

Meilensteine - Alben, die Geschichte machten
SWR1 Rheinland-Pfalz
Jede Woche stellt die SWR1 Musikredaktion ein Meisterwerk der Rock- und Popmusik vor.
Queen, Ed Sheeran, Adele, die Rolling Stones, die Beatles, Tina Turner, Bob Dylan uvm. – sie alle haben mit ihren Pop- und Rock-Alben Musikgeschichte geschrieben und längst den Status „Legenden“ erreicht. Wir holen sie wieder hervor, die größten Alben aller Zeiten. Die Platten, mit denen sich Künstler wie Creedance Clearwater Revival, die Eagles oder Fleetwood Mac unsterblich gemacht haben. Jeden Montag gibt es eine neue Folge.
Dabei schaut das Team der SWR1 Musikredaktion hinter die Kulissen. Was war los in der Zeit, als dieser Meilenstein der Musikgeschichte veröffentlicht wurde – bei den Musikern und in der Welt. Was macht gerade dieses Album so besonders? Was sind die Hintergründe und wie sind sie produziert worden, die Platten, die uns immer wieder über den Weg laufen? Welche jungen Künstler haben sie beeinflusst und von wem wurden sie selbst beeinflusst? Bei uns gibt’s die Geschichten hinter den Alben, die Geschichte machten.
Haben Sie Anregungen für die nächste Folge, Fragen oder Kritik? Sie erreichen die Redaktion per E-Mail unter meilensteine@swr.de.
Queen, Ed Sheeran, Adele, die Rolling Stones, die Beatles, Tina Turner, Bob Dylan uvm. – sie alle haben mit ihren Pop- und Rock-Alben Musikgeschichte geschrieben und längst den Status „Legenden“ erreicht. Wir holen sie wieder hervor, die größten Alben aller Zeiten. Die Platten, mit denen sich Künstler wie Creedance Clearwater Revival, die Eagles oder Fleetwood Mac unsterblich gemacht haben. Jeden Montag gibt es eine neue Folge.
Dabei schaut das Team der SWR1 Musikredaktion hinter die Kulissen. Was war los in der Zeit, als dieser Meilenstein der Musikgeschichte veröffentlicht wurde – bei den Musikern und in der Welt. Was macht gerade dieses Album so besonders? Was sind die Hintergründe und wie sind sie produziert worden, die Platten, die uns immer wieder über den Weg laufen? Welche jungen Künstler haben sie beeinflusst und von wem wurden sie selbst beeinflusst? Bei uns gibt’s die Geschichten hinter den Alben, die Geschichte machten.
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Apr 22, 2024 • 1h 21min
Blur – "Parklife"
Nach einer desaströsen, abgebrochenen US-Tour ist für die Band Blur 1993 klar: Unser Publikum, das ist nicht die ganze Welt, sondern wir fokussieren uns auf unsere britische Heimat. Mit diesem Entschluss haben Damon Albarn, Graham Coxon, Dave Rowntree und Alex James die richtige Entscheidung getroffen. Mit ihrem Album "Parklife" hatte sich die Band dann 1994 nicht nur selbst musikalisch weiterentwickelt, sondern sie haben auch sowas wie den Grundstein des Britpop gelegt.
Ich glaube, Blur liefern mit diesem Album die perfekte, und zwar umfassende Blaupause für die Ära und den Begriff des Britpop.
Quelle: Stephan Fahrig, SWR1 Musikredakteur über die Qualität von Blurs "Parklife"
Oasis gegen Blur – der Kampf der Britpop-Giganten
"Parklife" ist bis heute das erfolgreichste Album der Band. Viermal Platin gab es unter anderem für das Album, außerdem noch vier gewonnene "BRIT-Awards". Und das Online-Musikmagazin Pitchfork wählte "Parklife" auf Platz zwei der besten Britpop-Alben aller Zeiten, hinter Pulp und ihrem Album "Different Class".
Gegen ihre Erzrivalen, Oasis und ihre legendäre Britpop-Platte "(What's The Story) Morning Glory?", konnten sich Blur demnach durchsetzen. Oasis landen in diesem Ranking "nur" auf Platz vier, trotz ihres Megahits "Wonderwall". Das hat Blur selbst mit Sicherheit gefreut, gab es doch in der Vergangenheit häufiger öffentlich ausgetragene Schlammschlachten zwischen Blur und Oasis, wer denn jetzt die beste Britpop-Band aller Zeiten sei.
Das Blur-Album "Parklife" ist Vielfalt pur
Schräge Gitarren, Shoegaze Sounds, Synthie-Beats – auf "Parklife" verbinden Blur die unterschiedlichsten musikalischen Elemente miteinander, was dafür sorgt, dass die Platte immer überrascht und durch den einzigartigen Sound sehr im Kopf hängen bleibt. Dabei klingt jeder einzelne Song vollkommen anders als der davor, wodurch die Platte auch eine unglaubliche Vielfalt bietet.
Blur erschaffen ein musikalisches Bilderbuch, in dem man immer wieder blättern möchte.
Quelle: Stephan Fahrig, SWR1 Musikredakteur über "Parklife" von Blur
Die Band kümmert sich wenig um einen ausgefeilten "Look of Sound" für das ganze Album. Sie machen immer das Beste für einen einzelnen Song. Auch wenn das bedeutet, dass Frontman Damon Albarn beim größten Hit der Platte "Parklife" selbst das Mikrofon an Schauspieler Phil Daniels abtritt.
Bei dem Song gefiel Albarn selbst sein Gesang in den Strophen überhaupt nicht, weshalb sie für den Song Schauspieler Phil Daniels dazu geholt haben, der auch der eigentliche Star im späteren Musikvideo wurde. Daniels hatte auch bereits vorher Kontakt zu Musikern gehabt, im Film zu "Quadrophenia" von The Who spielte der Schauspieler die Rolle des Jimmy Cooper.
Die Texte stammen natürlich von Mastermind Damon Albarn selbst und sind gespickt mit unglaublich vielen kleinen, alltäglichen, aber sehr genauen Beobachtungen, Beschreibungen und auch jeder Menge Witz und Sarkasmus. Das macht die Texte so nah, so real und auch so britisch.
James Bond und "To The End (La Comedie)"
Nicht nur im Video zu "Parklife" wird es richtig britisch, nicht zuletzt, wenn das Beatles-Cover zum Album "Abbey Road" nachgestellt wird. Auch beim Song "To The End" wird mit inoffiziellen britischen Heiligtümern kokettiert.
Der Song und das Video zu "To The End" klingen und sehen doch in Teilen sehr nach dem berühmtesten britischen Agenten aus. Damit ist natürlich "Bond, James Bond" gemeint. Das wird auch auf dem Cover zur Single "To The End" deutlich, auf dem neben einer Rose auch das gleiche Modell von Bonds ikonischer Dienstwaffe zu sehen ist.
Blur berufen sich auf ihre musikalischen, britischen Wurzeln
Dass "Parklife" vor allem in Großbritannien so erfolgreich war, hat mit Sicherheit auch damit zu tun, dass Blur sich auch sehr stark an ehemaliger erfolgreicher britischer Musik bedient haben: Auf "Parklife" wird es punkig, es gibt New Wave und Synthie-Pop und auch der Mersey Beat der 60er-Jahre findet hier seinen Platz.
Einige Referenzen zu den Beatles finden sich natürlich auch auf "Parklife", wenn man sich zum Beispiel mal die Chorgesänge anhört. "Britpop ist das Tor vergangener musikalischer Epochen", so beschreibt es SWR1 Musikredakteur Stephan Fahrig im SWR1 Meilensteine Podcast.
Parklife ist ein ganz besonderer, alternativer Reise- und Gesellschaftsführer für England und besonders für den Londoner Raum.
