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So techt Deutschland - der ntv Tech-Podcast

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Jul 2, 2025 • 30min

Diese deutsche Firma schickt Fotoboxen um die Welt - Philipp Schreiber (Kruu)

Die Voraussetzungen für den Absatz von Fotoboxen sind vor allem in Europa bestens. "Eine Hochzeit in den USA geht maximal bis Mitternacht. In Europa wird die Fotobox dann erst richtig genutzt und das geht dann bis drei Uhr morgens", sagt Philipp Schreiber, CEO von Kruu. Das Unternehmen aus Baden-Württemberg ist Marktführer beim Fotobox-Verleih, schickt inzwischen 5000 von ihnen in die Welt. Mit Erfolg auch jenseits des Atlantiks, obwohl Hochzeitsfeiern dort früher enden.Dass die Auftragsbücher des Unternehmens gut gefüllt sind, ist kein Wunder, schließlich boomt der weltweite Markt für Fotoboxen. 2024 lag das Volumen bei 818 Millionen US-Dollar. Bis 2034 erwarten Experten von Global Market Insights weiteres Wachstum, auf mehr als 1,4 Milliarden US-Dollar.Kruu setzt dabei auf Versand-Fotoboxen zum selber Aufbauen. "In fünf Minuten kann es schon losgehen", sagt Schreiber. Besonders beliebt sei dabei der integrierte Drucker. "Wir haben alle tausende Bilder auf dem Handy - aber mal ehrlich, wie oft schaut man sich die denn eigentlich an"?Die Mietpreise für die Fotoboxen starten bei 250 Euro - ein "kleiner Luxus", den sich viele leisten. In der Hochsaison sind bis zu 3000 Geräte gleichzeitig im Einsatz, unterstützt von über 100 Mitarbeitenden. "Wir optimieren Prozesse bis zur letzten Sekunde", sagt Schreiber. "Wenn man 70.000 Boxen im Jahr verschickt, wird jede Minute zur Kostenfrage."Dabei bleibe die Fotobox das Kernprodukt, macht der Firmenchef deutlich. Und auch am Firmensitz in Deutschland will Schreiber nicht rütteln. Die deutsche Bürokratie sei immer noch besser als etliche verschiedene Sales-Tax-Regelungen in den USA. "Das ist ein bürokratisches Monster", findet Schreiber.Sie haben Fragen für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie eine E-Mail an sotechtdeutschland@ntv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Wir verarbeiten im Zusammenhang mit dem Angebot unserer Podcasts Daten. Wenn Sie der automatischen Übermittlung der Daten widersprechen wollen, klicken Sie hier: https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlAlle Rabattcodes und Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier: https://linktr.ee/sotechtdeutschlandUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
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Jun 25, 2025 • 30min

Die stille Revolution aus Ostwestfalen-Lippe - Dominik Gross (Founders Foundation)

