JACOBIN Talks

JACOBIN Magazin
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Dec 16, 2023 • 41min

Ideologie und Kunst im Film | mit Wolfgang M. Schmitt

"Kultur heute schlägt alles mit Ähnlichkeit", schrieben Theodor W. Adorno und Max Horkheimer in ihrem berühmten Kulturindustriekapitel in der Dialektik der Aufklärung von 1944. Doch ist dieses Diktum in unserer "Gesellschaft der Singularitäten" noch aktuell? Inwiefern ist Kultur überhaupt Träger von Ideologie und lässt sich als solche kritisieren? Wolfgang M. Schmitt knüpft mit seiner Filmanalysen an diese Fragen an und hat in unzähligen Videos die Ideologiekritik praktisch erneuert. Schmitt analysiert sowohl den populären Film von "Paw Patrol" bis "Avengers", als auch die großen Klassiker von Truffaut bis Scorsese. Seit Kurzem kann man seine Analysen auch als Buch erwerben. Mit Matthias Ubl spricht er bei Jacobin Talks über Ideologie, Kunst und die Notwendigkeit des Lesens. 🎄Jetzt Jacobin Abo + Ausgabe No.1 und No.14 sichern: https://jacobin.de/talks 💻 Lest uns kostenlos online: https://jacobin.de/ 👉 Folgt Matthias Ubl auf Twitter: https://twitter.com/MatthiasUbl und Instagram: https://www.instagram.com/matthias_ubl/
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Dec 9, 2023 • 57min

Eine Welt zu verlieren | mit Alexandra Schauer

Die Gesellschaft ist politisch gestaltbar und lässt sich in der Zukunft zum Besseren verändern. So lautete ein zentrales Versprechen der politischen Moderne. Doch in der Gegenwart hat diese Vision an Strahlkraft eingebüßt, eine emphatische Vision für die Zukunft scheint uns angesichts der multiplen Krisen der Gegenwart abhanden zu kommen. Die Soziologin Alexandra Schauer rekonstruiert in ihrem umfangreichen Buch "Mensch ohne Welt" wie in der modernen Gesellschaft wechselseitige Verständigung und gemeinsames politisches Handeln an Bedeutung gewannen und so politische Emanzipation, etwa durch die Arbeitbewegung, ermöglichten. Doch heute steht dieses Weltverhältnis in Frage. 📰 Abonniert JACOBIN über jacobin.de/talks 💻 Oder lest uns kostenlos online: https://jacobin.de/ 👉 Folgt Matthias Ubl auf Twitter: https://twitter.com/MatthiasUbl und Instagram: https://www.instagram.com/matthias_ubl/
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Nov 4, 2023 • 56min

Ungleichheit zerstört Demokratie | mit Martyna Linartas

Deutschland ist ein extrem ungleiches Land. Im Jahr 2018 titelte der Spiegel, dass 45 Superreiche so viel Vermögen besitzen wie die ärmere Hälfte der Bevölkerung. Heute sind es nur noch zwei Familien, die mehr Vermögen besitzen als 41,5 Millionen Menschen. Die Politikwissenschaftlerin Martyna Linartas setzt sich seit Jahren mit der #Ungleichheit in Deutschland auseinander und hat die Initiative ungleichheit.info gegründet. Sie will über Ungleichheit aufklären und stellt auf ihrer Webseite aktuelle Zahlen und Forschungsergebnisse bereit. Bei #JacobinTalks sprach sie über die Rolle von Steuern bei der Abschaffung von Ungleichheit. https://ungleichheit.info/deutschland Martyna Linartas bei Jacobin: https://jacobin.de/artikel/mythos-leistungsgesellschaft-erben-erbschaft-vermoegensungleichheit 📰 Abonniert JACOBIN über jacobin.de/talks 💻 Oder lest uns kostenlos online: https://jacobin.de/ 👉 Folgt Matthias Ubl auf Twitter: https://twitter.com/MatthiasUbl und Instagram: https://www.instagram.com/matthias_ubl/
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Oct 15, 2023 • 44min