Quelle: Stephan Fahrig, SWR1 Musikredakteur über die Qualität von "Parklife"
Shownotes
ARD Podcast-Tipp "Fuck you very, very much!"Beef zwischen Oasis und Blur bei den "BRIT-Awards"Youtube-Kanal von BlurBandbiografie von BlurInterview mit Schauspieler Phil Daniels bei Radio XSWR1 Meilensteine Folge zu The Kinks
Über diese Songs vom Album "Parklife" wird im Podcast gesprochen
(19:49) – "Girls & Boys"(32:51) – "Tracy Jacks"(37:32) – "Parklife"(55:07) – "To The End"(01:05:27) – "This Is A Low"
Über diese Songs wird außerdem im Podcast gesprochen
(34:34) – "David Watts" von The Kinks(01:17:26) – "Bold As Love" von Jimi Hendrix

Apr 15, 2024 • 1h 11min
Donna Summer – "Bad Girls"
"Bad Girls" war das erste Album von Donna Summer, das es in Amerika bis auf Platz 1 der Billboard Charts schaffte und sich fast ein Jahr in den Albumcharts halten konnte. Auch bei uns in Deutschland war "Bad Girls" ein voller Erfolg: Bis auf Platz 7 schaffte es ihr Album bei uns und konnte sich dort knapp ein halbes Jahr halten. Und obendrauf gab es für den Song "Hot Stuff" auch noch einen Grammy.
Donna Summer war mit ihren Songs übrigens die erste weibliche Künstlerin, die es geschafft hat, zwei Singles gleichzeitig in den Top 10 der Billboard Hot 100 zu platzieren. Im Juli 1979 fiel ihr Song "Hot Stuff" von Platz eins auf Nummer zwei, dafür stieg die Nachfolgesingle "Bad Girls" auf Platz drei hoch.
Donna Summers "Bad Girls" ist mehr als nur "Hot Stuff"
Der Song "Hot Stuff" vom Album war nicht nur die erste Single des Albums, die ausgekoppelt wurde, sondern ist auch der erfolgreichste Song vom Album geworden. Aber die Platte hat deutlich mehr zu bieten als nur diesen einen "Überhit".
Das ganze Album "Bad Girls" wurde von vielen Musikkritikern weltweit hoch gelobt. Da reihen sich auch die SWR1 Musikredakteure gerne ein und outen sich als echte Donna-Fans.
Es ist eine Platte für die Ewigkeit. Es ist das beste Diskoalbum seiner Zeit!
Quelle: Dave Jörg, SWR1 Musikredakteur über "Bad Girls"
Das Besondere an Donna Summer war nicht nur, dass sie eine tolle Stimme hatte, sondern dass sie als Schauspielerin auch die Fähigkeit hatte, für ihre Songs in unterschiedliche und für den Song passende Rollen zu schlüpfen, erklärt SWR1 Musikredakteurin Nina Waßmundt im Podcast.
Donna Summer war nicht nur eine unglaublich gute Sängerin mit einer gewaltigen Stimmkraft, sondern auch eine extrem gute Songwriterin und Texterin, die den Produzenten im Studio "ebenbürtig" war, wie Dave Jörg im Podcast betont.
Was für eine tolle Texterin sie war, das beweist sie auch im Song "Bad Girls", der zwar gut gelaunt klingt mit einem tollen Diskobeat, aber im Text wird sie da durchaus sehr kritisch. Nach einem Vorfall, bei dem eine Kollegin von der Polizei schikaniert und fälschlicherweise für eine Prostituierte gehalten wurde, macht Donna Summer ihrer Wut über das rassistische Vorgehen der Polizei in diesem Song Luft.
Sie hat sich sehr über die Doppelmoral der Leute aufgeregt in dem Song. [...] Auf der einen Seite zerreißen sie sich so das Maul über die "bösen Mädchen" und bemitleiden sie auch ein bisschen, so von oben herab und auf der anderen Seite wollen sie auch was von ihnen und das hält sie ihnen [...] auch vor.
Quelle: Nina Waßmundt über den Songtext zu "Bad Girls"
Neben der Musik hat Donna Summer, wie zum Beispiel auch Madonna, stark für ihre Selbstbestimmung im männerdominierten Musikbusiness gekämpft und damit auch den Weg geebnet für später Künstlerinnen und ist ein echtes Vorbild geworden.
Neben Donna Summer waren auch die beiden Pioniere der elektronischen Musik an dem Album beteiligt: Giorgio Moroder und Harold Faltermeyer. Ein Hauptgewinn für ein Album, das natürlich sehr stark durch elektronische Elemente wie Synthesizerrhythmen und -melodien lebt.
Donna Summers musikalischer Werdegang
Der musikalische Weg von Donna Summer beginnt, ähnlich wie auch der von Whitney Houston, im Kindesalter im Kirchenchor. Und schon dort hatte Donna Summer einen "Erweckungsmoment", wie SWR1-Musikredakteurin Nina Waßmundt es im Podcast beschreibt, denn die junge Donna konnte selbst kaum glauben, was für eine gewaltige Stimme da aus ihrem Körper rauskam. Dieser Moment war für Donna Summer höchst emotional.
Da wusste sie, sie hat eine ganz besondere Gabe und sie muss etwas damit machen!
Quelle: Nina Waßmundt, SWR1-Musikredakteurin über den Erweckungsmoment von Donna Summer
Neben der Gospelmusik aus der Kirche hat Donna Summer aber auch schon früh angefangen, zum Beispiel Musik von Rocksängerin Janis Joplin zu hören und das hört man auch auf ihrem Album "Bad Girls".
Einer ihrer ersten professionellen Schritte in der Musik hat in Deutschland stattgefunden, genauer gesagt in München. Dort hat sie als 19-jährige Sängerin im Musical "Hair" gesungen, passenderweise natürlich die Rolle der Donna. Von einem wirklich internationalen Erfolg konnte man bei der deutschen Version von Hair natürlich noch nicht sprechen. Internationale Beachtung gab es dann für Donna Summer erstmal 1975 mit dem verruchten Song "Love to Love You, Baby".
Shownotes
Bildergalerie über Donna Summers LebenDonna Summer auf YoutubeTAZ-Interview mit Giorgio Moroder zu seiner KarriereHarold Faltermeyer bei SWR1 LeuteARD-Podcast-Tipp: "Zeitzeichen"Die SWR1 Meilensteine über die im Podcast gesprochen wird
Über diese Songs vom Album "Bad Girls" wird im Podcast gesprochen
(14:18) – "Hot Stuff"(29:12) – "Bad Girls"(38:25) – "Dim All the Lights"(1:00:13) – "All Through the Light"(1:04:43) – "Our Love"
Über diese Songs wird außerdem im Podcast gesprochen
(07:16) – "Haare" gesungen von Donna Summer(09:28) – "Love to Love You, Baby" von Donna Summer(10:38) – "I Feel Love" von Donna Summer(36:55) – "Bang Bang" Joe Cuba(43:00) – "Enough is Enough" von Donna Summer und Barbra Streisand(1:07:44) – "Blue Monday” von New Order

Apr 8, 2024 • 1h 3min
Thin Lizzy – "Black Rose: A Rock Legend"
Während bei anderen Künstlern das Debütalbum häufig die erfolgreichste Platte ist und bleibt, ist es bei Thin Lizzy Album Nummer neun. "Black Rose: A Rock Legend" ist die erfolgreichste Platte der Band und es ist auch das einzige Album, bei dem der legendäre Gitarrist Gary Moore als festes Bandmitglied mit dabei ist, vorher war Gary Moore immer "nur" der Ersatzgitarrist der Band.
Er ist so ein bisschen der Feuerwehrmann in dieser Band. Immer wenn ein Gitarrist ausfällt, und da fallen die Gitarristen nonstop aus, bei Thin Lizzy muss Gary Moore ran.