Dominik Gross ist kein typischer Gründer und doch hat er Pionierarbeit geleistet - mit Wurzeln in einer Region, die lange niemand auf dem Gründungsradar hatte: Ostwestfalen-Lippe. "Wir haben in der ganzen Region vier Startups gezählt", erinnert sich Gross. Das war 2016. Damals gründete er mit der Bertelsmann-Stiftung die Founders Foundation in Bielefeld. Heute ist daraus ein Ökosystem mit Investorennetzwerk, Matching-Programmen und der jährlichen Startup-Konferenz "Hinterland of Things" entstanden: Die Region bündelt die Kraft des deutschen Mittelstands. "Im Herzen bin ich Architekt. Ich baue gern Dinge auf und sehe, wie sie Wirklichkeit werden", sagt Gross. Sein Ansatz: eine praxisnahe Startup-Schule für technologieorientierte Gründerinnen und Gründer. Kein Inkubator, kein Fonds, sondern ein gemeinnütziges Ausbildungsmodell. Von Anfang an mit dabei: Mittelständler wie Miele, Oetker oder Dr. Wolff. Heute bilden sie die "Hinterland Allianz", ein Netzwerk aus 13 Familienunternehmen, das die Konferenz und das Gründerumfeld aktiv mitprägt. Doch der Start war zäh. "Das erste Event war draußen, im Januar - Spanferkel, heißer Sliwowitz, 30 Leute. So fing es an", erzählt Gross.Heute rückt Ostwestfalen-Lippe wieder in den Fokus, auch wegen der Veränderungen am Arbeitsmarkt. "Viele, die sich in Berlin die Hörner abgestoßen haben, kommen zurück, wenn sie Familie gründen", sagt Gross. "Sie erwarten modernes Arbeiten. Das müssen wir bieten." Tatsächlich hat sich viel getan: Co-Working-Spaces, offene Büros, neue Führungskulturen - verstärkt durch Corona. Laut OWL Startup Monitor 2024 sind Hochschulen wie Bielefeld oder Paderborn an 76 Prozent aller Gründungen beteiligt. Schwachstelle bleibt die Finanzierung: 81 Prozent der Startups in der Region stemmen sich aus eigenen Mitteln - weit mehr als im Bundesschnitt.Auch die Politik steht in der Pflicht. "Wenn wir nächstes Jahr hier sitzen, möchte ich am Vortag mit einer App gründen - und am Abend der 'Hinterland'-Konferenz ist alles erledigt", sagt Gross. Sein Appell: Deutschland muss seine dezentralen Potenziale nutzen. Ein deutsches Silicon Valley wird es nicht geben, aber Städte wie Aachen, Karlsruhe, Dresden, Dortmund und Bielefeld haben Potenzial: "Wir müssen in den Flächenregionen aufwachen."Das Modell könne nur skalieren, wenn auch Universitäten unternehmerischer denken und das Risikokapital nicht in Bürokratie, sondern in Innovation fließt. Themen gibt es genug: "KI ist Grundvoraussetzung. Der Chipmarkt wächst. Raumfahrt, Defence-Tech, Dual-Use-Innovationen entstehen", sagt Gross. Viele Mittelständler sind längst Teil dieser Entwicklung.Was sich sonst noch in OWL bewegt und warum Dominik Gross für mehr Wettbewerb zwischen Kommunen bei der Digitalisierung plädiert, erzählt er in der neuen Folge von "So techt Deutschland".Sie haben Fragen für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie eine E-Mail an sotechtdeutschland@ntv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Wir verarbeiten im Zusammenhang mit dem Angebot unserer Podcasts Daten. Wenn Sie der automatischen Übermittlung der Daten widersprechen wollen, klicken Sie hier: https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlAlle Rabattcodes und Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier: https://linktr.ee/sotechtdeutschlandUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
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Jun 18, 2025 • 33min

"Wir wollen nicht in einem Terminator-Szenario enden" - Stefan Röbel (Arx Robotics)

Stefan Röbel verfolgt ein klares Ziel: Europa muss verteidigungsfähig werden, sagt der ehemalige Bundeswehroffizier und Mitgründer von Arx Robotics. Das Unternehmen aus dem bayerischen Oberding stellt unbemannte Fahrzeuge her, die zum Beispiel bei der Versorgung, Aufklärung und Evakuierung Verwundeter helfen. "Wenn unsere Technologie gut arbeitet, kommt ein Vater oder eine Mutter gegebenenfalls nach Hause".Röbel beschreibt Arx als "fahrendes Schweizer Taschenmesser": Die Fahrzeuge können je nach Mission mit Funk, Radar oder Transportmodul bestückt werden - vor Ort, mit europäischer Lieferkette: "Wer für Europa antritt, aber auf China setzt, macht sich abhängig."Röbel und sein Team verbinden militärische Taktik mit Startup-Tempo. Er fordert einen radikalen Wandel im Denken. "Wir haben ein Fenster von fünf Jahren. Wenn wir es jetzt nicht schaffen, Europa so aufzustellen, dass es kein lohnendes Ziel ist, wird es für unsere Kinder nicht so schön in den nächsten Jahren."Die Idee von Arx Robotics entstand unkonventionell: mit Boombox, Metallstift und Nebelmaschine aus dem Partykeller hat Röbel einen improvisierten Prototyp gebaut. Simulierte Schüsse und Rauch inklusive. Damit gewann das Team den Innovationspreis des Generalinspekteurs der Bundeswehr. Später wurde aus dem Guerilla-Projekt ein skalierbares, modulares System.Röbel denkt jedoch über Technik hinaus. Die größte Bedrohung sei systemischer Natur: "Der Krieg ändert sich alle zwei Monate", erklärt der frühere Bundeswehroffizier. "Unsere bürokratischen Prozesse sind aber seit 40 Jahren unverändert".Seine Forderung: Raus aus der analogen Welt, hin zu vernetzten, autonomen Systemen. Flexibel, missionsorientiert, anpassbar. "'Safety First' ist überholt. Wir brauchen 'Mission First'."Arx Robotics ist Teil eines boomenden Sektors: 2024 flossen 1,3 Milliarden Dollar in deutsche Defense- und Deep-Tech-Startups. Firmen wie Helsing und Quantum Systems zeigen, dass Hightech aus Deutschland längst militärisch eingesetzt wird. Auch Tech-Prominenz wie Spotify-Gründer Daniel Ek investiert: Erst kürzlich führte er eine Finanzierungsrunde von 600-Millionen-Euro für Helsing an.Trotz Automatisierung bleibt der Mensch für Arx-Gründer Röbel im Zentrum. "Wir wollen kein Terminator-Szenario. Der Mensch bleibt Entscheider, Taktiker, Verantwortlicher." Ziel sei es, menschliche Fähigkeiten zu stärken - nicht zu ersetzen.Defense-Tech ist längst kein Randthema mehr. Laut Bundesagentur für Arbeit stieg die Zahl der Beschäftigten in der Rüstungsproduktion seit 2015 um fast 50 Prozent - ein Zeichen für den industriellen Aufbruch.Warum Ex-Offiziere heute gefragte Manager sind, erzählt Röbel in der neuen Folge von "So techt Deutschland". Sie haben Fragen für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie eine E-Mail an sotechtdeutschland@ntv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Wir verarbeiten im Zusammenhang mit dem Angebot unserer Podcasts Daten. Wenn Sie der automatischen Übermittlung der Daten widersprechen wollen, klicken Sie hier: https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlAlle Rabattcodes und Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier: https://linktr.ee/sotechtdeutschlandUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
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Jun 11, 2025 • 34min