Die Unterwelt am Potsdamer Platz | mit Jana Costas

Die Wirtschaftswissenschaftlerin Jana Costas hat sich ein halbes Jahr den Reinigungskräften am Potsdamer Platz in Berlin angeschlossen. Sie beschreibt in ihrem Buch "Im Minus Bereich - Reinigungskräfte und ihr Kampf um Würde" die alltäglichen Kämpfe der Arbeitenden. Dabei wird deutlich, dass sich unter den Reinigungskräften eigene Codes und Überlebensstrategien ausbilden, viele von ihnen aber auch einen ganz eigenen Berufsstolz ausbilden. Matthias Ubl spricht mit Costas über Reinigungskräfte als Teil der arbeitenden Klasse, in dem jedoch große Vereinzelung herrscht. 📰 Abonniert JACOBIN über jacobin.de/talks 💻 Oder lest uns kostenlos online: https://jacobin.de/ 👉 Folgt Matthias Ubl auf Twitter: https://twitter.com/MatthiasUbl und Instagram: https://www.instagram.com/matthias_ubl/
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Jul 31, 2023 • 44min

Ist die Geschichtsphilosophie tot? | mit Daniel Martin Feige

JacobinTalks#16 Gibt es Fortschritt in der Geschichte? Für große Denker wie G.W.F. Hegel und Karl Marx waren geschichtsphilosophische Figuren zentraler Teil ihres Denkens: Der Mensch befreit sich durch Arbeit von den Zwängen der Natur und baut sich eine gesellschaftliche Welt, die wiederum vernünftig eingerichtet werden soll, um allen Freiheit zu ermöglichen. Doch das geschichtsphilosophische Menschenbild ist in den letzten Jahrzehnten aus der Mode gekommen und wurde selbst für tot erklärt, etwa von Denkern wie Michel Foucault oder der Evolutionsbiologie. Der Philosoph Daniel Martin Feige hat mit seinem Buch „Die Natur des Menschen – eine dialektische Anthropologie“ nun eine Verteidigung der Geschichtsphilosophie vorgelegt und entwirft darin auch ein Menschenbild, das von der #Vernunft ausgeht. Er kritisiert Vorstellungen des Menschen als biologischem Algorithmus und zeigt, warum Vernunft ein dialektischer, historischer Prozess ist, der sich in der menschlichen Geschichte realisiert. Matthias Ubl sprach mit ihm bei #JacobinTalks.
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Jul 1, 2023 • 1h 5min

Warum unser Geldsystem demokratischer werden muss | mit Aaron Sahr

JacobinTalks#15 Wie genau funktioniert unser modernes Geldsystem und wie können wir es in den Dienst der Mehrheit stellen? Nicht zuletzt die Modern Monetary Theory hat eine breite Debatte über das Geldsystem angestoßen. Geld ist demnach keine neutrale, unpolitische Technologie, sondern letztlich eine politische designtes System. Das bedeutet auch, das Staaten theoretisch viel größere Spielräume haben, um Geld auszugeben - etwa für den grünen Umbau oder den Sozialstaat. Der Wirtschaftssoziologe Aaron Sahr knüpft an die Erkenntnisse der MMT an und hat mit seinem Buch "Die Monetäre Maschine - Eine Kritik der finanziellen Vernunft" eine umfassende Beschreibung des Geldsystems vorgelegt. Sahr zeigt, dass das Geldsystem ein komplexes Geflecht aus Bilanzen ist, das derzeit jedoch vor allem von privaten Profitinteressen dominiert wird. Dagegen plädiert er dafür, die Geldmaschine endlich zu vergesellschaften und unter demokratische Kontrolle zu bringen. Bei #JacobinTalks beantwortet Aaron Sahr auch die Frage, wie die #MMT eigentlich zum Denken von Marx steht.
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Jun 6, 2023 • 48min

Wie Inflation die Ungleichheit verschärft | mit Maurice Höfgen

JacobinTalks #14 Die derzeitige Inflation kennt nicht nur Verlierer, sondern auch zahlreiche superreiche Profiteure: Sie ist ein extremer Verteilungskonflikt, der die Ungleichheit weiter vergrößern wird. Trotz Gaspreisdeckel und punktuellen Entlastungen leiden viele Menschen nach wie vor hart an den Preissteigerungen. Die Zinspolitik der Zentralbanken wiederum könnte in der jetzigen Situation alles noch schlimmer machen. Die Inflation ist Folge eines Energiepreisschocks und kann dauerhaft nur durch den Ausbau von erneuerbaren Energien bekämpft werden. Der Ökonom und Youtuber Maurice Höfgen spricht bei #JacobinTalks über sein Buch "Teuer!" und klärt über die Inflation und ihre Ursachen sowie zahlreiche Inflationsmythen auf. Maurice Höfgen ist außerdem mit Isabella Weber und Adam Tooze Herausgeber des Wirtschaftsmagazins Surplus: https://www.surplusmagazin.de/autoren/isabella-weber/ https://www.surplusmagazin.de/autoren/maurice-hoefgen/ https://www.surplusmagazin.de/autoren/adam-tooze/
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Apr 29, 2023 • 55min

