Stalingrad Podcast

Primero Verlag
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Apr 18, 2025 • 20min

Folge 260: Die Arbeit der Trümmerfrauen - neue Städte aus Schutt und Asche

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Mai 1945 lagen zahlreiche deutsche Städte in Trümmern, und Schätzungen zufolge war bis zu 50% der urbanen Bausubstanz zerstört. In dieser schwierigen Zeit traten die sogenannten "Trümmerfrauen" hervor – Frauen, die in entscheidender Weise am Wiederaufbau der Städte mitwirkten.  Da viele Männer als Soldaten im Einsatz waren oder gefallen waren, übernahmen die Frauen weitgehend die Verantwortung für die Wiederherstellung des zerstörten Landes. Die Trümmerfrauen symbolisierten somit nicht nur den Wiederbeginn, sondern auch die Widerstandskraft der Gesellschaft in einer Phase des tiefgreifenden Wandels. Ihr Engagement war nicht nur physisch äußerst herausfordernd, sondern besaß auch eine immense psychologische Bedeutung. Sie vermittelten Hoffnung, Normalität und Zuversicht in einer Welt, die von Zerstörung und Verzweiflung gezeichnet war.
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Apr 11, 2025 • 26min

Folge 259: Widerstandskämpfer in Jugoslawien – Ein Kampf um Freiheit und Unabhängigkeit

Der jugoslawische Widerstand im Zweiten Weltkrieg zählt zu den eindrucksvollsten Kapiteln des antifaschistischen Kampfes. Trotz der grausamen Besatzung durch Nazideutschland und Italien formierten sich mutige Guerillagruppen, allen voran die Volksbefreiungsarmee, die mit Entschlossenheit und strategischem Geschick dem übermächtigen Feind entgegentraten. Ihr Einsatz vereinte Menschen unterschiedlichster Herkunft und schenkte dem jugoslawischen Volk neue Hoffnung auf Freiheit und Selbstbestimmung – getragen von außergewöhnlichem Mut, Solidarität und Opferbereitschaft.
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Apr 4, 2025 • 36min

Folge 258: Willige Lakaien des Völkermords – Das Polizeibataillon 101 und der Holocaust

Die Rolle der Polizeibataillone im Zweiten Weltkrieg stellt ein finsteres und lange Zeit marginalisiertes Kapitel der deutschen Geschichte dar. Ursprünglich mit Aufgaben der inneren Sicherheit und der Aufrechterhaltung öffentlicher Ordnung betraut, verwandelten sich diese Einheiten im nationalsozialistischen Herrschaftsgefüge zu willfährigen Werkzeugen eines gnadenlosen Unterdrückungs- und Vernichtungsapparats. Insbesondere während der deutschen Besatzung Osteuropas rückten sie in den Mittelpunkt der nationalsozialistischen Gewaltpolitik: Sie wurden zu zentralen Akteuren bei Massendeportationen, Vertreibungen und systematischen Morden an der Zivilbevölkerung – mit besonderer Brutalität gegenüber der jüdischen Bevölkerung. Ihre Funktion reichte dabei von der militärischen Sicherung eroberter Gebiete bis hin zur aktiven Mitwirkung am Holocaust, etwa durch Massenerschießungen oder die Unterstützung der Mordmaschinerie in den Vernichtungslagern. Der US-amerikanische Politikwissenschaftler Daniel J. Goldhagen widmete sich in seinem viel beachteten Werk Hitlers willige Vollstrecker: Ganz gewöhnliche Deutsche und der Holocaust (1996) ausführlich der Geschichte dieser Bataillone. Er stellt darin die provokante Frage, wie sich scheinbar gewöhnliche Männer in kürzester Zeit in skrupellose Täter eines industriell organisierten Völkermords verwandeln konnten – und warum sie dies aus eigenem Antrieb taten. Anhand des besonders berüchtigten Hamburger Polizeibataillons 101 wollen wir im Folgenden die Entwicklung, Struktur und Verstrickung der Ordnungspolizei während des Zweiten Weltkriegs eingehender untersuchen.
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Mar 28, 2025 • 34min

Folge 257: Putschisten und Partisanen - das geteilte Italien unter deutscher Besatzung