Wie Fraunhofer unsere technologische Zukunft mitbaut - Holger Hanselka (Fraunhofer-Gesellschaft)

Den Begriff Fraunhofer haben die meisten Menschen schon gehört. Doch nur die wenigsten wissen, dass sowohl die MP3, die weiße LED als auch der Airbag auf Erfindungen der Fraunhofer-Gesellschaft basieren. "Jedes Smartphone auf der Welt hat Fraunhofer-Patente", sagt Holger Hanselka im ntv-Podcast "So techt Deutschland". Der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft will dafür sorgen, dass viele weitere Innovationen folgen, die auch in der Industrie Anwendung finden.Deutschland ist in vielen Bereichen führend in der Forschung. Es hapert jedoch daran, die Ergebnisse in tragfähige Geschäftsmodelle zu überführen. Zahlreiche Experten kritisieren diesen Missstand.Hanselka sieht die Lage nicht ganz so negativ. Niemand frage sich, wie es sein könne, "dass ein Land, das nicht einmal zwei Prozent der Weltbevölkerung ausmacht, zu den drei größten Exportnationen gehört". Er fordert mehr Selbstbewusstsein - ohne die Schwächen auszublenden: "Wir exportieren, weil andere unsere tollen technologischen Produkte haben wollen." Dennoch müsse man genau analysieren, in welchen Bereichen die Zukunft liegt. Produkte für Endverbraucher seien in Deutschland lange vernachlässigt worden - Smartphones und Co. kommen heute vorrangig aus China.Fest steht: Das Fundament für die Verkaufsschlager von morgen, liegt oft in der Forschung - und damit verbunden in den Patenten. Im Jahr 2024 lag Deutschland im internationalen Vergleich auf Platz zwei, direkt hinter den USA. Der Patentindex des Europäischen Patentamts meldet für 2024 gut 25.000 Patentanmeldungen aus Deutschland. Führend bleiben die USA mit knapp 48.000 Patentanmeldungen in Europa. Weltweit wurden knapp 199.300 Patente gezählt - etwa so viele wie im Vorjahr.Damit all diese Patente auch den Unternehmen zugutekommen, ist eine enge Vernetzung unabdingbar. "Wir sind mit nahezu allen Mittelständlern in Deutschland im Geschäft - nicht immer alle gleichzeitig, aber wir machen 10.000 Projekte pro Jahr", sagt Hanselka. Luft nach oben gibt es trotzdem. Und das gilt für Deutschland insgesamt. Wie die Zusammenarbeit mit Start-ups noch besser gelingen kann - und wie Deutschland digital unabhängiger werden könnte, darüber spricht Holger Hanselka in der neuen Folge von "So techt Deutschland".Sie haben Fragen für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie eine E-Mail an sotechtdeutschland@ntv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Wir verarbeiten im Zusammenhang mit dem Angebot unserer Podcasts Daten. Wenn Sie der automatischen Übermittlung der Daten widersprechen wollen, klicken Sie hier: https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlAlle Rabattcodes und Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier: https://linktr.ee/sotechtdeutschlandUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
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Jun 4, 2025 • 28min

