

NDR Kultur - Das Gespräch
NDR Kultur
Bei "Das Gespräch" kommen Menschen zu Wort, die Stellung beziehen und Positionen vertreten: kulturell oder gesellschaftlich, kenntnisreich, vielfältig und nicht selten provokant. Mal sind sie prominent und in aller Munde, mal ausgewiesene Experten auf ihrem Gebiet. Gemein ist ihnen allen, dass sie Inspirierendes zu sagen haben zu den Themen unserer Zeit - und oft auch sehr Persönliches. Wir stellen drängende Fragen und rollen nicht einfach den roten Teppich aus.
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Nov 30, 2025 • 26min
Shoko Kuroe: Starke Stimme gegen Machtmissbrauch
"Das war ein sexueller Übergriff, was man in der Alltagssprache wahrscheinlich Vergewaltigung nennen würde“, sagt die Pianistin Shoko Kuroe im Gespräch mit NDR Kultur. Und der Verantwortliche war ein Professor von Shoko Kuroe, er hat während der 90er Jahre an der Hamburger Musikhochschule unterrichtet. Die junge Frau, damals Mitte zwanzig, konnte zunächst nicht über das Verbrechen sprechen. „Ich hatte das komplett verdrängt, damit ich die seelische Stabilität behalten konnte.“, bekennt Kuroe – die in den vergangenen Jahren zu einer der wichtigsten Stimmen im Kampf gegen Machtmissbrauch geworden ist. Nachdem ihr Anliegen lange Zeit kaum Gehör gefunden hat, hat sich der öffentliche Umgang mit dem Thema mittlerweile stark verändert. Im Gespräch mit Marcus Stäbler betont Shoko Kuroe jedoch, dass es trotz der vielen Initiativen, der Beratungsangebote und der Sensibilität gegenüber Machtmissbrauch noch immer blinde Flecken gebe. Auch bei einer aktuellen Studie zum Thema, die jetzt an den deutschen Hochschulen durchgeführt werden soll. Das Problem sei, dass dort nur die derzeit Angehörigen der Hochschulen gehört werden. „Die Menschen, die dort irgendwas erfahren haben und dann aufgrund dessen von der Hochschule weggegangen sind oder gar keine Musik mehr machen oder die Hochschule gewechselt haben - die kommen nicht zur Sprache.“

Nov 23, 2025 • 24min
John Irving über seinen neuen Roman "Königin Esther"
Vom jüdischen Waisenkind zur zionistischen Freiheitskämpferin - mit bekanntem Irving-Personal.Der mittlerweile in Kanada lebende Schriftsteller John Irving zählt zu den großen US-amerikanischen Erzählern unserer Zeit. Viele seiner Romane, besonders "Gottes Werk und Teufels Beitrag", wurden internationale Bestseller. "Gottes Werk und Teufels Beitrag" ist die Geschichte von Homer Wells, der im Waisenhaus St. Cloud groß wird und von dessen Leiter Dr. Larch zu einem sensiblen, empathischen jungen Mann erzogen wird. Ein wichtiges Thema in diesem Buch ist das Recht auf Abtreibung, für das sich Dr. Larch intensiv einsetzt.Nun erscheint der neue Roman von John Irving. In "Königin Esther" wird die Lebensgeschichte einer jüdischen Waisin erzählt, deren Mutter von Antisemiten ermordet wurde und die von Amerika nach Palästina auswandert. In dem Buch gibt es auch ein Wiedersehen mit Dr. Larch und St. Cloud.

Nov 16, 2025 • 26min
Nur Liebe kann uns noch retten: Autor Daniel Schreiber im Gespräch
Die „Baseballschläger-Jahre“ sind zurück, sagt Daniel Schreiber und meint damit die hasserfüllte Stimmung unserer Gegenwart – zwischen Klimawandel, Kriegen, Populismus und zerfallenden Demokratien. In seinem neuen Essay „Liebe. Ein Aufruf“ analysiert der Autor die Krisen unserer Zeit. Schreiber ist überzeugt: Wir sollten uns auf die politische Kraft der Liebe rückbesinnen – im privaten und öffentlichen Leben, in unserem politischen Miteinander, in unserem Verhältnis zur Welt.Im Gespräch mit Juliane Bergmann erläutert Daniel Schreiber, wie dieses Handeln mit Liebe konkret aussehen kann, wie man Feinden der Demokratie mit Liebe begegnet und wie man Menschen davon überzeugt, sich auf das Wagnis der gesamtgesellschaftlichen Liebe einzulassen.