Als Italien im September 1943 aus dem Bündnis mit Nazi-Deutschland ausscherte und einen Waffenstillstand mit den Alliierten schloss, begann für das Land eine der dunkelsten Phasen seiner Geschichte. Deutsche Truppen marschierten ein, errichteten eine brutale Besatzungsherrschaft und setzten das faschistische Regime unter Mussolini in der sogenannten „Republik von Salò“ wieder ein. Während SS und Wehrmacht mit eiserner Härte gegen Partisanen, Juden und Zivilisten vorgingen, formierte sich im ganzen Land erbitterter Widerstand. Italien wurde zum Schlachtfeld zwischen Besatzern, Kollaborateuren und Widerstandskämpfern – eine Zeit voller Angst, Verrat, aber auch unerschütterlichen Mutes.
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Mar 21, 2025 • 24min

Folge 256: Die Gründung der Vereinten Nationen - zwischen Ideal und Realität

Die Gründung der Vereinten Nationen (UN) war eine direkte Reaktion auf die Schrecken des Zweiten Weltkriegs. Die Aggression der Achsenmächte und Gräueltaten wie der Holocaust zeigten, dass eine neue internationale Ordnung nötig war, um künftige Konflikte zu verhindern. Schon während des Krieges entwickelten die Alliierten – darunter die USA, die Sowjetunion und Großbritannien – Pläne für eine Weltorganisation, da der Völkerbund gescheitert war. Meilensteine auf diesem Weg waren die Atlantik-Charta von 1941 und die „Erklärung der Vereinten Nationen“ von 1942, in der sich 26 Staaten zur Gründung einer Friedensorganisation verpflichteten. Auf den Konferenzen von Dumbarton Oaks (1944) und Jalta (1945) wurden die Grundlagen gelegt. Schließlich verabschiedeten Vertreter von 50 Staaten zwischen April und Juni 1945 in San Francisco die UN-Charta. Mit der Kapitulation Japans trat sie am 24. Oktober 1945 in Kraft – der offizielle Geburtstag der Vereinten Nationen.
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Mar 14, 2025 • 25min

Folge 255: Die Kollaboration mit dem deutschen Feind – ein dunkles Kapitel der Besatzungsgeschichte

Während des Zweiten Weltkriegs kollaborierten zahlreiche von Deutschland besetzte Länder mit den Nazis. Oft entstanden Regierungen, die unter direkter oder indirekter Kontrolle des NS-Regimes standen. Ein bekanntes Beispiel ist das Vichy-Regime in Frankreich, das ab 1940 eng mit den Nazis kooperierte, insbesondere bei der Judenverfolgung und deren Deportation.   Kollaboration zeigte sich auch in militärischer Unterstützung: Die Vichy-Regierung stellte Truppen, während Freiwillige aus Ländern wie Frankreich, Kroatien oder der Ukraine in der Waffen-SS dienten. Wirtschaftlich profitierten viele Unternehmen von der Besatzung, indem sie Arbeitskräfte und Ressourcen für die Kriegsproduktion bereitstellten – etwa französische Fabriken, die für Deutschland rüsteten.   Besonders grausam war die Mithilfe bei der Verfolgung von Juden. In Belgien, den Niederlanden und Frankreich identifizierten Kollaborateure jüdische Bürger und organisierten ihre Deportation. Auch lokale Polizeikräfte beteiligten sich an diesen Verbrechen.   Zudem verbreiteten Kollaborateure NS-Propaganda, stärkten antisemitische und antikommunistische Strömungen und halfen, Widerstand zu unterdrücken. Die Motive reichten von ideologischer Überzeugung bis zu Opportunismus oder Angst vor Repressalien.   Nach Kriegsende wurden viele Kollaborateure strafrechtlich verfolgt, jedoch variierten die Urteile und ihre Konsequenzen je nach Land erheblich.
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Mar 7, 2025 • 24min

Folge 254: Die Nürnberger Gesetze – das legislative Fundament der Nazi-Rassenideologie

Vor 90 Jahren wurden die berüchtigten „Nürnberger Gesetze“ erlassen – ein entscheidendes Instrument der nationalsozialistischen Rassenideologie und eine fatale Wegmarke auf dem Weg zum Holocaust. Diese am 15. September 1935 auf dem Reichsparteitag der NSDAP in Nürnberg verkündeten Gesetze schufen erstmals eine rechtlich bindende Definition dessen, wer als „Jude“ galt, und besiegelten damit deren systematische Ausgrenzung aus der deutschen Gesellschaft.   Sie beschränkten die Rechte der jüdischen Bevölkerung drastisch, untersagten Ehen und intime Beziehungen zwischen Juden und „Ariern“ und entzogen ihnen weitgehend die Möglichkeit, am öffentlichen Leben teilzuhaben. Doch diese Gesetze waren weit mehr als nur Ausdruck der NS-Ideologie: Sie dienten als juristische Grundlage für die fortschreitende Entrechtung, Verfolgung und letztlich die industrielle Vernichtung jüdischer Menschen. Mit den Nürnberger Gesetzen wurde der staatlich legitimierte Antisemitismus in Gesetzesform gegossen – ein entscheidender Schritt hin zur Radikalisierung der nationalsozialistischen Verfolgungspolitik, die in den brutalen und tragischen Massenmorden der Shoah gipfelte.
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Mar 1, 2025 • 31min