Wie der Staat den Markt lenken kann | mit Isabella Weber

JacobinTalks#13 Unsere Gesellschaften sind heute einer Vielzahl von Krisen und Schocks ausgesetzt, die nur durch staatliches Handeln entschärft werden können. Insbesondere die Pandemie und die Inflation infolge des Ukraine-Kriegs zeigen, dass der Staat aktiv in die Märkte eingreifen muss, um die Bevölkerung zu schützen. Maßnahmen wie ein Gaspreisdeckel, der vielen im ökonomischen Mainstream vor Jahren noch undenkbar erschien, sind heute notwendig. Die Ökonomin und „Erfinderin des Gaspreisdeckels“ Isabella Weber hat sich in ihrem Buch „Das Gespenst der Inflation – Wie China der Schocktherapie entkam“ historische Konstellationen angeschaut, in der die Wirtschaft im Umbruch war, etwa den Übergang von der Kriegs- zur Nachkriegswirtschaft oder die Modernisierung der chinesischen Wirtschaft in den 80er und 90er Jahren. In all diesen Konstellationen spielen Preiskontrollen eine bedeutende Rolle. Was wir aus der chinesischen Geschichte lernen können, erklärt Isabella Weber bei Jacobin Talks. Isabella Weber ist außerdem mit Maurice Höfgen und Adam Tooze Herausgeber des Wirtschaftsmagazins Surplus: https://www.surplusmagazin.de/autoren/isabella-weber/
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Apr 1, 2023 • 34min

Das feministische Paradox | mit Susanne Kaiser

JacobinTalks #12 Feministische Kämpfe haben zu mehr Gleichberechtigung geführt, doch Frauen und queeren Menschen schlägt männliche Gewalt heute umso brutaler entgegen. Die Polizei verzeichnet einen Anstieg häuslicher Gewalt, auf TikTok werden Tötungsfantasien an Frauen zum Trend. Außerdem werden erkämpfte Fortschritte rückgängig gemacht: Der US Supreme Court verbietet etwa das Recht auf Abtreibung. Für Susanne Kaiser ist dieser Backlash eine Reaktion auf die zunehmende Gleichberechtigung: Gerade etwa emanzipierte Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen, bekommen die ganze Wucht patriarchaler Gewalt zu spüren. Matthias Ubl spricht bei Jacobin Talks mit Susanne Kaiser über ihr Buch "Backlash - Die neue Gewalt gegen Frauen". Kaiser beleuchtet darin verschiedene Bereiche - vom Recht über das Internet bis zum Frauenhaus und zeigt, das staatliche Strukturen und eine andere Kultur notwendig sind, um das gewalttätige Patriarchat, das nach wie vor unsere Gesellschaften prägt, zu beenden.
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Mar 5, 2023 • 52min

Kunst und Klassenkampf | mit Robert Misik

JacobinTalks #11 Der Philosoph Walter Benjamin schrieb einmal, dass das Kunstwerk eine „blanke Waffe“ im „Kampfe der Geister" sei. Mit seinem Buch „Das große Beginnergefühl“ folgt der Autor Robert Misik dieser Intuition. Er durchstreift 200 Jahre Kunstgeschichte und zeigt deutlich, dass politische Aufbrüche und künstlerische Revolutionen eng miteinander verbunden sind. In kaum einer Epoche wird das deutlicher als in der Ära des Roten Wiens der 1920er Jahre, das in vielfältiger Wechselwirkung mit dem Aufbruch der Wiener Moderne um 1900 steht. Doch nicht nur in der bildenden Kunst gibt es eine Wahlverwandschaft von Kunst und revolutionärer Politik, sondern auch in der Literatur. Misik zeigt dabei auch, wie etwa die Literatur von Konservativen wie Honoré de Balzac Klassenverhältnisse sichtbar macht. Im Gespräch mit Matthias Ubl erkundet Misik bei #JacobinTalks die Potentiale der Kunst in der Gegenwart: Gibt es heute noch große politische Werke?

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