

Geschichten aus der Geschichte
Richard Hemmer und Daniel Meßner
Seit über neun Jahren erzählen sich die Historiker Daniel Meßner und Richard Hemmer Woche für Woche eine Geschichte aus der Geschichte. Das Besondere daran: der eine weiß nie, was der andere ihm erzählen wird. Dabei geht es um vergessene Ereignisse, außergewöhnliche Persönlichkeiten und überraschende Zusammenhänge der Geschichte aus allen Epochen.
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Episodes
Mentioned books

Jun 2, 2021 • 35min
GAG297: Die Revolutionärin und (fast) vergessene Pionierin der Frauenbewegung – Mathilde Franziska Anneke
Eine Geschichte über das faszinierende Leben einer der ersten deutschen Feministinnen
Wir springen mal wieder ins 19. Jahrhundert und beschäftigen uns mit der ereignisreichen Biographie von Mathilde Franziska Anneke. Aufgewachsen als katholische Bürgerstochter wurde sie zu eine der ersten Feministinnen in Deutschland, war als Revolutionärin Teil der Märzrevolution von 1848/49 und wurde schließlich zu einer Pionierin der Frauenbewegung in den USA. Im deutschsprachigen Raum geriet sie aber erstmal in Vergessenheit.
Unseren kurzen Gastauftritt im Podcast „Ich hab dich trotzdem lieb“ von Oli P. und Andreas O. Loff könnt ihr hier hören: https://ichhabdichtrotzdemlieb.podigee.io/30-30-beruf-mettzuchter
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May 26, 2021 • 46min
GAG296: Jeanne la Flamme und der bretonische Erbfolgekrieg
Eine Geschichte über Erbstreitigkeiten und eine Frau, die sich einen Namen machte
Wir springen diesmal ins 14. Jahrhundert. Protagonistin ist vor allem eine Frau: Johanna von Flandern. Im Rahmen eines Erbfolgekrieges im Herzogtum Bretagne, wird sie Aufgaben übernehmen, die für eine Frau zu jener Zeit mehr als außergewöhnlich waren. Und ihre Taten während einer Belagerung werden ihr schließlich auch jenen Beinamen einbringen, unter dem sie vor allem auch noch im viktorianischen Zeitalter bekannt sein wird.
Das Episodenbild zeigt die Belagerung von Hennebont aus einer Chronik des 15. Jahrhunderts.
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May 19, 2021 • 40min
GAG295: Die Verwandlung des Axolotls
Eine Geschichte über Amphibien aus Mexiko, die zu globalen Labor-und Haustieren wurden
1804 gelangten erstmals zwei Axolotl nach Europa. Eigentlich leben sie nur in den Feuchtgebieten am südlichen Rand von Mexiko-Stadt. Und die beiden toten Tiere, die der Naturforscher Alexander von Humboldt an das Naturhistorische Museum in Paris geschickt hatte, stellte die Forscher vor ein Rätsel. Handelt es sich bei den Tieren um Larven oder sind es bereits geschlechtsreife, ausgewachsene Exemplare?
60 Jahre später erreichten dann lebende Axolotl Europa, 34 Stück. Und aus diesen 34 Exemplaren entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten eine riesige europäische Axolotl-Population, die aus mehreren Zehntausend Exemplaren bestand und Hand in Hand ging mit der Verbreitung von Aquarien. Das Rätsel um die Axolotl konnte schließlich eine Frau lösen, der eine akademische Unikarriere verwehrt blieb: Marie von Chauvin. In zahlreichen Experimenten konnte sie zeigen, dass die Axolotl sich in lungenatmende Querzahnmolche verwandeln können, aber beide Formen geschlechtsreif sind.
In dieser Folge begleiten wir die Axolotl auf ihrem Weg von einer endemischen Amphibienart in Mexiko, zu einem globalen Labortier, das aus der Schilddrüsenforschung nicht mehr wegzudenken und in zahlreichen Heimaquarien Zuhause ist.
Wer weiterlesen möchte, wird in diesem Buch fündig: Christian Reiß, „Der Axolotl. Ein Labortier im Heimaquarium“. Vielen Dank an Margit für den Hinweis.