Quelle: Stephan Fahrig, SWR1 Musikredakteur über Gary Moore und Thin Lizzy
Der Grund, warum gerade dieses Album der Band ein Meilenstein ist, und nicht etwa das Album "Jailbreak", auf dem sich auch der größte Hit der Band "The Boys Are Back in Town" befindet, ist für SWR1 Musikredakteurin Katharina Heinius ganz klar:
Weil dieses Album zeigt, wie wunderbar Irish Folk und Hardrock zusammenpassen.
Quelle: Katharina Heinius, SWR1 Musikredakteurin über "Black Rose: A Rock Legend"
Thin Lizzy Frontmann Phil Lynott ist besonders
Was Thin Lizzy so besonders macht, ist auch Sänger und Bassist Phil Lynott, der mit seiner speziellen Gesangsart in den 70er-Jahren besonders herraussticht. SWR1 Musikredakteurin Katharina Heinius bezeichnet seinen Gesangsstil als "fast schon lässigen Rock-Rap".
Auch eine leichte Punk-Attitüde könnte man Thin Lizzy und Phil Lynott attestieren, für seinen Gesangsstil und auch den Text beim Song "Do Anything You Want To". Das lag vor allem auch an Phil Lynott selbst und seinem persönlichen Interesse an der Punkmusik zu der Zeit. Neben Thin Lizzy hatte er mit Mitgliedern der legendären Sex Pistols auch das Musikprojekt "Phil Lynott and the Greedies".
Neben dem Gesang von Phil Lynott stechen bei diesem Song aber auch die sauberen, druckvollen Drums hervor und natürlich das typische zweistimmige Melodie-Spiel der Gitarristen Gary Moore und Eric Bell.
Thin Lizzy, Irland und die schwarze Rose
Die schwarze Rose ist ein klassisches irisches Symbol, sie schmückt nicht nur das Plattencover und den Albumtitel "Black Rose: A Rock Legend", sondern auch den Titelsong. Im Gälischen heißt es allerdings nicht "Black Rose", sondern "Róisín Dubh". Und "Róisín Dubh" ist ein traditioneller irischer Song, der auch schon von anderen Künstlern wie Sinead O'Connor interpretiert wurde. Der Ursprung dieses Songs ist ein irisches Gedicht aus dem 16. Jahrhundert.
Das kann zum einen als Liebeslied gedeutet werden, des Schreibers an eine von ihm Angebetete, oder zum anderen als Liebeslied an Irland selbst gesehen werden, wie es in der Vergangenheit oft interpretiert wurde. Thin Lizzy machen aus diesem Vorbild ein rund siebenminütiges, zweigeteiltes Folk-Rock-Epos.
Ich finde es ein wunderschönes, wirklich episches Werk für Irland, über Irland.
Quelle: Katharina Heinius, über den Song "Róisín Dubh"
Die zwei Gesichter des Phil Lynott
Phil Lynott war Bassist, Sänger und als Frontmann von Thin Lizzy hatte er eine unglaubliche Bühnenpräsenz. Über sein Leben abseits der Bühne sprechen wir ausführlich im Meilensteine Podcast und über die zwei Gesichter des Phil Lynott. Seine Drogen- und Alkoholsucht, aber auch über seine sanfte Seite, die er als Vater und auch als Mentor für andere Musiker wie zum Beispiel auch Sänger Huey Lewis gezeigt hat.
Shownotes
Podcast-Tipp "Sucht & Süchtig" in der ARD-AudiothekBuchtipp: "My Boy – The Philip Lynott Story"Biographie über Gary MooreThin Lizzy bei YoutubeSWR1 Meilensteine Folge zu "Argus" von Wishbone AshSWR1 Meilensteine Folge zu "Breakfast in America" von SupertrampSWR1 Meilensteine Folge zu "Sports" von Huey LewisSWR1 Meilensteine Folge zu "The Wall" von Pink Floyd
Über diese Songs vom Album “Black Rose: A Rock Legend” wird im Podcast gesprochen
(11:26) – "Do Anything You Want To"(30:02) – "Róisín Dubh" (Black Rose)(35:56) – "Toughest Street in Town"(46:18) – "Waiting for an Alibi"(52:18) – "Sarah"
Über diese Songs wird außerdem im Podcast gesprochen
(16:30) – "Twin Guitar Special" von Bob Wills & His Texas Playboys(17:08) – "And Your Bird Can Sing" von den Beatles(18:02) – "Errors of My Way" von Wishbone Ash(19:54) – "The Boys Are Back in Town" von Thin Lizzy(24:20) – "Whiskey in the Jar" von Thin Lizzy(26:28) – "Róisín Dubh" von Sinead O’Connor(34:57) – "Over The Hills and Far Away" von Gary Moore

Apr 1, 2024 • 1h 2min
Sly and The Family Stone – "Stand!"
Der Auftritt von Sly and The Family Stone bei Woodstock wird als eines der Highlights des Kultfestivals aus dem Jahr 1969 angesehen. Die Songs auf der Setlist der Band stammen dabei zum Großteil vom Album "Stand!".
"Stand!" hat eine eindeutige Botschaft
Vor dem Album "Stand!" hatten Sly and The Family Stone sich kaum zu gesellschaftlichen oder politischen Themen geäußert. Mit dieser Platte positioniert sich die Band stark gegen Diskriminierung und Rassismus. Ein Thema, das vor allem Ende der 1960er-Jahre in den USA mit der Rassendiskriminierung sehr präsent war. Sly and The Family Stone thematisieren ein friedliches Miteinander auf Augenhöhe – und das nicht nur beim Song "Don't Call Me Nigga, Whitey".
Das ganze Album hat eine Botschaft: Steh auf für die Freiheit! Für dich, für die Gemeinschaft und gegen Rassismus. Ganz prägnant wird das auch schon beim Opener proklamiert: "Stand!". Aufstehen für Freiheit – aber friedlich! Das war die Botschaft von Sly and The Family Stone. Mit dieser Ausrichtung war die Band grundsätzlich eher auf der Seite des 1968 ermordeten Martin Luther King und nicht auf der Seite von Malcolm X, dessen Befürworter nicht ausschließlich friedlich gehandelt haben.
So revolutionär waren Sly and The Family Stone
Die Band Sly and The Family Stone hat sich 1966 erst gegründet und ist im Grunde genommen aus zwei verschiedenen Bands zusammengesetzt worden: aus der Band von Sly Stone selbst und aus der Band von seinem Bruder Freddie Stone.
Das Besondere an der Band ist, dass sie sich nicht nur offen gegen Diskriminierung aussprechen, sondern genau das auch selbst vorleben. Die Band ist komplett bunt durchmischt aus Familienmitgliedern und Freunden, Männern, Frauen, Schwarzen und Weißen.
Das war eben etwas ganz Neues. Das war sozusagen revolutionär!
Quelle: Nina Waßmundt, SWR1 Musikredakteurin über die Zusammensetzung von Sly and The Family Stone
Bis zum großen Durchbruch musste die Band sich nach ihrer Gründung noch ein paar Jahre gedulden. Erst mit dem vierten Album "Stand!" klappte der Durchbruch. Das lag allem voran auch an dem Song "Everyday People".
Auch dieser Song steht für mehr Zusammengehörigkeit und ein positiveres Gesellschaftsbild. Versteckt im Song ist außerdem ein Kinderlied namens "Five Little Monkeys", das dort auch einen ganz bestimmten Zweck erfüllen soll.
Der Sinn dahinter ist eigentlich, dass er damit die Leute verspotten will, die Menschen hassen, weil sie anders sind.