So werden Strumpfhosen zum digitalen Erfolgsmodell - Larissa Schmid (Saint Sass)

Larissa Schmid und ihre Co-Gründerin Vivien Wysocki haben mehr als ein Modeunternehmen aufgebaut: Die beiden haben ein technologisch optimiertes Vertriebsmodell erschaffen, um ihr Strumpfhosen-Label Saint Sass bekannt zu machen. Von Instagram-Werbung zur Versandlogistik, vom A/B-Test auf Meta-Plattformen zur Flock-Technologie in der Textilproduktion - die Gründerinnen setzen konsequent auf digitale Tools, um ihre Produktlinie mit "Statements auf dem Oberschenkel" global zu skalieren, wie Schmid im Podcast erklärt."Für jeden von uns ist KI nicht mehr wegzudenken", sagt Schmid. In ihrem fünfköpfigen Team in Berlin ersetzt künstliche Intelligenz kein Personal, aber sie beschleunigt fast alles: kreative Textideen, zielgruppenspezifische Kampagnen oder für Investorenkommunikation - "KI hilft uns extrem, den richtigen Wortlaut zu treffen".Technologie prägt die Modebranche längst weit über das Marketing hinaus. Algorithmen erkennen Trends schneller als klassische Marktforschung, etwa durch die Analyse von Millionen Bildern täglich. In Asien vernetzen Händler Onlineshops, Läden und Chatbots so präzise, dass Kunden personalisierte Empfehlungen erhalten.Auch die Produktion bei Saint Sass folgt einer Tech-Logik. Slogans wie "Not your babe" oder "Retired rich" auf dehnbare Strumpfhosen zu flocken, sei technisch komplex, sagt Schmid. "Die Schrift muss dehnbar sein und darf sich beim Tragen nicht verzerren."Was simpel aussieht, war für klassische Anbieter nicht realisierbar. Saint Sass entwickelte das Verfahren in Deutschland, produziert inzwischen automatisiert in Italien mit Maschinen, die bis zu 10.000 Strumpfhosen täglich beflocken.In den USA - inzwischen der wichtigste Markt des Unternehmens - setzt Saint Sass auf digitale Reichweite statt stationären Einzelhandels. Mit einem Instagram-Kanal für beide Märkte und prominenter Unterstützung - zum Beispiel von Paris Hilton per Instagram-Kommentar - gelang der Markteintritt.Sie haben Fragen für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie eine E-Mail an sotechtdeutschland@ntv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Wir verarbeiten im Zusammenhang mit dem Angebot unserer Podcasts Daten. Wenn Sie der automatischen Übermittlung der Daten widersprechen wollen, klicken Sie hier: https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlAlle Rabattcodes und Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier: https://linktr.ee/sotechtdeutschlandUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
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May 28, 2025 • 31min

Wie Google den deutschen KI-Markt erobern will - Philipp Justus (Google)

