unseren Studiogast Jörn Vogel vom DLR. Er bringt Robotern Dinge bei, die immer näher an die menschlichen Fähigkeiten herankommen. Allerdings immer nur mit Inselbegabungen. Denn die menschlichen Fähigkeiten sind noch weit von dem entfernt, was ein Roboter zu leisten vermag. Ein enges Zusammenspiel von Mechanik, Sensorik und Machine Learning ist nötig, um Roboter zu entwickeln, die mehr können als nur vordefinierte Programme abzufahren. Die Interaktion von Roboter und Mensch wird dabei immer natürlicher, Roboter beginnen, Berührungen zu "fühlen" und gemeinsam mit Menschen zu arbeiten. Mit Hirn-Implantaten wird dabei die nächste Grenze angesteuert - die Verschmelzung von Maschinen und Menschen. Und so werden wir irgendwann Roboter als normalen Bestandteil unseres Lebens erleben. Neben dem Saugroboter von heute vielleicht einer, der die Spülmaschine bedienen kann… schöne Zukunft!
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Oct 29, 2022 • 39min

Folge 93: Prof. Björn Ommer und wie wir finden, was noch nicht existiert

#digdeep - Neues aus der digitalen Welt Prof. Björn Ommer leitet nach Stationen in Berkeley, Zürich und Heidelberg die Computer Vision & Learning Group der LMU München. Mit seinem neuronalen Netzwerk "stable diffusion" kann er aus Texten oder Skizzen Bilder erzeugen - so wie eine Websuche, die das erschafft, wonach wir suchen. Wir sprechen mit Björn über die methodischen Ansätze und Herausforderungen von solch generativen Computermodellen wie GPT-3, DALL-E oder Stable Diffusion, die mit der Erzeugung von Texten und Bildern viele Branchen revolutionieren. Sie könnten in Zukunft ermöglichen, Inhalte individuell und ad hoc zu erzeugen: Wie wäre es mit einem Kinofilm, der sich live an die anpasst, die ihn gerade anschauen? Bereits die heutigen Modelle sind spielerisches und kreatives Werkzeug für alle, stoßen aber noch an viele Grenzen - und "verstehen" nicht wirklich, was sie tun. Und sie werfen Fragen auf, wie mit der kreativen Leistung der Trainingsdaten, aber auch den vom Algorithmus erzeugten Bildern umzugehen ist. Björn gibt uns einen spannenden Einblick in einen Zweig der Digitalisierung, der exponentiell wächst und unseren Alltag verändern wird. https://stablediffusionweb.com/#demo https://ommer-lab.com/people/ommer P.S. Das Beitragsbild wurde natürlich mit "Stable Diffusion" erzeugt. Was war wohl der Text?
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Oct 1, 2022 • 51min

Folge 92: Olaf Rotax und wie Genossenschaften Kooperation fördern können

#digdeep - Neues aus der digitalen Welt Die großen Plattform-Firmen und Ökosysteme dominieren die digitale Wirtschaft: The Winner takes it all. Alle tragen zur Wertschöpfung bei, aber nur wenige gewinnen. Doch wo bleiben die europäischen Player, und wie kann der Mittelstand relevant bleiben? Unser Studiogast Olaf Rotax hat erfolgreich Unternehmen aufgebaut und groß gemacht. Doch nun stellt er sich die Frage: Wie können wir besser zusammenarbeiten, und wie kann gemeinsame Wertschöpfung fairer geteilt werden? Kooperativen und Genossenschaften bieten dafür ein altbewährtes Modell an. Wie lässt es sich in die Welt der digitalen Transformation überführen? Mit der Gründung der "WeCooperative" Genossenschaft möchte Olaf selber vorleben, wie gemeinschaftliche Wertschöpfung fair stattfinden kann. Doch für unternehmerischen Erfolg müssen basisdemokratische Prozesse mit klarer Verantwortung und Entscheidungsstrukturen gekoppelt werden. Wir sprechen mit Olaf über die Erfolgsfaktoren von kooperativen Arbeitsmodellen.
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Sep 21, 2022 • 27min

Folge 91: Live von der Solutions-Konferenz in Hamburg

#digdeep - Neues aus der digitalen Welt Podcast verkehrt - in Folge 91 sind wir die Interview-Gäste. Und zwar von Bettina Hermes und Andreas Milles auf der Solutions Konferenz in Hamburg, in der sich alles um die digitale Transformation dreht. Bettina und Andreas haben ein inspirierendes dreitägiges Programm in der Kulturfabrik Kampnagel auf die Beine gestellt und wir sind stolz, hier mit ihnen auf der Bühne gewesen zu sein. Die beiden wollen von uns wissen, was wir in 90 Folgen #digdeep erlebt und gelernt haben. Und das ist eine ganze Menge, denn wir haben in den letzten fünf Jahren viele spannende Gäste begrüßen dürfen. Der Blick auf die digitale Transformation hat sich in dieser Zeit stark verändert: Technologien sind gereift, alles ist möglich, doch die Herausforderungen stecken weiterhin in Mindset & Umsetzung.
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Aug 6, 2022 • 48min