Quelle: Nina Waßmundt, SWR1 Musikredakteurin über die Bedeutung von "Everyday People"
Die Zusammenarbeit von Sly and The Family Stone
So familiär und schön die Bandzusammensetzung nach außen wirkte, die Zusammenarbeit in der Band war es allerdings nicht. Sly Stone kann da im Grunde genommen als alleiniger Herrscher betrachtet werden. Er hatte klare Vorstellungen, wie was zu klingen hat, wer was zu machen hat und auch beim Songwriting war Sly Stone tendenziell ein Einzelkünstler. Abgeschaut haben könnte er sich das zum Beispiel vom "Godfather of Soul", James Brown, der in seiner Band ähnlich "regiert" haben soll.
Sly hat es mit dem Album geschafft, die Musik – ich sage jetzt mal noch die schwarze Musik – ein wirkliches Stück nach vorne zu bringen. Sly war wie ein Katalysator für einen neuen Sound aus Musikstilen.
Quelle: Stephan Fahrig, SWR1 Musikredakteur über die Bedeutung von "Stand!"
Und so bunt wie die Band zusammengesetzt war – menschlich und musikalisch – so sah sie auch auf der Bühne aus: bunte Brillen, Goldketten, schrille Outfits – alles sehr funky!
Legendäres Album für die Hip-Hop-Kultur
Die Songs auf dem Album "Stand!" von Sly and The Family Stone sind aber nicht nur als eigenständige Lieder ganz wunderbar, sondern auch für die in den 70er-Jahren aufkeimende Hip-Hop-Kultur. Denn aufgrund ihrer einzelnen sehr rhythmischen Songparts, ikonischen Beats und auch der inneren politischen Haltung der Band wurde kaum ein Album so oft "gesampelt" wie "Stand!"
Shownotes
SWR1 Meilensteine Folge zu "Random Access Memories" von Daft PunkSWR1 Meilensteine Folge zu "Innervisions" von Stevie WonderLarry Graham erklärt sein BassspielVideo aus "The Dick Cavett Show" mit Sly StoneSly And The Family Stone in der Jugendsendung "Baff" des WDR 16.11.1970
Über diese Songs vom Album "Stand!" wird im Podcast gesprochen
(16:51) – "Stand!"(25:35) – "I Want To Take You Higher"(35:33) – "Sex Machine"(38:02) – "Everyday People"(46:48) – "Somebody’s Watching You"(50:02) – "Sing A Simple Song"
Über diese Songs wird außerdem im Podcast gesprochen
(01:16) – "Too High" von Stevie Wonder (25:06) – "Walk The Dinosaur" von Was (Not Was)(29:41) – "Advice" von Billy Preston(31:08) – "Higher" von Sly and The Family Stone(45:10) – "Everyday People" von Aretha Franklin(45:47) – "Somebody’s Watching You " von Little Sister(55:12) – "Mr. Wendal" von Arrested Development(56:36) – "People Everyday" von Arrested Development

Mar 25, 2024 • 1h 4min
Scorpions – "Love at First Sting"
Allein bis zum Jahr 2001 hat sich "Love at First Sting" bereits über 6 Millionen Mal verkauft. Neben der Schmusepower-Ballade "Still Loving You" sind auch echte Rock-Klassiker darauf vertreten, wie zum Beispiel "Big City Nights" oder "Rock You Like a Hurricane".
Mit "Love at First Sting" sind die Scorpions auf dem internationalen Höhepunkt ihrer Karriere, touren monatelang mit Größen wie Def Leppard oder Bon Jovi im Vorprogramm. Als erste und einzige deutsche Rockband bis dahin spielten sie dreimal hintereinander im ausverkauften Madison Square Garden und 1985 vor fast 500.000 Menschen bei Rock in Rio.
Die Scorpions sind eigentlich bis heute der erfolgreichste Exportschlager von Tokio bis Los Angeles.
Quelle: SWR1 Musikredakteur Niels Berkefeld über den Erfolg der Scorpions
Produktion von "Love at First Sting"
Für die Produktion des Albums "Love at First Sting" waren die Scorpions in eine Villa nach Frankreich gefahren. Plötzlich verliert Sänger Klaus Meine seine Stimme – es folgt eine schwere, ungewisse Zeit für die Band. Die ganzen Aufnahmen mussten verschoben werden und Meine konnte damals nur auf Zettelchen schreiben, um sich mit seinen Bandkollegen zu besprechen. Doch die Band hält zusammen – und als Klaus Meine nach langwierigen Therapien und zwei Operationen an den Stimmbändern zurückkam, war er stimmlich sogar besser als zuvor. Sein Stimmvolumen hatte sich durch die Operationen erweitert!
Es folgte eine internationale Tour durch Europa, die USA, Kanada und Japan. Die Scorpions spielten in den USA unter anderem mit Größen wie Iron Maiden.
Nach der Tour 1983 ging es für die Band zur Produktion des Albums in die berühmten Polar Studios in Stockholm, auch bekannt als ABBAs kreative Heimat. Dann wurden allerdings Herman Rarebell und Francis Buchholz krank und auch Klaus Meine hatte Einwände für die Produktion vor Ort. So wurde die Platte schließlich im Dieter Dierks Studio in Stommeln bei Köln in Originalbesetzung aufgenommen.
Es ist für mich ein Album der Scorpions, wo sie wirklich auf dem absoluten Höhepunkt [...] ihrer Karriere sind. Für mich ist dieses Album das letzte und gleichzeitig aber auch genialste Album der Scorpions, wo sie noch wirklich bei sich selber sind.
Quelle: SWR1 Musikredakteur Niels Berkefeld über "Love at First Sting"
Musikproduzent und Entdecker der Scorpions: Dieter Dierks
Der legendäre Musikproduzent Dieter Dierks hatte schon damals diesen berühmten Riecher für Talente. Die Scorpions entdeckte er zufällig in Essen in einer Turnhalle, vor einem kleinen Publikum mit etwa 50 Leuten. Er war sofort begeistert von ihrem Bühneneinsatz und nahm sie unter Vertrag. Seit 1968 wird in seinen "Dierks Studios" Musikgeschichte geschrieben, neben den Scorpions waren Weltstars wie Michael Jackson oder Tina Turner in dem kleinen Ort Stommeln zu Gast.
Dierks prägte die deutsche Rocklandschaft in den 70ern, vor allem die Größen der Krautrock-Szene waren bei ihm zu Gast im Studio, von Birth Control, über Guru Guru bis hin zu Embryo und Amon Düül.
Er hat mit seinem Sound [...] die deutsche Rockmusik begründet. Der Rolling Stone kürte ihn zum besten Heavy-Metal-Produzenten der Welt. Er war neben Conny Plank in Deutschland zu der Zeit also der Größte.
Quelle: SWR1 Musikredakteur Stephan Fahrig über Musikproduzent Dieter Dierks
"Rock You Like a Hurricane"
Vor allem ein Song wird zum absoluten Durchbruch: "Rock You Like a Hurricane". Seit seiner Erscheinung wird er immer wieder in Kinofilmen, Serien oder auch in der Werbung genutzt — "er ist omnipräsent und gehört sozusagen zum Kulturgut", so SWR1 Musikredakteur Niels Berkefeld. Neben "Wind of Change", der Hymne der Wende, ist "Rock You Like A Hurricane" die bekannteste Rock-Nummer der Scorpions und wurde bei jedem Konzert gespielt.
Hannover als Homebase der Scorpions
Hannover ist die Heimatstadt der Scorpions und auch für die Musikszene eine wichtige Stadt. Fury in the Slaughterhouse, Lena Meyer-Landrut, Mousse T. und viele mehr stammen ursprünglich aus der Hauptstadt Niedersachsens. Mit steigendem Erfolg in den Achtzigern haben die Scorpions zwar darüber nachgedacht, in die USA überzusiedeln, haben sich dann aber doch für einen kleinen Vorort von Hannover entschieden und das nie bereut.
Wir sind hier aufgewachsen und wir haben — und das ist, glaube ich, der wichtigste Punkt — unsere Familien hier, unsere Freunde. Das war uns in diesem verrückten Rock 'n' Roll-Zirkus immer wichtig, zurückzukommen. Und [...] Niedersachsen ist immer ein guter Platz, um die Batterien wieder aufzuladen und sich auch ein bisschen wieder zu erden.
