buch|essenz cover image

buch|essenz

Latest episodes

undefined
Dec 23, 2024 • 16min

Ben Ansell (2024): Warum Politik so oft versagt

Und warum das besser wird, wenn wir unseren Egoismus überwinden. Wie können demokratische Entscheidungsprozesse gelingen? Der Blick auf fünf Konfliktfelder - die Demokratiefalle, die Gleichheits-, Solidaritäts-, Sicherheits- und die Wohlstandsfalle - zeigt: Durch die kluge Gestaltung demokratischer Institutionen können wir strukturelle Probleme überwinden. Der Egoismus und die individuellen Interessen von Menschen müssen mit ihnen derart adressiert und verbunden werden, dass das langfristige Gemeinwohl keinen Schaden nimmt.
undefined
Dec 23, 2024 • 18min

Wolfgang Merkel (2023): Im Zwielicht

Zerbrechlichkeit und Resilienz der Demokratie im 21. Jahrhundert. Stehen wir vor einer "Demokratiedämmerung"? Wie steht es um die Resilienz und Krisenbewältigungskompetenz von Demokratien? Die Demokratie sollte sich auf ihre Lösungskompetenz und die Fähigkeit besinnen, auf Herausforderungen nachhaltig zu reagieren. Die Rolle der Partizipation ist dabei der entscheidende Unterschied zwischen autokratischen und demokratischen Systemen. Um den Herausforderungen von Illiberalisierung und Entdemokratisierung adäquat zu begegnen, müssen allerdings Anpassungen vorgenommen werden. Eine kluge Politik der fairen Inklusion kann dazu beitragen, die Polarisierung zu entschärfen und Resilienz zu stärken.
undefined
Dec 17, 2024 • 10min

Miriam Meckel und Léa Steinacker (2024): Alles überall auf einmal

Anmerkungen zur Hyperkomplexität der Gegenwart. Spätestens seit der Veröffentlichung von ChatGPT im Jahre 2022 sind KI-Systeme Teil unseres Alltags geworden. Die Technologie hat ein großes Erneuerungspotenzial, kann aber auch bestehende Probleme verstärken. Aufgrund der möglichen Veränderungen, die unser kulturelles Selbstverständnis, die wirtschaftliche Produktivität und die soziale Gerechtigkeit betreffen, braucht es ein Mindestmaß an weltweit gültigen Regeln für die Forschung und Arbeit mit KI-Systemen.
undefined
Nov 25, 2024 • 17min

Marcel Lewandowsky (2024): Was Populisten wollen

Wie sie die Gesellschaft herausfordern – und wie man ihnen begegnen sollte. Erfahrungen von sozialer Ausgrenzung sowie von Abstieg und Statusverlust haben einen großen Einfluss darauf, wie zufrieden Menschen mit der Demokratie sind und wie groß ihr Vertrauen in Politiker und Institutionen ist. Ziel der Politik muss es also sein, in Krisenzeiten ein individuelles und kollektives Gefühl von Sicherheit zu transportieren. Populisten inszenieren sich als Stimme des Volkes. Trotz ideologischer Unterschiede eint alle populistischen Parteien, Bewegungen und Anführer der Gedanke, dass es so etwas wie das „wahre“ Volk gibt. Rufe wie „Wir sind das Volk“ lassen sich für dieses Denken instrumentalisieren. Zum einen geht es dabei um das Einfordern von Souveränität, also um das, was das Volk will, und zum anderen um Identität, also das, was das Volk ist. Beides, der Wille und die Identität des Volkes, sind im Denken der Populisten miteinander verbunden. Alle Populisten versprechen, die Souveränität des Volkes (wieder-)herzustellen. Zwar bestehen teils deutliche Unterschiede darin, wie sie dieses Ziel erreichen wollen. Alle Populisten eint jedoch eine geringe Achtung für die Institutionen der liberalen Demokratie.
undefined
Nov 11, 2024 • 10min

Bernie Sanders mit John Nichols (2023): Es ist okay, wütend auf den Kapitalismus zu sein

Der ungezügelte Kapitalismus treibt die globale Ungleichheit unaufhaltsam voran. Er untergräbt unsere Demokratie und zerstört unseren Planeten. Es bleibt nur ein Ausweg: Wir müssen dem unmoralischen Prinzip der hemmungslosen Gier endlich ein Ende setzen und die Würde des Menschen ins Zentrum aller gesellschaftlichen Überlegungen rücken. Es gilt anzuerkennen, dass zu den Menschenrechten auch wirtschaftliche Rechte zählen, und eine Gesellschaft zu schaffen, die einen angemessenen Lebensstandard für alle bietet. Das Buch ist eine Abrechnung mit den Superreichen und ein Wegweiser für die nächste Generation – eine Anleitung, welche Schritte es jetzt braucht, damit alle Menschen in Würde leben können. Das Buch ist schließlich auch eine Ermutigung, immer wieder über die Bedeutsamkeit einer engagierten politischen Erzählung vor allem in Zeiten vielschichtiger Krisen nachzudenken. Sanders selbst lehnt sich dabei an Nelson Mandela an: „Es erscheint immer unmöglich, bis es jemand tut.“
undefined
12 snips
Oct 28, 2024 • 17min