Folge 90: Wie das Startup Field 33 hilft, bessere Entscheidungen zu treffen

#digdeep - Neues aus der digitalen Welt Unseren Studiogast Sebastian Wohlrapp treibt eine Frage um: Wie können wir Entscheidungen in Unternehmen transparenter und fundierter treffen, als nur mit der üblichen Powerpoint-Beschlussvorlage? Denn Zusammenhänge in Unternehmen sind hochkomplex, kausale Netzwerke und Konsequenzen von Entscheidungen sind für den Einzelnen immer weniger erfassbar. Sebastian war selbst in Führungskraft in großen Firmen und fand: Wir brauchen eine bessere Lösung! Als Co-Founder des Startups Field 33 gemeinsam mit Daniel Fiebig und Marcus Rübsam baut er seitdem eine Plattform, um Strukturen und Informationsflüsse in Unternehmen sichtbar, diskutierbar und entscheidbar zu machen. Dabei entsteht ein "digitaler Zwilling" der Unternehmensstruktur in Form von Graphen - Objekten und Beziehungen zwischen ihnen, die das komplexe Netzwerk von Abhängigkeiten wiedergeben. Der Clou: Sehr viel Wissen über diese Strukturen kann wiederverwendet werden oder liegt bereits vor. Wer z.B. im agilen Framework SAFe arbeitet, der verwendet immer ähnliche Elemente und Abläufe. Und viele Untersuchungen haben auch quantitative Beziehungen "gemessen", die z.B. die Produktivität oder Lieferzeit eines SW-Entwicklungsprozesses abbilden. Ein solcher digitaler Zwilling einer Corporate Architecture spannt einen Raum auf, in dem die beteiligten Manager und Teams ein gemeinsames Verständnis für Abhängigkeiten und Auswirkungen entwickeln können - ganz anders als in Powerpoint. Wir finden: Ein spannender Ansatz, um die Komplexität der heutigen Welt besser zu surfen!
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Jul 15, 2022 • 47min

Folge 89: Kommunikationstrainerin Ariane Willikonsky und wie uns digitale Kommunikation verändert

#digdeep - Neues aus der Digitalen Welt Wir sprechen heute mit Ariane Willikonsky. Natürlich digital. Ihr Business aber war bis vor kurzem rein analog: Als Kommunikationstrainerin bildet sie Menschen aus und unterstützt Unternehmen in ihrer Kommunikationsfähigkeit. Das hieß bislang: persönliche Treffen, gemeinsame Übungsformate, Teamworkshops vor Ort. Auch Ariane musste durch Covid umdenken und ihr Geschäft neu erfinden - was ihr nach kurzer Schockstarre nicht nur ermöglicht hat, die bisherige Arbeit digital und "remote" durchzuführen, sondern auch ganz neue Geschäftsmodelle und Produkte anzubieten. Der digitale Kommunikationskanal hat jedoch auch seine Tücken. Nach großem Engagement zum Beginn der Pandemie hat sich der Alltag eingeschlichen: der Tag schleppt sich von Teams-Meeting zu Teams-Meeting, der kurze Schnack an der Kaffeemaschine fällt digital meistens doch aus, und die Bindung der Mitarbeiter untereinander und zur Firma erodiert. Wir diskutieren mit Ariane: Wie gestaltet man gute Kommunikation und lebendige Beziehungen in der digitalen Arbeitswelt? Und was wird sich, sollte sich dauerhaft verändern? ariane-willikonsky.com
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May 31, 2022 • 48min

Folge 88: Digitale Chancen im Umweltschutz

#digdeep - Neues aus der digitalen Welt Unser Studiogast ist Dr. Marcel Dickow. Er leitet im Umweltbundesamt das Referat für Digitalisierung, Umweltschutz und E-Government. Er hat eine doppelte Challenge angenommen: Zur Transformation der Nachhaltigkeit soll das "UBA" auch die Digitalisierung vorantreiben - für den Umweltschutz, im Dialog mit den Bürgern, aber auch in der Behörde selber. Bereits seit vielen Jahren spielen Daten und ihre Analyse eine große Rolle. Doch Umweltschutz ist eine Querschnittsdisziplin, erfolgreich ist er dann, wenn er auf breiter Front agiert. Als aktuelles Beispiel kann der Trend zum Homeoffice fungieren: Tragen die verringerten Fahrten zum Arbeitsplatz zur Emissionsreduzierung bei, oder werden sie durch sog. Rebound-Effekte wie die massiv gestiegenen Aktivitäten in den Rechenzentren wieder aufgefressen? Die Wirksamkeit von Maßnahmen profitiert also von breit verfügbaren Daten. Doch viele relevante Daten liegen in der Hand von Unternehmen, werden von den Bürgern nur höchst ungern geteilt oder gammeln in den Datensilos der deutschen Behördenlandschaft vor sich hin. Das Teilen von Daten ist eben eine kulturelle Leistung - und hier stehen wir noch sehr am Anfang. Digitale Medien und Plattformen sollen diesen Prozess beschleunigen. Die Webseite umwelt.info wird die zukünftige Absprungbasis für öffentliche Umweltdaten sein, und Apps wie z.B. zur Luftqualität bringen Transparenz in den Pulsschlag unserer Umwelt.

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