Quelle: Klaus Meine im SWR1 Interview über die Bedeutung seiner Heimatstadt Hannover
"Love at First Sting" — ein Meilenstein der Musikgeschichte
Was SWR1 Moderator Michael Lueg mit den Scorpions bei einem Besuch in Rudolf Schenkers privatem Studio in Hannover erlebt hat, was die Scorpions auszeichnet und was es mit der berühmten Scorpions-Pyramide auf sich hat, das und viel mehr Nerdwissen gibt es im Meilenstein zu "Love at First Sting" von den Scorpions.
Shownotes
Dierks Studios in Stommeln bei KölnRockpalast Backstage mit den ScorpionsAtlas TV-Interview mit den Scorpions von 1984 Album-Review Scorpions – "Love at First Sting" bei Rock Hard Album-Review Scorpions – "Love at First Sting" auf Metal.deMeilenstein zu Van Halen – "1984"Liste der Meilensteine-Folgen von 1 bis 250Podcast-Tipp: 1Live Ikonen – Die Toten Hosen
Über diese Songs vom Album "Love At First Sting" wird im Podcast gesprochen
(15:56) – "Bad Boys Running Wild"(25:45) – "Rock You Like a Hurricane"(32:07) – "Rock You Like a Hurricane" Live at Madison Square Garden(40:27) – "Coming Home"(47:28) – "Crossfire"(51:00) – "Still Loving You"
Über diese Songs wird außerdem im Podcast gesprochen
(49:07) – "50 Ways To Leave Your Lover" von Paul Simon(01:02:04) – "Sly" von den Scorpions

Mar 18, 2024 • 34min
Madonna – "Like A Prayer"
Es ist eine der großen Qualitäten von Madonna: ihre Wandlungsfähigkeit! Mit jedem Album schafft es die Queen of Pop, sich neu zu erfinden. Das war auch schon in den 80er-Jahren so, sagt SWR Musikredakteur Niels Berkefeld im Meilensteine Podcast zum Album "Like A Prayer".
Die Madonna von '83 klingt anders als die von '85, die von '87 klingt anders als die von '89 [...] und diese ständige Entwicklung hat sie ja auch sehr erfolgreich durchgezogen.
Quelle: Niels Berkefeld über die Entwicklung von Madonna
Sich andauernd zu verändern, bringt aber auch Nachteile mit sich. "Da vergraulst du auch Stammkunden", erklärt Niels Berkefeld weiter. Bei "Like A Prayer" hat Madonna wieder mit dem Sound experimentiert und es gibt auch mehr Soul, Funk und Hip-Hop-Einflüsse zu hören als bei ihren ersten drei Alben.
Das ist so ein bisschen, als wenn du zum Stammitaliener gehst [...] und auf einmal ändert der die Karte und nimmt die Hälfte der Nudeln runter und er gibt auf einmal Sushi einen Raum.
Quelle: Niels Berkefeld über die Entwicklung von Madonna
"Like A Prayer" und die neue Madonna
Auf ihrem vierten Album "Like A Prayer" ist Madonna deutlich erwachsener geworden, sagt SWR1 Musikredakteurin Michelle Habermehl im Podcast. Madonna war auch in einer ganz anderen Lebenssituation als noch beim Album "True Blue". Sie war frisch geschieden und hat auf diesem Album versucht, vieles zu verarbeiten.
Bei "Like A Prayer" stellt sie sich quasi ihren Dämonen aus der Vergangenheit.
Quelle: Michelle Habermehl, SWR1 Musikredakteurin über "Like A Prayer"
Noch mehr über Madonna und die Musikvideos der 80er-Jahre gibt es in unserem SWR1 Podcast "Die 80er – der Musikpodcast"
Dass Madonna mit dem Album erwachsener geworden ist, hört man unter anderem auch daran, dass viel mehr akustische Instrumente auf "Like A Prayer" verwendet worden sind als bei ihren vorherigen Platten, findet SWR1 Musikredakteur Dave Jörg. "Echte Gitarren und ein echtes Schlagzeug waren bis dahin für Madonna eher untypisch", ergänzt er.
Das Musikvideo zum Song "Like A Prayer" hat damals einen handfesten Skandal ausgelöst. Der Musiksender MTV hat den Song sogar aus seinem Programm genommen.
Da spielt ein Künstler mit vermeintlichen Tabus, provoziert so ein bisschen einen Skandal, aber am Ende ist es ja auch künstlerische Freiheit.
Quelle: Niels Berkefeld, SWR1 Musikredakteur über den Skandal zum "Like A Prayer"-Video
Und so ein bewusst provozierter Skandal bedeutet für Künstlerinnen wie Madonna oder auch Künstler wie Falco und seinen Song "Jeanny" natürlich immer jede Menge Gesprächswert und damit sowas wie Gratiswerbung, wenn der Song dauerhaft im Gespräch ist. Aus heutiger Sicht kann man sich den Skandal Ende der 80er kaum noch vorstellen, findet Niels Berkefeld.
Wenn man sich das Video heute anschaut, denkt man sich: Was ist eigentlich passiert? Es ist ein Video gegen Rassismus, es ist ein tolles Video!
Quelle: Niels Berkefeld über das Musikvideo zu "Like A Prayer"
"Like A Prayer" ist mehr als nur der Skandal
Neben dem Überhit "Like A Prayer" und dem erwähnten skandalträchtigen Video zum Song hat das Album aber noch einiges mehr zu bieten. Zum Beispiel den feministisch-unterstützenden Song "Express Yourself".
Es macht mich sehr zufrieden, wenn ich höre, dass ich Teil davon war, dass jemand sagen kann: Ich bin stolz darauf, wer ich bin.
Quelle: Madonna im Interview
Insgesamt hat Madonna mit "Like A Prayer" damals einen großen Schritt nach vorne in Richtung Popikone gemacht. Auch, in dem sie ihre eigene Vergangenheit verarbeitet hat und dadurch die Kraft hatte, sich und ihre Position zu nutzen, um sich für andere starkzumachen. Dieses Album ist auf jeden Fall ein wichtiger Baustein in der Festungsmauer, auf den sich Madonnas inoffizieller Titel "Queen of Pop" stützt.
Shownotes
Das Musikvideo zu "Like A Prayer"Interview mit Madonna-Produzent Patrick Leonard in BillboardBuchtipp: "Madonna und wir"ZDF-Dokumentation "The True Story of Madonna"SWR1 Meilenstein zu Madonnas Album "Ray Of Light"
Über diese Songs vom Album "Like A Prayer" wird im Podcast gesprochen
(03:13) – "Like A Prayer"(15:07) – "Express Yourself"(19:45) – "Oh Father"(22:45) – "Till Death Do Us Part"(28:44) – "Love Song"(31:01) – "Dear Jessie"
Über diese Songs wird außerdem im Podcast gesprochen
(27:10) – "Don’t Cry For Me Argentina" von Madonna (aus Evita)(30:29) – "Hung Up" von Madonna

Mar 11, 2024 • 1h 14min
Supertramp – "Breakfast in America"
Mit Erscheinen dieses Podcasts sind seit der Veröffentlichung von "Breakfast in America" bereits 45 Jahre vergangen. "Breakfast in America" ist ein zeitloser Meilenstein des progressiven Pop mit Songs, die auch heute noch relevant sind. Das sind neben dem Titelsong auch "The Logical Song", "Goodbye Stranger" und "Take The Long Way Home".
Supertramp oder insbesondere "Breakfast in America" oder auch "Crime of the Century", das sind einfach Meilensteine, die bleiben.