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May 12, 2021 • 38min
GAG294: Erwin Kreuz
Eine Geschichte über einen Mann der einfach nur San Francisco sehen wollte und stattdessen zu internationaler Berühmtheit gelangte
Wir springen in dieser Folge ins Jahr 1977. Protagonist unserer Geschichte ist Erwin Kreuz, ein Braumeister aus Bayern, der die Stadt San Francisco besuchen will. Doch alles wird ganz anders verlaufen, als er es sich vorgestellt hat.
Wir sprechen darüber, warum alles ganz anders verlief, und warum der fast 50-jährige Kreuz beinahe über Nacht zu einer internationalen Berühmtheit wurde.
Das Episodenbild zeigt einen Teil der Golden Gate Bridge, der wahrscheinlich bekanntesten Sehenswürdigkeit San Franciscos.
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May 5, 2021 • 43min
GAG293: Als in Europa Menschen ausgestellt wurden
Eine Geschichte über Nayo Bruce und „Völkerschauen“
Ende des 19. Jahrhunderts kam Nayo Bruce aus Togo in Westafrika ins Deutsche Kaiserreich und wurde Teil einer „Völkerschau“ bzw. eines Menschenzoos. Im Rahmen der Berliner Gewerbeausstellung 1896 – die als verhinderte Weltausstellung bekannt ist – fand auch eine Kolonialausstellung statt, bei der über 100 Afrikanerinnen und Afrikaner in nachgebauten Dörfern ihr Alltagsleben nachspielen mussten. Als Mitglied der sog. „Togo-Truppe“ oder „Togo-Karawane“ zog Nayo Bruce in den folgenden Jahren mit seiner Familie jahrzehntelang quer durch Europa und wurde schließlich selbst zum Impresario der Gruppe.
Wir sprechen in der Folge über die Geschichte der „Völkerschauen“, welche Rolle der Hamburger Carl Hagenbeck darin spielte und warum die letzte „Völkerschau“ bei einer Weltausstellung vorzeitig abgebrochen wurde.
Zwei Bücher werden in der Folge erwähnt: „Nayo Bruce. Geschichte einer afrikanischen Familie in Europa“ von Rea Brändle und „Gezähmte Wilde: Die Zurschaustellung exotischer Menschen in Deutschland 1870-1940“ von Anne Dreesbach.
Um hier nicht die Klischees und Stereotype der Völkerschauen zu reproduzieren, zeigt das Episodenbild kein zeitgenössisches Plakat eines Menschenzoos, sondern das heutige „Afrika-Panorama“ im Tierpark Hagenbeck.
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Apr 28, 2021 • 45min
GAG292: Paul Grüninger
Eine Geschichte über einen Mann, der seinem Gewissen, nicht den Gesetzen folgte.
Wir springen in dieser Folge ins Jahr 1938. Nach dem sogenannten Anschluss bleibt vielen Jüdinnen und Juden nur die Flucht ins Ausland. Vor allem in der eigentlich neutralen Schweiz erhoffen sie sich Zuflucht, doch schon bald macht auch die Schweiz für sie die Grenzen dicht.
Wir sprechen in dieser Folge über einen Mann, Paul Grüninger, dessen Aufgabe eigentlich die Bewachung dieser Grenzen war, der aber schließlich nicht seinen dienstlichen Anweisungen sondern seinem Gewissen folgt und damit tausenden Menschen das Leben retten wird.
Das in der Folge erwähnte Buch ist “Grüningers Fall” von Stefan Keller.
Das Episodenbild zeigt Paul Grüninger, vermutlich aus dem Jahr 1939.
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Apr 21, 2021 • 41min
GAG291: Ein erfolgreicher Kampf gegen die Kolonialisierung
Eine Geschichte über Äthiopien und Menelik II.