Nov 9, 2025 • 26min
Klima-Retten mit Büchern? Autor Uwe Laub über „Climate Fiction“
Zum Auftakt der 30. Weltklimakonferenz in Brasilien fragt Jürgen Deppe den SPIEGEL-Bestsellerautor Uwe Laub („Sturm“, „Dürre“, „Blaues Gold“) was Bücher realistischerweise zum Klimaschutz beitragen können. Im englischsprachigen Raum boomt das Genre „Climate Fiction“ seit Längerem – von reißerischen Katastrophen-Schmökern bis zu literarischen Romanen eines T.C. Boyle. Nun hat der Münchner den „Climate Fiction Writers Europe e.V.“ gegründet, um das Genre auch deutschsprachig zu etablieren. Doch was ist „Climate Fiction“ überhaupt genau? Worum geht es? Und was können Bücher ernsthaft zum Klimaschutz beitragen? Warum galten solche Romane hierzulande bei aller Euphorie für Klimaschutz bislang als Kassengift? Warum sollte sich das nach Laubs Meinung ändern? Und wie?

Oct 31, 2025 • 26min
Klimaschutz? Klar, aber nicht mit mir! - Philipp Staab im Gespräch
Die Krisen unserer Zeit fordern die Politik. Doch zieht sie Konsequenzen, wird ihr Bevormundung vorgeworfen. Ein Dilemma.

Oct 31, 2025 • 26min
Ein Verleger mit Haltung: Meeresliebhaber Stefan Krückens im Gespräch
„Zeitlos, romantisch und abenteuerlich“ sind die Bücher, die dem gewordenen Meeresliebhaber Stefan Krücken für seinen Ankerherz Verlag vorschweben. Im Rheinland geboren, gründete er 2007 nach vielen Jahren als Investigativreporter gemeinsam mit seiner Frau Julia in Hollenstedt bei Hamburg den Ankerherz Verlag. Und in dem geht es immer ums Meer.Im Gespräch mit Martin Becker beschreibt Stefan Krücken, dass er dabei nicht erst durch den legendären Kapitän Schwandt, der bei ihm veröffentlichte, gelernt hat Rückgrat zu beweisen. Seite Jahren positioniert sich der Verlag gegen Rechtsextremismus und die AfD – auch wenn Drohnachrichten dadurch zum Alltag werden, aber: „Wenn ich einen Verlag habe und eine Social Media-Community, dann würde ich das schäbig finden, wenn ich das nicht nutze.“

Oct 26, 2025 • 26min
Ungleich von arm und reich – Nicole Mayer-Ahuja und die „Spaltungslinie“
Lange Zeit galt Deutschland als „nivellierte Mittelstandsgesellschaft“ – als Land ohne Oben und Unten. Doch die Realität sieht anders aus, sagt die Göttinger Soziologin Nicole Mayer-Ahuja im Gespräch mit Sebastian Friedrich: Die Ungleichheit wächst, Armut verkürzt das Leben, und selbst gut Ausgebildete erleben Unsicherheit und Konkurrenz.Mayer-Ahuja widerspricht dem Mythos der klassenlosen Gesellschaft. In ihrem Buch „Klassengesellschaft akut“ (C.H.Beck) zeigt sie, warum Lohnarbeit spaltet, wie sich Klassen heute neu formieren – und wo Chancen für Solidarität liegen.

Oct 14, 2025 • 26min
MIT OPENER Text entsteht aus Text – die Buchpreisträgerin Dorothee Elmiger
Gestern mit dem Deutschen Buchpreis 2025 ausgezeichnet, heute im Gespräch mit Joachim Dicks über das Schreiben im Allgemeinen und ihren aktuellen Roman „Die Holländerinnen“ im Besonderen: die Schweizer Schriftstellerin Dorothee Elmiger.

Oct 14, 2025 • 26min
Text entsteht aus Text – die Buchpreisträgerin Dorothee Elmiger
Gestern mit dem Deutschen Buchpreis 2025 ausgezeichnet, heute im Gespräch mit Joachim Dicks über das Schreiben im Allgemeinen und ihren aktuellen Roman „Die Holländerinnen“ im Besonderen: die Schweizer Schriftstellerin Dorothee Elmiger.

Oct 12, 2025 • 26min
Psychologe Stephan Grünewald legt die Deutschen auf die Couch
Pandemie und Krieg, Klimakrise und Inflation – die Gegenwartslage ist ein Stresstest für uns alle. Doch anstatt kollektiv zu verzweifeln, entwickeln die Deutschen überraschende Überlebensstrategien. In seinem neuen Buch „Wir Krisenakrobaten. Psychogramm einer verunsicherten Gesellschaft“ (Kiepenheuer & Witsch) fragt der Psychologe und Bestsellerautor Stephan Grünewald, wie es sein kann, dass das Vertrauen in Politik und Gesellschaft zwar einen historischen Tiefpunkt erreicht hat, viele Menschen im Privaten aber erstaunlich zuversichtlich bleiben.Im Gespräch mit Verena Gonsch erklärt Stephan Grünewald, warum wir uns in unser „Schneckenhaus“ zurückziehen – und gleichzeitig neue Formen der Hoffnung erfinden. Er zeigt, wie die Menschen zwischen Alltagsängsten und persönlicher Zuversicht balancieren, fast wie Akrobaten auf dem Krisendrahtseil.