Quelle: SWR1 Musikredakteurin Katharina Heinius
Die Gründung der Band Supertramp
Supertramp haben sich 1969 gegründet. Rick Davies spielt bereits im Alter von 12 Jahren Schlagzeug und steigt dann zum Keyboarder auf. Bei einem Gig in München lernt er den holländischen Millionär Stanley August, genannt Sam, kennen. Dieser ermutigt ihn dazu eine eigene Band zu gründen. Über eine Annonce im "Melody Maker", einer großen britischen Musikzeitschrift, die bis ins Jahr 2000 wöchentlich erschienen ist, sucht er geeignete Musiker. Daraufhin meldet sich Roger Hodgson bei ihm und die beiden gründen die Band "Daddy".
Ihr allererster Auftritt findet im damaligen Münchner Szene-Lokal "PN hit-house" auf der Leopoldstraße statt. Unter der Woche spielten doch meist Cover-Bands, während am Wochenende die Bands aus Großbritannien auftraten. In München entscheiden sie sich für einen neuen Bandnamen: aus Daddy wird Supertramp.
Von "Supertramp" bis hin zu "Breakfast in America"
Die ersten Alben "Supertramp" und "Indelibly Stamped" sind wenig erfolgreich, weshalb das Kapitel Supertramp bereits 1971 zunächst als beendet erscheint. Die Band besteht zu diesem Zeitpunkt aus Rick Davies, Rodger Hodgson, Kevin Currie, Frank Farrell und Dave Winthrop. Ihr Finanzier Sam zieht sich aus dem Musikgeschäft zurück, 1973 stehen Supertramp vor der Auflösung. Ein Jahr später — in neuer Formation — veröffentlichen sie "Crime of the Century". Zu Davies und Hodgson gesellen sich nun John Helliwell, Bob Siebenberg und Dougie Thomson dazu. Erstmals in der Bandgeschichte agieren auch Gastmusiker bei den Aufnahmen.
Mit ihrem fünften Album 1977 "Even in the Quietest Moments" und der daraus veröffentlichten Single "Give a Little Bit" folgt dann endlich auch der Durchbruch in den USA und Supertramp zieht es nach Los Angeles. Dort entsteht ihr sechstes Studioalbum "Breakfast in America" und eröffnet, passend zum Albumtitel, mit "Gone Hollywood".
Insgesamt gibt es für Davies und Hodgson drei Phasen von Songwriting während der Produktion des Albums. Sie schreiben ihre Songs zuhause und nehmen sie auch dort zunächst als Demo auf, eine weitere Demo wird im Studio aufgenommen, bis sie im dritten Schritt das Arrangement festlegen und die Songs tatsächlich einspielen.
Opener "Gone Hollywood" und Closer "Child of Vision"
Für unsere SWR1 Musikredakion sind beides epische Stücke. Mit gut 7,5 Minuten behalten Supertramp ihre Tradition bei, den Closer ziemlich episch zu gestalten. "Child of Vision" thematisiert angeblich das Verhältnis zwischen den beiden äußerst unterschiedlichen Songwriter-Persönlichkeiten: Rick Davies und Roger Hudgson. Hodgson hat den Song geschrieben und dabei möglicherweise an Davies gedacht. Die beiden haben gänzlich unterschiedliche Vorstellungen vom Leben, nicht nur auf musikalischer Ebene und eben diese Widersprüche werden in "Child of Vision" thematisiert.
Davies kommt aus dem Jazz, dem Rhythm and Blues und hat dementsprechend andere musikalische oder auch thematisch viel tiefere, destruktivere Ansätze an Texten, während Roger Hodgson vom Pop geprägt ist und eine Falsettstimme mitbringt.
Aber sie haben es geschafft diese Welten miteinander zu verbinden, und das ist ein besonderer Moment, und deswegen ist dieses Album auch für mich ein Meilenstein.
Quelle: SWR1 Musikredakteurin Katharina Heinius
"The Logical Song"
Die Welt der erwachsenen Erziehungsschule aus Sicht eines Teenagers. "The Logical Song" handelt davon, dass Schülerinnen und Schülern gelehrt wird nach Außen zu funktionieren, aber nicht, wer man innerlich wirklich ist und was den wahren Sinn des Lebens ausmacht. Die Nummer war die Lead-Single von "Breakfast in America" und ist bis heute ein absoluter Rock-Klassiker und für SWR1 Musikredakteur Frank König ein wahres Meisterwerk.
Dieser eine Song, der mir und wahrscheinlich Millionen anderen Teenagern Halt gegeben hat in einer unsicheren Zeit und der Erkenntnis, dass die Welt der Erwachsenen höchst widersprüchlich und zuweilen auch zynisch sein kann.
Quelle: SWR1 Musikredakteur Frank König
Der Song ist in drei Teile gegliedert: beginnend in der Kindheit, über die Schulzeit im Internat bis hin zum Erwachsenendasein. Rodgson beschreibt die magische Schönheit der Kinderwelt und stellt sie der widersprüchlichen und überfordernden Erwachsenenwelt gegenüber und stellt sich die Frage: Wer bin ich eigentlich?
"Breakfast in America" — Ein Meilenstein der Musikgeschichte
Warum der Ursprungstitel des Albums eigentlich "Hello Stranger" sein sollte, von welchen Songs der Beatles sich Supertramp in "Breakfast in America" inspirieren lassen haben, welche ungewöhnlichen Instrumente bei der Produktion zum Einsatz kamen und ob Johnny Hallywell sein stilbringendes Saxophon tatsächlich auf der Studio-Toilette aufgenommen hat, das und mehr gibt es im Meilenstein zu "Breakfast in America" von Supertramp.
Songwriting, Spielfreude, Instrumentierung, starke Texte, catchy Sound.
Quelle: SWR1 Meilensteine-Gast Sascha Simnovec über "Breakfast in America"
Shownotes
Buch von Frank Bösch über das Jahr 1979Buchtipp: Ein Tribute an Supertramp – Die illustrierte BiografieWie "The Logical Song" entstanden istMaking Of "The Logical Song" im VideoWie Schauspielerin Kate Murtagh als Kellnerin auf das Plattencover von "Breakfast in America" kamPodcast-Tipp: "Fuck you very, very much! Die größten Beefs im Musikbiz" von ARD KulturListe der Meilensteine-Folgen von 1 bis 250
Über diese Songs vom Album "Breakfast in America" wird im Podcast gesprochen
(04:49) – "The Logical Song"(14:18) – "Gone Hollywood"(21:40) – "Gone Hollywood"(22:24) – "Child of Vision"(29:24) – "The Logical Song"(48:12) – "Goodbye Stranger"(56:03) – "Breakfast in America"(01:03:54) – "Take the Long Way Home"
Über diese Songs wird außerdem im Podcast gesprochen
(26:34) – "Here Comes the Sun" von The Beatles(01:40:12) – "Hyper Hyper" von Scooter(01:10:43) – "When We Were Young" von David Guetta und Kim Petras(01:11:07) – "Cry Cry Cry" von Coldplay(01:11:41) – "It Might Be Time" von Tame Impala (Prod. Kevin Parker)

Mar 4, 2024 • 53min
Special zum internationalen Frauentag
Nachdem es im letzten Spezial zum internationalen Frauentag einen Rundumschlag gab zu Frauen, die in den Geschichtsbüchern zu kurz gekommen sind, wie Blueserfinderin Ma Rainey, Rock'n'Roll-Erfinderin Rosetta Tharpe oder Sylvia Robinson, die den ersten kommerziell erfolgreichen Hip-Hop-Song überhaupt produziert hat ("Rapper's Delight" von der Sugarhill Gang), geht es dieses Mal um die Pionierinnen der elektronischen Musik.
Auch in diesem Jahr ist Musikerin, Produzentin, Songwriterin, Autorin und Schauspielerin Luci van Org wieder mit dabei und spricht mit SWR1 Musikredakteurin Katharina Heinius über großartige Frauen der Musikgeschichte.