Einen Assistenten für den Alltag in der Hosentasche zu haben oder im Job bestimmte Aufgaben abzugeben - generative Künstliche Intelligenz macht das möglich. Obwohl Google als Suchmaschine das Maß aller Dinge ist, denken bei KI-Chatbots viele Menschen zuerst an ChatGPT. Der Deutschlandchef von Google, Philipp Justus, möchte das ändern. "KI beschäftigt uns seit deutlich mehr als zehn Jahren. Wir bei Google haben große Forschungsergebnisse und dann Produktanwendungen entwickelt." Der Anspruch von Google sei es, "Produkte für alle, nicht nur für wenige" zu bauen.Die deutschen Verbraucher erlebt Justus als sehr aufgeschlossen gegenüber Künstlicher Intelligenz. Auch eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom zeigt: 67 Prozent der Deutschen nutzen zumindest gelegentlich generative KI. Gleichzeitig wollen 60 Prozent der Befragten, dass Deutschland unabhängiger von US-amerikanischen KI-Unternehmen wird.Justus dagegen sieht die Souveränität Deutschlands nicht gefährdet. Unternehmen, die auf die Cloud von Google setzen, könnten frei entscheiden, ob Daten in Deutschland, Europa oder auf der ganzen Welt gespeichert werden. "Wir suchen uns europäische Partner, mit denen wir das zusammen tun", erklärt Justus. Dazu gehörten unter anderem T-Systems oder die Schwarz-Gruppe.Insgesamt sieht der Google-Deutschlandchef beim Einsatz von KI in der Wirtschaft aber noch Luft nach oben. "KI-Agenten und neue Technologien können uns natürlich dabei helfen, viel produktiver zu werden und das Wachstum wieder zu beschleunigen." Denn: "Wir haben ja in Deutschland nicht das Problem, dass wir zu wenige Arbeitsplätze haben. Wir haben zu wenige Arbeitskräfte."Wie konkret das funktionieren kann, welche Chancen Unternehmen noch liegen lassen und was die neue Bundesregierung anpacken muss, erzählt Philipp Justus in der neuen Folge von "So techt Deutschland." Sie haben Fragen für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie eine E-Mail an sotechtdeutschland@ntv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Wir verarbeiten im Zusammenhang mit dem Angebot unserer Podcasts Daten. Wenn Sie der automatischen Übermittlung der Daten widersprechen wollen, klicken Sie hier: https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlAlle Rabattcodes und Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier: https://linktr.ee/sotechtdeutschlandUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
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May 21, 2025 • 36min

"Das ist für die deutsche Wirtschaft extrem wichtig" - Veronika Grimm (Wirtschaftsweise)

Veronika Grimm gehört seit 2020 zu den Wirtschaftsweisen in Deutschland. Einer ihrer Jobs ist es, die wirtschaftliche Lage für die Bundesregierung einzuordnen, Impulse zu geben und bestmöglich in die Glaskugel zu schauen. Seit kurzem ist die neue Bundesregierung Adressat für die Botschaften des "Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung", wie das Gremium der Weisen korrekt heißt.Von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche hat Grimm zum Start in ihr Amt einen positiven Eindruck: Einmal, weil die Neu-Ministerin aus der Energiebranche kommt, ein drängendes Thema für viele Unternehmen. "Zum Zweiten habe ich das Gefühl, dass der Kompass in der Wirtschaftspolitik stimmt." Damit meint die Ökonomin: mehr Vertrauen und weniger Regulierung. "Das ist für die deutsche Wirtschaft extrem wichtig."Denn die Herausforderungen sind gewaltig. In den kommenden Jahren gehen Millionen Babyboomer in Rente - mit massiven Folgen für den Arbeitsmarkt. "Was wir aktuell brauchen in Deutschland, um uns wieder Wachstum zu erarbeiten, ist technischer Fortschritt", sagt Grimm. Entscheidend seien Innovationen, "von denen wir heute noch nichts ahnen". Ihre klare Botschaft: "Nicht der Staat hat die besten Ideen, sondern die Unternehmen und die Menschen in einem Land."Gleichzeitig müsse sich auch der Staat modernisieren - etwa durch konsequenten Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Grimm nennt ein Beispiel aus dem Alltag vieler Unternehmen: "Eine Aufenthaltsgenehmigung für jemanden, den ich an meinem Institut anstellen möchte, sollte nicht vier bis sechs Monate, sondern zwei Tage dauern." KI könne Prozesse beschleunigen, Bürokratie abbauen und Fachkräfte schneller ins Land bringen.Für 2025 erwartet Grimm noch keine großen Sprünge durch die neue Regierung. Doch das Sondervermögen könne ein Hebel sein - sofern es mit Strukturreformen einhergeht. Welche Rolle technologische Unabhängigkeit dabei spielt, warum KI kein Jobkiller ist und welche Energiepolitik sie für zukunftsfähig hält, verrät Veronika Grimm in der neuen Folge von "So techt Deutschland".Hinweis: Die Aufzeichnung fand am 9. Mai 2025 statt.Sie haben Fragen für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie eine E-Mail an sotechtdeutschland@ntv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Wir verarbeiten im Zusammenhang mit dem Angebot unserer Podcasts Daten. Wenn Sie der automatischen Übermittlung der Daten widersprechen wollen, klicken Sie hier: https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlAlle Rabattcodes und Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier: https://linktr.ee/sotechtdeutschlandUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
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May 14, 2025 • 30min

"Du kriegst in Amerika das zehnfache Geld" - Carsten Puschmann (Startup-Investor)