Folge 253: Faszination Mythos - Christoph Fromm über Wagners Nibelungen, die NS-Ideologie und seinen neuen Roman „Thor und der Gott des Wassers“

Liebe Zuhörer*innen, hier nochmal die aktualisierte Folge - in der vorigen Fassung waren einige Tonspuren auf stumm geschaltet, worauf uns netterweise ein aufmerksamer Hörer hingewiesen hat. Wir entschuldigen uns für den Fehler und wünschen viel Spaß bei der Folge!  Inhaltliche Zusammenfassung: Die Nibelungensage gilt nicht umsonst als deutsches Kulturgut, stellt sie doch eines der wichtigsten Beispiele der mittelalterlichen Heldenepik dar. Doch sie wurde über die Jahrhunderte hinweg auch vielfach bearbeitet und zu ideologischen Zwecken verzerrt – unser Bild des Mythos heutzutage ist besonders geprägt durch die Opern Richard Wagners und die Instrumentalisierung des Stoffes durch den Nationalsozialismus. In dieser Folge begeben wir uns auf die Spuren der Nibelungen, von ihren Anfängen bis hin zu ihrer Instrumentalisierung als identitätsstiftende Gründungslegende eines vermeintlich kulturell erhabenen Deutschtums. Wir wollen uns anschauen, wie der Mythos aus der Völkerwanderungszeit sich in den falschen Händen zu einem Instrument von Ausgrenzung und Unterdrückung entwickeln konnte. Dabei werden wir kritisch hinterfragen, was wir aus der Geschichte lernen können und wie sich die Nibelungensage vielleicht doch mit Blick auf das Weltbild und Nationalverständnis der Gegenwart kritisch adaptieren lässt.
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Feb 21, 2025 • 41min

Folge 252: Vom Kessel Stalingrads in die kalte Hölle des Urals – ein Überlebender berichtet von der russischen Kriegsgefangenschaft

Michael Johann Kramer, ein gebürtiger Kirchberger aus Schwaben, durchlebte das Inferno der russischen Kriegsgefangenschaft und überstand, was nur wenigen vergönnt war. Als Stabsfunker der 6. Armee nahm er am Russlandfeldzug teil und geriet nach der verheerenden Niederlage von Stalingrad in sowjetische Gefangenschaft. Von den 91.000 deutschen Soldaten, die in die Lager deportiert wurden, kehrten am Ende nur 6.000 zurück – Kramer war einer von ihnen. Sein 2003 veröffentlichtes Werk Der lange Weg von der Wolga bis zur Donau: Ein Überlebender der 6. Armee berichtet zählt zu den eindringlichsten Zeitzeugenberichten über die letzten Tage der Wehrmacht vor der Kapitulation am 2. Februar 1943. In schonungsloser Offenheit schildert Kramer die unvorstellbaren Entbehrungen und das allgegenwärtige Sterben in der Gefangenschaft, aber auch seinen waghalsigen Fluchtversuch – ein bewegendes Zeugnis menschlicher Leidensfähigkeit und Überlebenskraft.
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Feb 14, 2025 • 22min

Folge 251: Kamikazeflieger - heiliger Gehorsam bis in den Tod

In den letzten Kriegsjahren setzte Japan verstärkt auf sogenannte Kamikaze-Angriffe – gezielte Selbstopferungsmissionen von Piloten, die feindliche Schiffe rammen sollten. Diese Strategie war Ausdruck militärischer Verzweiflung, aber auch das Ergebnis eines besonderen Ehrenkodexes und staatlicher Propaganda. Was bewegte die jungen Männer, sich oftmals freiwillig zu melden? Welche Rolle spielten Zwang und Gruppendruck? Und welchen Einfluss hatten die Kamikaze-Einsätze wirklich auf den Kriegsverlauf? Diese Folge beleuchtet die historischen Hintergründe, die Motive der Beteiligten und die Nachwirkungen der umstrittenen militärischen Taktik.

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