Die Faszination elektronischer Musik
Für Luci van Org gibt es einen ganz besonderen Punkt, der sie an elektronischer Musik fasziniert:
Die Möglichkeit, autark ganze Musikstücke zu kreieren. Das ist gerade für Frauen ganz wichtig gewesen, weil [...] es gab immer Männer, die versucht haben, dir zu sagen, was du zu tun und zu lassen hast und wie du es zu machen hast. Und an so einem Rechner kannst du einfach sitzen und selbst bestimmen, wie etwas klingt [...].
Quelle: Luci van Org über die Bedeutung elektronischer Musik für weibliche Künstlerinnen.
Das ermächtigt die Musikerinnen und auch Musiker natürlich dazu unabhängiger von anderen zu werden. Wer möchte, kann durch diese Technik alle Rollen, die es beim Musikmachen auszuführen gibt, selber ausführen. Egal, ob Komponistin, Produzentin und auch ausführende Künstlerin.
Es ist eine unfassbare Freiheit, die im Programmieren von Musik steckt.
Quelle: Luci van Org über die Möglichkeiten, die elektronische Musik bietet.
Auch Luci van Org selbst betreibt aktuell das Projekt "Meystersinger", das sehr stark auf elektronische Musik setzt.
Die Anfänge der elektronischen Musik
Die Anfänge der elektronischen Musik beginnen weitaus früher, als man vielleicht denkt, nämlich schon in den 1920er Jahren mit dem Theremin. Wie dieses obskure Instrument gespielt wird, das erklärt Musikerin Luci van Org, die selbst stolze Theremin-Besitzerin ist, im Meilensteine Podcast.
Menschen, die Theremin spielen, wirken immer ein bisschen wie in einer Séance. Die halten die Hände in der Luft und machen seltsame Gesten.
Quelle: Luci van Org über das Spielen eines Theremins
Und die erste große Theremin-Virtuosin war, die eigentlich als Violinistin ausgebildete Konzertgeigerin, Clara Rockmore. Die hat eine ganz besondere Technik erfunden, um das Instrument zu beherrschen.
"Dr. Who" macht elektronische Musik populär
Dr. Who ist eine der bekanntesten Fernsehserien aller Zeiten und auch eine der Serien, die es schon am längsten gibt. 1963 startete die Serie und auch heute werden noch neue Folgen produziert. Und im Intro der Science-Fiction-Serie gab es schon 1963 elektronische Musik, gespielt von der Mathematikerin Delia Derbyshire auf Synthesizern.
Bis zur "Dr. Who Serie" war elektronische Musik ganz und gar nicht "in aller Munde", wie man so schön sagt, sondern es wurde immer eher verächtlich darauf geschaut, da elektronische Musik "kein Herz und keine Seele" habe.
Heute wird ganz anders auf elektronische Musik geblickt und für diesen Wandel ist auch Delia Derbyshire und ihre Titelmelodie zu "Dr. Who" verantwortlich. Auch deshalb zählt sie für das Musikmagazin "Musikexpress" zu den "100 wichtigsten Frauen im Pop".
Laurie Spiegel, Pionierin der elektronischen Computermusik
Eine der ersten elektronischen Kompositionen aus einem Computer kommen von der US-Amerikanerin Laurie Spiegel. Mit Lochkarten, Klaviatur, Joystick und Tasten komponierte sie 1974 ihren Song "Appalachian Grove 1", mit dem sie die Melodien in die vorher avantgardistische, elektronische Musik brachte und dadurch auch mehr Gefühl.
Während wir elektronische Musik (theoretisch) heute mit dem Laptop gemütlich von der Couch aus machen können, war der Computer, mit dem Laurie Spiegel Musik gemacht hat, so groß wie ein Wohnzimmer, unglaublich teuer und stand in einer Forschungseinrichtung.
Laurie Spiegel komponierte aber nicht nur Musik auf dem Computer, sondern sie hat mit "Music Mouse" auch eines der ersten Computerprogramme zum Musik machen programmiert.
Shownotes
SWR1 Meilensteine Folge zu "Sports" von Huey Lewis and The NewsSpezialfolge zum Internationalen Frauentag 2023SWR1 Leute mit Luci van OrgSWR Artikel zu Luci van OrgClara Rockmore spielt das ThereminARTE-Doku über "verkannte Heldinnen der elektronischen Musik"Demo von Music MouseKünstlerseite zum Projekt "Lucina Soteira" von Luci van Org
Über diese Songs wird im Podcast gesprochen
(08:04) – “The Swan” von Clara Rockmore(17:45) – “Dr. Who Titelmelodie” von Delia Derbyshire(33:02) – “Appalachian Grove 1” von Laurie Spiegel(40:40) – “Three Sonic Spaces” von Laurie Spiegel(41:32) – “Offen” von Meystersinger(43:18) – “Tempel” von Lucina Soteira

Feb 26, 2024 • 1h 7min
ABBA – "Waterloo"
1974 war ein sensationelles Jahr für Pop- und Rockfans: Joni Mitchell hat ihr legendäres "Court And Spark" Album rausgebracht, Supertramp schenkten uns ihr "Crime of the Century", Steely Dan waren kulinarisch verdreht unterwegs mit "Pretzel Logic" und im März veröffentlichten ABBA das Album, das ihnen den internationalen Durchbruch verschaffen sollte: "Waterloo".
Für die vier Schweden und Schwedinnen sollte das Album der Beginn ihrer internationalen Karriere werden, nicht nur wegen des Hits "Waterloo", mit dem sie 1974 den Eurovision Song Contest gewannen.
Das Album "Waterloo" ist ein Abbild der 70er-Jahre
Etwas Reggae, Glamrock und noch ganz viel mehr – für SWR1-Musikredakteur Niels Berkefeld ist "Waterloo" ein Abbild der kompletten musikalischen Bandbreite der 1970er-Jahre und es ist natürlich auch ein historischer Moment in der Geschichte des Eurovision Song Contest.
Da sehen wir einen ungeschliffenen Rohdiamant, den Beginn einer Weltkarriere und das Suchen und Finden des zukünftigen Sounds dieser Gruppe.
Quelle: Niels Berkefeld, SWR1 Musikredakteur über "Waterloo"
Benny und Björn von ABBA haben auf diesem Album musikalisch ganz viel ausprobiert, um den perfekten Sound für die Gruppe zu finden. Das merkt man eben auch an dem genre-technischen Gemischtwarenladen auf dem Album.
Die Anfangszeit von ABBA und der "Eurovision Song Contest"
Bevor Benny, Björn, Agnetha und Anni-Frid sich 1972 als ABBA zusammenschlossen, hatten alle vier eigene Musikkarrieren. Benny und Björn taten sich als erste zusammen und hatten in Japan schon einen Hit mit "She's My Kind of Girl". Der Song war allerdings als Titelsong eines schwedischen Erotikfilms bekannt und die Band damit leicht in die Schmuddelecke gedrängt worden.
Als die finale Bandbesetzung abgeschlossen war, versuchte die Band das unliebsame Image durch die Teilnahme am ESC loszuwerden. Das klappte allerdings nicht auf Anhieb. Mit ihrem Song "Ring Ring" sind ABBA dann 1973 im schwedischen Vorentscheid nur auf Platz drei gelandet. Ein Jahr später, 1974 klappte es dann im zweiten Anlauf. ABBA gewannen nicht nur den schwedischen Vorentscheid, sondern auch den ESC in Brighton mit "Waterloo".
Neben den tollen Kompositionen von Benny Andersson und Björn Ulvaeus, die in einigen Songs an den frühen deutschen Schlager erinnern, ist das Besondere an der Musik von ABBA auch das Zusammenspiel der beiden Stimmen von Agnetha und Anni-Frid.