Während Startups in den USA bereits in der Ideenphase großzügig finanziert werden, dominieren in Deutschland Skepsis und Vorsicht - das kritisiert der Unternehmer Carsten Puschmann, der selbst viel in den USA unterwegs und aktiv ist. Der Zugang zu Kapital sei komplizierter, die Mentalität defensiver und die Bürokratie eine echte Wachstumsbremse, sagt Puschmann im ntv-Podcast "So techt Deutschland". Gleichzeitig sieht er in Deutschland großes Potenzial: leistungsstarke Universitäten, starke Köpfe und viele technologische Ansätze, die international gefragt sind - bislang aber oft im Ausland zur Anwendung kommen.Puschmann sieht sich nicht als Investor, sondern als Unternehmer. Bereits als Jugendlicher hat mit der selbst organisierten Schülerzeitung X-Pect zehn Millionen D-Mark Umsatz erzielt. Heute investiert er gemeinsam mit anderen Family-Offices gezielt in Frühphasen-Startups - in Deutschland, aber auch in den USA: "Fundraising und Exit-Szenarien sind in den USA leichter. Du kriegst in Amerika mit der gleichen Idee und mit dem gleichen Team das zehnfache Geld zu der zehnfachen Bewertung."Trotzdem bleibt Puschmann überzeugt vom hiesigen Ökosystem: "Ich finde Deutschland total geil." Es brauche jedoch oft mehr Mut. Viele Startups entwickelten laut Puschmann ihre Geschäftsmodelle inzwischen direkt mit Blick auf einen US-Exit. Eine europäische Kapitalmarktunion sei deshalb überfällig. Stattdessen dominierten hierzulande Fragmentierung und Bürokratie. "Ich habe Leute gefunden, die sagen: Ja, wir hätten überlegt, nach Deutschland zu kommen, aber wir können nicht zwei Jahre auf ein Visaverfahren warten."Mit Blick auf die technologische Entwicklung sagt Puschmann: "Im Silicon Valley gibt es kein Funding mehr ohne KI-Strategie." Für den Investor ist klar, dass die KI-Revolution kommen wird, und zwar mit enormer Geschwindigkeit. "Manche Leute sagen, dass 80 Prozent aller digitalen Jobs wegfallen werden", erklärt er. Entscheidend sei, wie man darauf reagiere.Dass es in Deutschland an Gründergeist und Innovationskraft fehlt, glaubt Puschmann jedenfalls nicht: "Das Geile an Deutschland: Wir haben hier top Unis, wir haben richtig smarte Leute, wir haben echt coole Brains."Tatsächlich zeigen aktuelle Zahlen eine leichte Erholung für das vergangene Jahr: 7,4 Milliarden Euro Wagniskapital wurden investiert - vier Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders stark war der Bereich Künstliche Intelligenz mit 1,8 Milliarden Euro, darunter die Rekordrunde des bayerischen Startups Helsing mit 450 Millionen Euro. Erstmals überholte Bayern Berlin als Investitionsstandort.Was es laut Puschmann jetzt braucht: politische Stabilität, weniger Bürokratie und mehr Zutrauen in das eigene Land: "Wir brauchen in Deutschland ganz dringend einen Mindset-Shift".Sie haben Fragen für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie eine E-Mail an sotechtdeutschland@ntv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Wir verarbeiten im Zusammenhang mit dem Angebot unserer Podcasts Daten. Wenn Sie der automatischen Übermittlung der Daten widersprechen wollen, klicken Sie hier: https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlAlle Rabattcodes und Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier: https://linktr.ee/sotechtdeutschlandUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
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May 7, 2025 • 32min

Wie sich ein Kräuterschnaps neu erfindet - Michael Söhlke (Underberg)