Steven Levitsky & Daniel Ziblatt (2024): Die Tyrannei der Minderheit

Die Experten beleuchten die drohenden Gefahren für die amerikanische Demokratie. Sie diskutieren, wie die Tyrannei der Minderheit die Politik beeinflusst und welche historischen Ursachen dies hat. Darüber hinaus werden Reformansätze vorgestellt, um die Bürgerbeteiligung zu verbessern. Besonders spannend ist die Analyse der autoritären Tendenzen seit 2016 und deren Auswirkungen auf eine mögliche multiethnische Demokratie. Gibt es noch Hoffnung für die US-Demokratie?
undefined
Oct 15, 2024 • 16min

Steffen Mau (2024): Ungleich vereint

Warum der Osten anders bleibt. Geprägt durch die Erfahrungen in der DDR und die Weichenstellungen in den Wendejahren wird der Osten anders bleiben – ökonomisch und politisch, aber auch mit Blick auf Mentalität und Identität. In Ostdeutschland waren lange eher apolitische, abwartende, teils apathische Haltungen vorherrschend. Unter Bedingungen gesellschaftlichen Stresses kam es jedoch zu einem Politisierungsschub. Menschen mit schwachen Loyalitäten für die etablierten Parteien und das politische System insgesamt wanderten in ein rechtsextremes Gesinnungslager ab. Zukünftig muss es darum gehen, die Gesellschaft enger mit der Politik zu verbinden und Entscheidungs- und Partizipationsmöglichkeiten jenseits der klassischen Parteien zu vergrößern.
undefined
Sep 30, 2024 • 18min

Christina Morina (2023): Tausend Aufbrüche

Die Deutschen und ihre Demokratie seit den 1980er Jahren Aus bislang unerforschten Selbstzeugnissen wie Bürgerbriefen, Petitionen und Flugblättern rekonstruiert die Autorin die Demokratievorstellungen und das Selbstverständnis normaler Bürger_innen in Ost und West seit den 1980er Jahren. Die jüngste deutsche Demokratiegeschichte wird üblicherweise als rein westdeutsche, von 1949 über die Vereinigung bis in die Gegenwart reichende Teilgeschichte erzählt. Die ostdeutsche Gesellschaft wurde 1989 Teil dieser Geschichte, musste die Demokratie aber erst erlernen. Doch diese Lesart wird der Demokratieanspruchsgeschichte der DDR nicht gerecht. Morinas Untersuchung – die mit dem Deutschen Sachbuchpreis 2024 ausgezeichnet wurde – offenbart die Grenzen der westdeutschen Liberalisierung ebenso wie die Vielfalt der ostdeutschen Demokratieaneignungsversuche und liefert so wichtige Einsichten zum Verständnis der gegenwärtigen Lage unserer Demokratie.
undefined
6 snips
Sep 16, 2024 • 14min

Daron Acemoglu, Simon Johnson (2023): Macht und Fortschritt

Unser 1000-jähriges Ringen um Technologie und Wohlstand. Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen des letzten Jahrtausends sind das Ergebnis der Auseinandersetzung über die Ausrichtung und Nutzung von Technologie. Da der Fokus des Buchs auf Technologie liegt, bezieht sich der Großteil der Untersuchung auf jene Weltregionen, in denen die wichtigsten und folgenreichsten technologischen Veränderungen stattfanden. Unter dem Fokus der Kontrolle über die jeweiligen Technologien, wird der Bogen von der Entwicklung der Landwirtschaft in Westeuropa und China über die industrielle Revolution in Großbritannien und den Vereinigten Staaten bis zum Siegeszug der digitalen Technologien in den Vereinigten Staaten und China geschlagen. In den Schlusskapiteln werden die sozialpolitischen Implikationen der jüngsten Entwicklungen in der künstlichen Intelligenz und die damit verbundenen Gefahren für die Demokratie diskutiert. Am Ende skizzieren die Autoren den Rahmen für eine zukünftige wirtschaftlich, sozial und demokratische Neuausrichtung der Technologieentwicklung.
undefined
Sep 2, 2024 • 15min

Axel Honneth (2023): Der arbeitende Souverän

Eine normative Theorie der Arbeit Wenn der Souverän, also die Bürger_innen, im Kapitalismus so sehr mit Arbeit beschäftigt sind, gehen Zeit und Räume für demokratische politische Prozesse verloren. Dies ist nicht kein bloß quantitatives, sondern auch und primär ein qualitatives Problem. Die gegenwärtigen Arbeitsverhältnisse beanspruchen die Menschen nicht nur übermäßig, vor allem sind sie alles andere als demokratisch organisiert. Dies ist einer der Hauptgründe, warum Menschen die Demokratie und die eigene Diskussions- und Gestaltungsmacht immer weniger erfahren. Nur mit einer Demokratisierung von Wirtschaft und Arbeit kann eine echte Demokratie entstehen.

Get the Snipd
podcast app

Unlock the knowledge in podcasts with the podcast player of the future.
App store bannerPlay store banner

AI-powered
podcast player

Listen to all your favourite podcasts with AI-powered features

Discover
highlights

Listen to the best highlights from the podcasts you love and dive into the full episode

Save any
moment

Hear something you like? Tap your headphones to save it with AI-generated key takeaways

Share
& Export

Send highlights to Twitter, WhatsApp or export them to Notion, Readwise & more

AI-powered
podcast player

Listen to all your favourite podcasts with AI-powered features

Discover
highlights

Listen to the best highlights from the podcasts you love and dive into the full episode