Das ABBA-Image als Teil des Erfolgs
ABBA sind auch heute noch eine riesige Marketingmaschine, die auch durch das sehr saubere Image der vier Künstler sehr gut funktioniert hat – wobei vor allem Anni-Frid und Agnetha natürlich trotzdem als sexy inszeniert worden sind. Harmonie war das große Aushängeschild der Band. Es gab keine Skandale rund um Alkohol, Sex oder Drogen.
Und während andere Musiker sich – damals wie heute – noch als Singles präsentierten, um bei den Fans die Träume einer Liebesbeziehung zum angehimmelten Star zumindest theoretisch am Leben erhalten wurden, wurde bei ABBA die heile Beziehungswelt propagiert. Probleme gab es in der ABBA-Welt nicht.
Jubiläum: 50 Jahre "Waterloo" – Das Vermächtnis von ABBA
Neben der Musik und den Erfolgen, die ABBA der Welt hinterlassen haben, gibt es noch ein Erbe, dass SWR1-Musikredakteur Dave Jörg im Podcast zu "Waterloo" hervorheben möchte:
Egal, wo die ABBA Songs laufen: [...] Das zaubert den Leuten ein Lächeln und Freude ins Gesicht und ins Herz. Und das hat 50 Jahre nach "Waterloo" niemals aufgehört.
Quelle: Dave Jörg, über das Erbe von "Waterloo"
Shownotes
Liste der ersten 250 FolgenArtikel und Bildergalerie zum ESC 1974 in BrightonBandbio von ABBAABBA beim “Eurovision Song Contest”Ausschnitt aus dem Musikladen Interview 1976ABBA-Auftritt beim Musikladen Extra 1976SWR1 “80er Podcast” zu ABBADie Metronome Studios in Stockholm – heute und historischSWR1 Meilensteine Folge zu "Pretzel Logic"SWR1 Meilensteine Folge zu "Court and Spark"SWR1 Meilensteine Folge zu "The Wall"Podcast-Tipp: "Lisas Paarschitt" in der ARD-Audiothek
Über diese Songs vom Album “Waterloo” wird im Podcast gesprochen
(08:52) – "Waterloo"(23:40) – "Hasta Manana"(46:41) – "Honey, Honey"(51:56) – "Watch Out"(53:58) – "Sitting in the Palmtree"(54:34) – "King Kong Song"(55:52) – "Gonna Sing You My Lovesong"(59:08) – "Dance (While The Music Still Goes On)"
Über diese Songs wird außerdem im Podcast gesprochen
(09:50) – "People Need Love" von ABBA(10:49) – "She’s My Kind of Girl" von ABBA(13:04) – "Ring Ring" von ABBA(28:51) – "Maid of Orleans" von OMD(30:55) – "We’ll Meet Again" von Vera Lynn(34:55) – "Hasta Manana" von Lena Andersson

Feb 19, 2024 • 1h 11min
Steely Dan – "Pretzel Logic"
Das kulinarisch klingende Album "Pretzel Logic" – übersetzt: "verdrehte Logik" – ist das dritte Album von Steely Dan. Gleichzeitig ist es auch die Platte mit dem größten Hit der Gruppe: "Rikki Don't Lose That Number". Auf ihrem Album "Pretzel Logic" machen Steely Dan genau da weiter, wo sie bei ihrem Vorgänger-Album aufgehört haben. Sie machen sehr komplexe, jazzige Musik, die sich aber trotzdem sehr gut durchhören lässt.
Steely Dan ist im besten Sinne "Fahrstuhlmusik". Du kannst es ausblenden [...], dann ist es einfach nur etwas, was bei dir auf dem Ohr ist und so gesehen nicht stört. Sobald du weiter reinzoomst [...], siehst du all die Elemente. Und das ist das Interessante daran, was sie ausmacht.
Quelle: Benjamin Brendebach im SWR1 Meilensteine Podcast über Steely Dan
Veränderungen bei Steely Dan
Nichtsdestotrotz hat sich für Steely Dan mit diesem Album ganz viel verändert. Während für viele Rockmusiker das Tourleben der wichtigste Teil des Rock 'n' Roll-Lifestyle ist, war es Walter Becker und Donald Fagen immer zu viel. Sie fanden es "langweilig" und "albern", wie SWR1 Musikredakteur Stephan Fahrig im Meilensteine-Podcast erklärt.
Fagen und Becker sahen sich selbst eher als Songwriter und Produzenten und die beiden waren sich einig, dass für ihr drittes Album "Pretzel Logic" ein neues Bandkonzept hermusste. Und so haben die beiden Masterminds hinter der Band nach einem Tourabend im Hotelzimmer kurzerhand ihre Band gefeuert. Künftig wollten Becker und Fagen dann auf professionelle Studiomusiker zurückgreifen. So hart die Entscheidung auch für die Musiker in der Band war, die Musik von Steely Dan konnte so auf die nächste Stufe steigen.
Grundsätzlich ist es ein Meilenstein-Album, einfach weil es ein ganz neues, ganz eigenes Genre definiert. Man nennt es jetzt vielleicht Rock-Pop-Jazz-Blues. Wie auch immer man es nennen mag, es ist eigentlich "Steely-Dan-Pop".
Quelle: Benjamin Brendebach im SWR1 Meilensteine Podcast zu "Pretzel Logic"
Die Besten der Besten sind auf "Pretzel Logic" zu hören
Für ihre Alben ab "Pretzel Logic" haben sich Steely Dan nur die Stars unter den Studiomusikern dazu geholt. Das beste Beispiel dafür sind die Drums. Da hatten sich Fagen und Becker nicht nur einen Drummer geholt, sondern gleich mehrere. Richtige Schwergewichte der Schlagzeuger-Szene.
Neben Totos Jeff Procaro, haben Steely Dan auch Jim Gordon engagiert, der als einer der größten Studiodrummer überhaupt zählt. Er hat mit den größten Stars der Pop- und Rockgeschichte zusammengespielt: mit den Beach Boys, Frank Zappa, John Lennon, George Harrison, Eric Clapton und vielen vielen mehr.
Im Podcast sprechen wir auch darüber, welche tragische Wendung das Leben von Schlagzeuger Jim Gordon noch genommen hat.
Jubiläumsfolge mit Meilensteine-Quiz
Für Folge Nummer 250 unserer SWR1 Meilensteine haben wir uns auch noch eine kleine Besonderheit überlegt: ein kleines Meilensteine-Quiz. Geneigte Meilensteine-Fans können dabei ihr angehäuftes Wissen auf die Probe stellen, und mit etwas Glück sogar den offiziellen Titel "SWR1 Meilensteine Profi" ergattern.
Der erste Schritt in Richtung Titelgewinn ist: diese Podcast-Folge hören. Und für alle weiteren gibt es auf unseren Seiten ein paar Tipps, um auf die Lösung zu kommen.
Die Lösung für die drei Quizfragen schickt ihr bitte per Mail an meilensteine@swr.de oder noch besser per WhatsApp-Sprachnachricht an die (06131) 92 93 94 95.
Shownotes
Steely Dan Liste von Jenell Kesler auf rateyourmusic.comSteely Dan WörterbuchSWR1 Meilensteine Folge zu "Aja" von Steely DanDie Steely-Dan-Bibel: "Steely Dan: Reelin' in the Years" von Brian SweetMehr Informationen zu "Reelin' in the Years" von Brian SweetMeilensteine Liste Folgen 1 bis 250
Über diese Songs vom Album "Pretzel Logic" wird im Podcast gesprochen
(09:59) – "Rikki Don’t Lose That Number"(35:40) – "Night By Night"(43:20) – "Any Major Dude Will Tell You"(52:18) – "Parker's Band"(59:18) – "Pretzel Logic"
Über diese Songs wird außerdem im Podcast gesprochen
(21:16) – "Song for My Father" von Horace Silver(25:50) – "Aja" von Steely Dan(54:59) – "The Bird" von Charlie Parker