Michael Söhlke kennt beides: Großkonzern und Familienbetrieb. Seit 2020 bringt der frühere Metro- und MediaMarktSaturn-CFO frischen Wind in den Spirituosenkonzern Underberg - mit klarem Blick für Zahlen, Marken und Menschen.Underberg wurde 1846 gegründet und wird heute bereits in der sechsten Generation familiengeführt. Die lange Tradition ist für Söhlke kein Hinderungsgrund für Veränderung. Mit Erfolg: Der Online-Shop boomt und Social Media wird kreativ genutzt. Statt als Digestif nach dem Essen ist die kleine Flasche Underberg heute auf Festivals zu finden.Dabei bleibt sich die Kräuterspezialität treu: Die Papierhülle der kleinen Underberg-Flasche? Unverzichtbar. "Mit dem Papier sind wir so einzigartig, dass das wirklich ikonisch ist", sagt Söhlke.Im Marktumfeld tut sich einiges: Der Alkoholkonsum sinkt langfristig zwar, bleibt aber auf hohem Niveau; vor allem Bier und Spirituosen behaupten sich. Besonders dynamisch wächst der Bereich der alkoholfreien Alternativen: Über 700 alkoholfreie Biermarken gibt es inzwischen, ihr Marktanteil liegt bei knapp 17 Prozent. Auch alkoholfreie Weine, Schaumweine und innovative "No/Low Alcohol"-Spirituosen sind stark im Kommen.Gleichzeitig sind klassische Kräuterliköre wie Underberg, Jägermeister oder Fernet Branca nach wie vor fest verankert in der deutschen Trinkkultur. Laut Statista machen sie rund ein Viertel des Spirituosenmarkts aus - obwohl ihr Anteil leicht rückläufig ist. Söhlke sieht darin keinen Widerspruch: "Bei uns geht es um den einen besonderen Moment."Der Trend zum Alkoholfreien geht auch an der Firma aus Rheinberg nahe Köln nicht vorbei. Bei der Ideensuche und Umsetzung setzt Söhlke auf das ganze Team: "Jeder kann Ideen einbringen - das hat super funktioniert." Und er bleibt gelassen gegenüber Bürokratie und Politik: "Wichtig ist, nicht in eine Schockstarre zu verfallen, sondern seine Chancen zu suchen." Wie er das macht und welche neuen Ideen Underberg gefunden hat, erzählt Michael Söhlke in der neuen Folge von "So techt Deutschland"Sie haben Fragen für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie eine E-Mail an sotechtdeutschland@ntv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Wir verarbeiten im Zusammenhang mit dem Angebot unserer Podcasts Daten. Wenn Sie der automatischen Übermittlung der Daten widersprechen wollen, klicken Sie hier: https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlAlle Rabattcodes und Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier: https://linktr.ee/sotechtdeutschlandUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
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Apr 30, 2025 • 33min

Dieser Mann gewöhnt Deutschland das Bargeld ab - Hans-Peter Weber (Secupay AG)

Hans-Peter Weber weiß, wie sich Märkte verändern - und wie träge Deutschland manchmal dabei ist. Der Vorstand der Secupay AG erinnert sich noch gut an seine Anfänge: "Mein Gesellenstück war es, eine Maschine aus dem Jahr 1911 in einen Schleifautomaten umzubauen." Später, mit einem eigenen Schneider-PC aus DDR-Zeiten, legte er den Grundstein für sein heutiges Fintech-Unternehmen.Heute sorgt Weber dafür, dass bargeldloses Bezahlen auch auf Festivals, bei Bäckereien oder mit Asylbewerberkarten möglich wird. Sein Unternehmen deckt ein breites Portfolio ab: Vom klassischen Kartenterminal über Cashback-Systeme - bis hin zur Abwicklung von Investitionen in Kryptowährungen.Die bargeldliebenden Deutschen sind dabei, sich allmählich umzuorientieren. Den Euro im Portemonnaie will zwar kaum jemand missen, an der Ladenkasse bezahlt inzwischen jedoch eine Mehrheit mit der Karte. Bei einer YouGov-Erhebung für die Postbank sagten fast zwei Drittel, dass sie Einkäufe vor allem mit Girokarte, Kreditkarte oder per Smartphone bezahlen.Trotz aller Innovationen stößt Digitalisierung hierzulande auf alte Hürden. Die deutsche Regulierung sei im EU-Vergleich strenger, kritisiert Weber - sagt aber auch: "Wenn man das alles hinter sich hat, geht es schon." Was sich ändern muss und ob es eine Pflicht zur bargeldlosen Bezahlung auch in kleinen Geschäften braucht, erklärt Hans-Peter Weber in der neuen Folge von "So techt Deutschland". Sie haben Fragen für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie eine E-Mail an sotechtdeutschland@ntv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Wir verarbeiten im Zusammenhang mit dem Angebot unserer Podcasts Daten. Wenn Sie der automatischen Übermittlung der Daten widersprechen wollen, klicken Sie hier: https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlAlle Rabattcodes und Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier: https://linktr.ee/sotechtdeutschlandUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

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