Wir springen ins 19. Jahrhundert nach Afrika. Genauer, in den östlichsten Teil des Kontinents, an das Horn von Afrika. Dort fand bei Adua am 1. März 1896 die bis dahin größte Schlacht der Kolonialgeschichte Afrikas statt. Und sie endete mit der ersten, vernichtenden Niederlage einer Kolonialmacht. Italien versuchte, ausgehend von der Kolonie Eritrea, seinen Machtbereich auszudehnen, doch das Kaiserreich Abessinien unter Menelik II. konnte sich erfolgreich dagegen wehren.
Äthiopien blieb damit das einzige afrikanische Land, das nie Kolonie war. Menelik II. gilt als der Begründer des modernen Äthiopiens. Unter seiner Herrschaft wurde unter anderem die heutige Hauptstadt, Addis Abeba, gegründet. Wir sprechen in der Folge, wie es zur Schlacht bei Adua kam, welche inneren Konflikte Menelik überwinden musste, um Kaiser zu werden und wie die Rastafari zu ihrem Namen kamen.
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Apr 14, 2021 • 40min
GAG290: Der Angriff der Leichten Brigade
Eine Geschichte über einen Reiterangriff, der so nie stattfinden hätte dürfen.
Wir springen in dieser Folge ins Jahr 1854. Schauplatz ist die Krim, wo Russland, Frankreich, Großbritannien und das Osmanische Reich Krieg führen. Wir sprechen aber nicht über den gesamten Krieg, nicht mal über eine ganze Schlacht, sondern einen einzigen Angriff einer Reiterbrigade und werden im Laufe der Folge herausfinden, warum es gerade jener Angriff ist, der so lange im patriotischen Gedächtnis Großbritanniens blieb.
Das verwendete Buch ist “The Charge” von Mark Adkin.
Das Episodenbild zeigt den Angriff der Leichten Brigade in einem Gemälde von Richard Caton Woodville Jr..
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Apr 7, 2021 • 45min
GAG289: Ein Kreuzzug, der einen ungeahnten Verlauf nahm
Der Vierte Kreuzzug und der Anfang vom Ende des Byzantinischen Reichs
Wir beginnen diese Folge in Venedig. Dort machte sich im Jahr 1202 ein Heer von Kreuzfahrern auf den Weg, um Jerusalem von der Herrschaft Saladins und der Ayyubiden zu befreien. Dieser Vierte Kreuzzug nahm aber einen ganz anderen Verlauf als geplant. Denn die Kreuzritter kamen nicht einmal in die Nähe von Jerusalem. Stattdessen wurde es der erste Kreuzzug, bei dem die Kreuzfahrer ausschließlich gegen Christen kämpften.
Am Ende kam es zu einer der größten Plünderungen des Mittelalters: Konstantinopel, eine der reichsten christlichen Städte jener Zeit, wurde von den Kreuzfahrern zerlegt. Die wertvollsten Reliquien und Kunstgegenstände lassen sich noch heute in Venedig bewundern, wie etwa die Pferde von San Marco. Wir sprechen in der Folge darüber, was ein geblendeter Doge damit zu tun hat und warum damit der Anfang vom Ende des Byzantinischen Reichs eingeläutet wurde.
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Apr 5, 2021 • 1h 1min
Extra: Dr. Emma Southon on murder in ancient Rome
An interview about true crime in ancient Rome.
Dies ist eine Sonderfolge mit Dr. Emma Southon, Historikerin und Autorin des Buches “A Fatal Thing happened on the Way to the Forum“. Teile des Interviews gab es in Folge 288 zu hören, im vollen Interview sprechen wir u.a. darüber, wie es zu einem Buch über Morde im antiken Rom kam, und auch ein bisschen mehr über die Geschichte des Tiberius Gracchus.
Das Interview ist auf Englisch (bis auf Bruno Kreisky, der weiterhin auf Deutsch begrüßt und verabschiedet).
This is a special episode featuring Dr. Emma Southon, historian and author of “A Fatal Thing happened on the Way to the Forum“. Parts of this interview were used for episode 288, in this full version of the interview we talk, among other things, about her motivation to write about murder in ancient Rome and discuss the fate of Tiberius Gracchus in some more detail.
The interview is in English (save for Bruno Kreisky in our intro and outro).
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